'Die Kunst für Alle' (1885-1944).
Zur Kunstpublizistik vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus
Symposium, 13.-14. Juli 2006
München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte und Haus der Kunst
Informationen zum Symposium (Programm und Anmeldung) finden Sie unter
http://www.zikg.lrz-muenchen.de/kunstfueralle
Anmeldung bitte bei:
Dr. Iris Lauterbach,
Tel 089/289-27562
oder kfazikg.lrz-muenchen.de
Das Haus der Kunst zeigt vom 14. Juni bis 4. September 2006 die
Ausstellung 'Ein Blick für das Volk. Die Kunst für Alle'. Im Mittelpunkt
steht die von 1885 bis 1944 vom Münchner Bruckmann-Verlag publizierte
Zeitschrift 'Die Kunst für Alle', die sich an ein nicht spezialisiertes,
breites Publikum wandte und in diesem Bereich eine der einflussreichsten
Kunstzeitschriften Deutschlands werden sollte. Das in hoher Auflage
erschienene Blatt widmete sich allen Kunstgattungen, vor allem jedoch der
Malerei, und verwendete konsequent das zunächst noch neue Medium der
fotografischen Bildreproduktion.
Die Zeitschrift, ein gemäßigtes Organ der bürgerlichen Mitte, blendete die
Kunst der Avantgarde nahezu vollständig aus und beschränkte sich auf
gegenständliche Kunst. Der im Titel formulierte volkspädagogische
Anspruch, die künstlerische Bildung breiter Bevölkerungsschichten zu
fördern, sollte schließlich in die völkische Kunstpropaganda der
gleichgeschalteten nationalsozialistischen Presse münden.
Das Symposium begleitet die Ausstellung und stellt darüber hinaus weitere
Aspekte der Kunstpublizistik vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus
zur Diskussion.
Programm:
13. Juli, Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1
19.00 Uhr:
"Kunst und Demokratie" – eine Einführung mit den Kuratoren von „Ein Blick
für das Volk. Die Kunst für Alle“, Sabine Brantl und Jochen Meister,
Gäste: Robert Fleck, Co-Kurator der Ausstellung „Pierre Bourdieu.
Fotografie im Kampf der Zivilisationen“, Deichtorhallen Hamburg, und
Matthias Ulrich, Co-Kurator der Ausstellung „Eroberung der Straße“, Schirn
Kunsthalle, Frankfurt am Main (Eintrittskarte für die Ausstellung
erforderlich)
20 Uhr Abendvortrag Haus der Kunst, in der Ausstellung (Eintrittskarte für
die Ausstellung erforderlich)
(Begrüßung: Chris Dercon)
Hubert Locher, Stuttgart:
Zwischen Expertenwissen und Popularisierung: Die Kunstgeschichte in der
modernen Wissensgesellschaft
14. Juli, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Meiserstraße 10
9.00 Begrüßung
9.10 Anne-Cécile Foulon, Bonn:
Der Bruckmann-Verlag: Pionierleistungen eines Kunstverlegers um 1900
9.50 Karin Hellwig, München:
Künstler für alle? Die Faszination des Biographischen um die Jahrhundertwende
10.30 Kaffeepause
11.00 Thorsten Marr, München:
Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im Lichte der Kunstkritik. "Die Kunst
für Alle" von 1885-1914
11.40 Bärbel Küster, Stuttgart:
Kunst für alle und jedermanns Museum: mit der Reproduktion zum klassischen
Bilderschatz?
12.20 Ulrich Pohlmann, München:
Eine Kunst für Alle? Fotografie und Reproduktion in der Zeitschrift "Die
Kunst für Alle"
13.00 Mittagspause
14.30 Jochen Meister, München:
"Ein Blick für das Volk": Zur Gemäldeauswahl der Ausstellung im Haus der Kunst
15.10 Thomas Kellein, Bielefeld:
Die Situation der Künste in Deutschland 1937
Gegen 16.00 Uhr Abschluß
Quellennachweis:
CONF: 'Die Kunst für Alle' (Muenchen 13-14 Jul 06). In: ArtHist.net, 03.07.2006. Letzter Zugriff 17.12.2025. <https://arthist.net/archive/28375>.