ANN 22.03.2006

Vortragsreihe im Westfaelischen Landesmuseum Muenster

Daniel Mueller Hofstede

[Informationen zur Neueinrichtung der Mittelalter-Sammlung des Westfälischen
Landesmuseums siehe unten]

Neue Forschungen zur Alten Kunst
Vortragsreihe zu Hauptwerken der Mittelalter-Sammlung

Die überarbeitete Präsentation der mittelalterlichen Kunstwerke des
Landesmuseum bietet Anlass, aktuelle Forschungsergebnisse zu ausgewählten
Objekten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

13. April 2006

Neue Erkenntnisse zum Schicksal der beiden Altarretabel aus Kloster Liesborn
Dr. Andreas Priever, Universität Bielefeld

10. Mai 2006

Westfälische Geschichte im Spiegel der Mittelalter-Sammlung des
Landesmuseums
Dr. Gerd Dethlefs, Westfälisches Landesmuseum Münster

1. Juni 2006
Der Papst in der Klausur. Gregorsmessen aus Frauenklöstern
Dr. Susan Marti, Bernisches Historisches Museum

22. Juni 2006

Westfälische Goldschmiedekunst der Gotik
Prof. Dr. Hartmut Krohm, Staatliche Museen zu Berlin

31. August 2006

Die Tafelbilder aus der Frauenstiftskirche St. Walburgis zu Soest
Dr. Petra Marx, Westfälisches Landesmuseum Münster

14. September 2006

Im Schatten von Vater und Bruder. Der münsterische Bildhauer Franz Brabender
Dr. Sibylle Backmann, Münster

12. Oktober 2006

Das Reliquien-Retabel aus Varlar. Ein fragmentarisches Werk und die Grenzen
der kunsthistorischen Betrachtung
Dr. Ulrich Schäfer, Münster

30. November 2006

Die Schmerzensmutter aus Unna
Dr. Barbara Rommé, Stadtmuseum Münster

14. Dezember 2006

Das Bockhorster Kruzifix. Zur Form und Funktion mittelalterlicher
Triumphkreuze
Dr. Manuela Beer, Museum Schnütgen, Köln

Ort: Vortragssaal des Westfälischen Landesmuseums
Zeit: 20 Uhr, Dauer jeweils ca. 45 Minuten mit anschließender Diskussion

Die Vorträge finden innerhalb der Langen Donnerstage statt (bis auf den
Maitermin), so dass jeweils die Möglichkeit besteht, vor Vortragsbeginn die
Sammlung zu besuchen.

Kontaktadresse:
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
Domplatz 10, 48143 Münster
Tel. : 0251 / 5907-01, Fax: 0251 / 5907-210
landesmuseumlwl.org
www.landesmuseum-muenster.de

Irdische Pracht und Himmlischer Ruhm
Die Neueinrichtung der Mittelalter-Sammlung des Westfälischen Landesmuseums
für Kunst und Kulturgeschichte Münster

Die Mittelalter-Sammlung stellt in Umfang und Qualität einen der
Schwerpunkte des Westfälischen Landesmuseums dar. Ihre Entstehung ist aufs
engste mit der Geschichte des Hauses verknüpft, bildet sie doch den ältesten
Teil seiner Bestände. Schon im 19. Jahrhundert legten der Altertumsverein
und insbesondere der Westfälische Kunstverein den Grundstock, indem sie
Kunstwerke aus verlassenen Kirchen und aufgehobenen Klöstern erwarben und
diese dem 1908 eröffneten "Provinzialmuseum" als Leihgabe oder Schenkung
überließen. Aus diesem Fundus stammende oder aus eigenen Mitteln erworbene
Objekte wie z.B. das Soester Antependium, die Heiligen Odilia und Dorothea
des Conrad von Soest, die Lukasmadonna von Derick Baegert, die Unnaer Pietà
oder die Domfiguren von Heinrich und Johann Brabender stehen beispielhaft
für den hohen Rang der Sammlung, insbesondere auf dem Gebiet der
Tafelmalerei und der monumentalen Bildhauerkunst Westfalens. Maßgeblich
ergänzt werden diese Bestände durch Dauerleihgaben des Bistums Münster.

Die Sammlung bietet heute einen repräsentativen Querschnitt zu allen
Gattungen der mittelalterlichen Kunst: Tafelgemälde und Glasmalereien,
Skulpturen und Reliefs aus Holz, Stein, Edelmetall und Elfenbein,
liturgische Gerätschaften und Gewänder. Ziel der Neueinrichtung ist es, der
Vielfalt der Sammlung auch in ihrer Präsentation in stärkerem Maße als
bisher Rechnung zu tragen. Das Sichtbarmachen inhaltlicher und funktionaler
Bezüge über die Gattungsgrenzen hinweg tritt gegenüber der zeitlichen
Abfolge oder den stilistischen Aspekten in den Vordergrund. Gemälde und
Figuren aus Altaraufsätzen, kostbare Goldschmiedearbeiten, bestickte Kaseln,
Möbelfragmente und Grabmäler aus Kirchen und Klöstern fügen sich auf diese
Weise zu thematischen Gruppen, die im Zentrum des mittelalterlichen Denkens,
der Volksfrömmigkeit und der geistlichen Gelehrsamkeit standen: Das in der
Messfeier nachvollzogene Opfer Christi, die Trauer der Gottesmutter um ihren
Sohn in Gestalt der so genannten Pietà, die Verehrung Marias als
Himmelskönigin, der "Gute Tod" und die aus allen Kunstwerken sprechende
Hoffnung auf Gnade und Erlösung.

Quellennachweis:
ANN: Vortragsreihe im Westfaelischen Landesmuseum Muenster. In: ArtHist.net, 22.03.2006. Letzter Zugriff 12.05.2025. <https://arthist.net/archive/28102>.

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