[Informationen zur Neueinrichtung der Mittelalter-Sammlung des Westfälischen
Landesmuseums siehe unten]
Neue Forschungen zur Alten Kunst
Vortragsreihe zu Hauptwerken der Mittelalter-Sammlung
Die überarbeitete Präsentation der mittelalterlichen Kunstwerke des
Landesmuseum bietet Anlass, aktuelle Forschungsergebnisse zu ausgewählten
Objekten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
13. April 2006
Neue Erkenntnisse zum Schicksal der beiden Altarretabel aus Kloster Liesborn
Dr. Andreas Priever, Universität Bielefeld
10. Mai 2006
Westfälische Geschichte im Spiegel der Mittelalter-Sammlung des
Landesmuseums
Dr. Gerd Dethlefs, Westfälisches Landesmuseum Münster
1. Juni 2006
Der Papst in der Klausur. Gregorsmessen aus Frauenklöstern
Dr. Susan Marti, Bernisches Historisches Museum
22. Juni 2006
Westfälische Goldschmiedekunst der Gotik
Prof. Dr. Hartmut Krohm, Staatliche Museen zu Berlin
31. August 2006
Die Tafelbilder aus der Frauenstiftskirche St. Walburgis zu Soest
Dr. Petra Marx, Westfälisches Landesmuseum Münster
14. September 2006
Im Schatten von Vater und Bruder. Der münsterische Bildhauer Franz Brabender
Dr. Sibylle Backmann, Münster
12. Oktober 2006
Das Reliquien-Retabel aus Varlar. Ein fragmentarisches Werk und die Grenzen
der kunsthistorischen Betrachtung
Dr. Ulrich Schäfer, Münster
30. November 2006
Die Schmerzensmutter aus Unna
Dr. Barbara Rommé, Stadtmuseum Münster
14. Dezember 2006
Das Bockhorster Kruzifix. Zur Form und Funktion mittelalterlicher
Triumphkreuze
Dr. Manuela Beer, Museum Schnütgen, Köln
Ort: Vortragssaal des Westfälischen Landesmuseums
Zeit: 20 Uhr, Dauer jeweils ca. 45 Minuten mit anschließender Diskussion
Die Vorträge finden innerhalb der Langen Donnerstage statt (bis auf den
Maitermin), so dass jeweils die Möglichkeit besteht, vor Vortragsbeginn die
Sammlung zu besuchen.
Kontaktadresse:
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
Domplatz 10, 48143 Münster
Tel. : 0251 / 5907-01, Fax: 0251 / 5907-210
landesmuseumlwl.org
www.landesmuseum-muenster.de
Irdische Pracht und Himmlischer Ruhm
Die Neueinrichtung der Mittelalter-Sammlung des Westfälischen Landesmuseums
für Kunst und Kulturgeschichte Münster
Die Mittelalter-Sammlung stellt in Umfang und Qualität einen der
Schwerpunkte des Westfälischen Landesmuseums dar. Ihre Entstehung ist aufs
engste mit der Geschichte des Hauses verknüpft, bildet sie doch den ältesten
Teil seiner Bestände. Schon im 19. Jahrhundert legten der Altertumsverein
und insbesondere der Westfälische Kunstverein den Grundstock, indem sie
Kunstwerke aus verlassenen Kirchen und aufgehobenen Klöstern erwarben und
diese dem 1908 eröffneten "Provinzialmuseum" als Leihgabe oder Schenkung
überließen. Aus diesem Fundus stammende oder aus eigenen Mitteln erworbene
Objekte wie z.B. das Soester Antependium, die Heiligen Odilia und Dorothea
des Conrad von Soest, die Lukasmadonna von Derick Baegert, die Unnaer Pietà
oder die Domfiguren von Heinrich und Johann Brabender stehen beispielhaft
für den hohen Rang der Sammlung, insbesondere auf dem Gebiet der
Tafelmalerei und der monumentalen Bildhauerkunst Westfalens. Maßgeblich
ergänzt werden diese Bestände durch Dauerleihgaben des Bistums Münster.
Die Sammlung bietet heute einen repräsentativen Querschnitt zu allen
Gattungen der mittelalterlichen Kunst: Tafelgemälde und Glasmalereien,
Skulpturen und Reliefs aus Holz, Stein, Edelmetall und Elfenbein,
liturgische Gerätschaften und Gewänder. Ziel der Neueinrichtung ist es, der
Vielfalt der Sammlung auch in ihrer Präsentation in stärkerem Maße als
bisher Rechnung zu tragen. Das Sichtbarmachen inhaltlicher und funktionaler
Bezüge über die Gattungsgrenzen hinweg tritt gegenüber der zeitlichen
Abfolge oder den stilistischen Aspekten in den Vordergrund. Gemälde und
Figuren aus Altaraufsätzen, kostbare Goldschmiedearbeiten, bestickte Kaseln,
Möbelfragmente und Grabmäler aus Kirchen und Klöstern fügen sich auf diese
Weise zu thematischen Gruppen, die im Zentrum des mittelalterlichen Denkens,
der Volksfrömmigkeit und der geistlichen Gelehrsamkeit standen: Das in der
Messfeier nachvollzogene Opfer Christi, die Trauer der Gottesmutter um ihren
Sohn in Gestalt der so genannten Pietà, die Verehrung Marias als
Himmelskönigin, der "Gute Tod" und die aus allen Kunstwerken sprechende
Hoffnung auf Gnade und Erlösung.
Quellennachweis:
ANN: Vortragsreihe im Westfaelischen Landesmuseum Muenster. In: ArtHist.net, 22.03.2006. Letzter Zugriff 12.05.2025. <https://arthist.net/archive/28102>.