CFP Mar 11, 2006

Building America (Dresden, 16.6.2006)

Anke

Building America
Eine Große Erzählung

Staaten und gesellschaftliche Gruppen präsentieren sich nach außen und innen
durch ein Vielzahl von Eigenheiten und Ereignisse, durch eine "Große
Erzählung" mit legitimatorischer Kraft dank ihrer mythenschaffenden Struktur.
Der Wegfall dominierender Welterklärungsmodelle bedeutet keinesfalls die
Auflösung dieser narrativen Sinnstiftungen, es lässt sich im Gegenteil das
konkurrierende Nebeneinander mehrerer Erzählungen beobachten. Besonders
Architektur eignet sich als Medium, um im Sinne einer Großen Erzählung Bilder
zu erzeugen und die Umwelt umzugestalten.
Daher soll anhand von amerikanischen Beispielen aus dem Bereich der
Architektur, des Städtebaus und der Denkmalpflege nach den Formen und
Mechanismen der Großen Erzählung gefragt werden: Womit konstituiert sich ein
Kanon? Wodurch werden Wechselbezüge hergestellt und Abgrenzungen definiert?
Nach welchen Prinzipien unterscheidet sich die Außen- von der
Innenwahrnehmung? Wie entstehen dominierende Erzählungen?
In Fortführung der Reihe "Building America. Die Erschaffung einer neuen Welt"
werden vier weitere Symposien der Idee einer Großen Erzählung gewidmet.

Symposium I
Immigration - Exil

Amerikas kulturelle Hegemonie wäre ohne den Zustrom freiwillig und
gezwungenermaßen emigrierter europäischer Künstler, Architekten, Ingenieure
und Wissenschaftler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum
vorstellbar. Die Neubürger unterwerfen sich den Lebenswirklichkeiten in den
USA und verändern sie gleichzeitig durch aus Europa importierte innovative
Vorstellungen, sei es in der baulichen Gestaltung der Umwelt oder in neuen
Konzepten der Kunst- und Architekturausbildung. Amerika begreift sich
dementsprechend als "Melting Pot", als Synthese verschiedenster Ideenwelten:
Hier sollen Menschen unabhängig von sozialen, ethnischen oder religiösen
Determinationen zum "guten Amerikaner" reifen. Auf welche Weise gewinnt die
USA durch Immigranten jene kulturelle und technologische Wirkungskraft, die
Amerika aus europäischer Sicht als Mutterland und Motor der Moderne erscheinen
lässt? Welche Strategien verfolgt die amerikanische Gesellschaft zur geistigen
Eingliederung der Neubürger? Wie verändert sich das Eigenbild der Immigranten
unter den neuen Bedingungen? Wie wird durch sie das Amerikabild in ihrer
Heimat geprägt?

Call for Papers
Das erste Symposium findet in Dresden am Freitag, den 16. Juni 2006, statt.
Die weiteren Sektionen folgen im Abstand von circa einem halben Jahr. Wir
fordern vor allem junge WissenschaftlerInnen der Fächer Amerikanistik, Kunst-
und Architekturgeschichte auf, kurze Exposés für einen Vortrag (max. 400
Wörter) und einige Angaben zur Person bis zum

10. April 2006

einzureichen an:

Dipl.-Ing. Anke Köth, M. A. / Dr. Kai Krauskopf
Technische Universität Dresden
SFB 537 Institutionalität und Geschichtlichkeit
Projekt U Architekturgeschichte
Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Georg Lippert
01062 Dresden
Tel: ++49 - 351 - 463 35779
Fax: ++49 - 351 - 463 37774
Anke.Koethtu-dresden.de
Kai.Krauskopftu-dresden.de
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~sfb537/

Reference:
CFP: Building America (Dresden, 16.6.2006). In: ArtHist.net, Mar 11, 2006 (accessed May 12, 2025), <https://arthist.net/archive/28086>.

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