a million different loves!?
körper- und begehrenspolitik in der audiovisuellen kultur

Veranstaltungsorte und -daten:
19. - 21. Oktober 2006 - Lódz, Polen
02. - 04. November 2006 - Leipzig, Deutschland

Einsendeschluss für die Vorschläge: 30. APRIL 2006.

Dieser call for papers zur Konferenz \"a million different loves!? körper-
und begehrenspolitik in der audiovisuellen kultur\" richtet sich sowohl an
(Pop-) Kultur- und Filmschaffende verschiedenster Richtungen als auch an
AkademikerInnen und Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Queer theory und die Praxis les-bi-schwuler bzw. transidenter und
intersexueller Lebensweisen und Identitätsentwürfe im Bezug zu
audiovisuellen Medien stehen im Fokus der Tagung.

Beschreibung:
\"a million different loves!?\" ist ein polnisch-deutsches
Gemeinschaftsprojekt in Leipzig und Lódz, das sich sowohl mittels Spiel-,
Kurz-, Dokumentarfilmen, Video-clips und musikbegleitender Visuals als auch
anhand von Vorträgen von Kulturschaffenden und AkademikerInnen, Workshops
und offenen Diskussions-panels mit der Frage nach den Bedingungen,
Möglichkeiten und Ausdrucksformen queerer audio-visueller Kultur
beschäftigt.
Wie gehen Filmschaffende, MedienkünstlerInnen und AkademikerInnen mit
kulturell verankerten Mustern von Hetero- aber auch Homonormativität oder
Homophobie um? Wie werden diese Ausschlusspraktiken auf künstlerischer
Ebene offengelegt und dekonstruiert? Wie formiert sich der (visuelle)
Diskurs um deviante Sexualitäten oder um Körper und Identitätsentwürfe, die
sich der eindeutigen Bestimmbarkeit als männlich oder weiblich, als Single
oder Paarmodell entziehen? Inwiefern werden ,Werkzeuge' alltagsbezogener
queerer Aktionen wie Performance, Kontextualisierung, Differenzierung und
Subjektivierung im audio-visuellen Feld angewandt?

Kontext:
Die filmfestivalbegleitende Konferenz \"a million different loves!? körper-
und begehrenspolitik in der audiovisuellen kultur\" in Lódz und Leipzig ist
einer von zwei Hauptbestandteilen des deutsch-polnischen Projektes gleichen
Namens. In der Bundesrepublik haben les-bi-schwule Filmfestivals eine
jahrzehntelange Tradition - in Lódz wird mit \"a million different
loves!?\" erstmals ein internationales Queer Filmfestival in Polen
stattfinden können! Aber auch in der Bundesrepublik sind Kunst- und
Filmevents mit einem strikt queeren Fokus schlicht die Ausnahme. Darüber
hinaus ist für Lódz und Polen sowie für Leipzig und die Bundesrepublik ein
längst überfälliger Bedarf für eine fruchtbare Auseinandersetzung von
kultur- wie alltagspraktischen sowie theoretischen Aspekten queerer Ansätze
auch aus kulturpolitischen und antidiskriminatorischen Überlegungen zu
konstatieren.

Ziele:
Konzepte von queer, so schwer sie begrifflich klar zu fassen sind, bieten
in unserem Verständnis Ausdrucksmöglichkeiten, die über das derzeit
modische Gender-Mainstreaming hinausgehen. Die Tagung versteht sich als
Plattform zum Austausch künstlerischer, wissenschaftlicher und
queer-politischer Positionen auf internationaler Ebene. Ein Ziel der Tagung
ist es, die Vielfalt der Sichtweisen und Themen innerhalb des Diskurses von
gender studies und queer theory aufzuzeigen. Hiermit soll eine Etablierung
dieses Diskurses, der sowohl in Polen als auch in der Bundesrepublik bisher
eine marginale Rolle spielt, erreicht werden.
Von besonderem Interesse für die Konferenz ist die auf audiovisuelle Medien
bezogene Präsentation von Beiträgen, Gedanken und Ergebnissen sowohl aus
künstlerischer als auch aus akademischer Praxis.

Thematische Vorschläge:
- (De-)Konstruktion von Männlichkeit/Weiblichkeit/Trans- und
Intersexualität in Film, Fernsehen und Videokunst
- Audiovisuelle Medien als identitätsstiftende Orte von LGBTIQ-communities
- Formen audiovisueller Repräsentation und Konstruktion von Devianz:
Strategien von Ausschluss und Marginalisierung von Sexualität: normative
vs. queere Körper
- Mechanismen von Hetero- und Homonormativität in der audiovisuellen
(Mainstream-)Kultur
- grenzüberschreitende, queere Positionen und deren Umsetzung in Film-,
Video- und Medienkunst
- Bedingungen und Möglichkeiten künstlerischer Produktionen/queeren Alltags
unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Unterschiede in Polen und
Deutschland
Diese Liste soll gern erweitert und ergänzt werden!

Formalia:
Bitte schicken Sie die Vorschläge zu Ihren Vorträgen bis 30. APRIL 2006 an
Mirko Gust: milliondifferentlovesyahoo.de oder Pawel Solodki:
p_solodkio2.pl. Wir bitten Sie, Ihre Vorschläge (inkl. Name, Adresse,
Telefonnummer, Email, Fax, Titel des Papers, Zielstellung, Hinweise zu
benötigter Technik und eine 500-600 Worte umfassende Zusammenfassung) in
einer Standardschriftart (z.B. Arial od. Times New Roman) zu verfassen. Ihr
Paper sollte für einen etwa 30-minütigen Vortrag konzipiert sein. Teilen
Sie uns bitte mit, ob Sie in Lódz oder in Leipzig vortragen möchten. Wir
bemühen uns um DolmetscherInnen, bitten Sie aber trotzdem, sollten Sie sich
für Lódz entscheiden, Ihren Beitrag in Deutsch und Englisch zu verfassen.
Vorbehaltlich der Förderung durch öffentliche Mittel erstatten wir Ihnen
Reise- und Aufenthaltskosten. Für die geplante Veröff-entlichung eines
Tagungsbandes reichen Sie bitte die endgültige Textfassung Ihres Papers
(max. 15 Seiten, inkl. Zusammenfassung, Fußnoten, Grafiken und Bilder) bis
15. September 2006 bei uns ein. Der Tagungsband wird voraussichtlich
dreisprachig (auf Polnisch, Deutsch und Englisch) erscheinen. Wir werden
Sie bis 31. Mai 2006 informieren, ob Ihr Vorschlag angenommen wurde und wir
Sie auf unserer Tagung begrüßen können!

Kontakte:
Mirko Gust (Leipzig): milliondifferentlovesyahoo.de
Pawel Solodki (Lódz): p_solodkio2.pl