(x-post: H-Soz-u-Kult)
Call for Papers
Deadline: 28. Februar 2006
Analogie. Wissenschaftsgeschichte und heutige Methodik
Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Nachwuchstagung des
Mediävistenverbandes vom 23. bis 25. November 2006 in der Akademie
Sankelmark bei Flensburg
Ziele
Der Mediävistenverband verfolgt mit der Nachwuchstagung Analogie folgende
Ziele:
- Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften in historischer und
theoretisch-methodischer Perspektive miteinander ins Gespräch zu bringen.
- Doktorandinnen und Doktoranden der mediävistischen Fächer auf eine Weise
zu fördern, welche sie zu innovativen Ansätzen und zum transdisziplinären
Dialog ermuntert.
Thema
Die Analogie hat seit ihrer Abwertung durch Kant und Hegel einen schweren
Stand in der theoretischen Diskussion der Moderne. Der Begriff dient schon
lange vorzugsweise in einem Fortschrittsparadigma als Kennzeichnung einer
überwundenen Phase der Denk- und Technikgeschichte. Die Forschungspraxis
jedoch hat sich von der Analogie keineswegs verabschiedet; Vergleiche,
Übertragungen, Verhältnisbestimmungen und Modelle sind quer durch alle
Fakultäten an der Tagesordnung. Von dieser Seite her zeichnet sich denn auch
eine gewisse Rehabilitation der Analogie ab.
Konzept
Die geplante Nachwuchstagung des Mediävistenverbandes kombiniert
Theoriegeschichte und Forschungspraxis. An der Tagung nehmen erfahrene
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus natur- und
geisteswissenschaftlichen Disziplinen sowie Doktoranden und Doktorandinnen
aus mediävistischen Fächern teil. Beide Gruppen leisten ihren je
spezifischen Beitrag zu einer doppelten Historisierung des Analogiebegriffs:
1. Die Doktoranden präsentieren in ihren Tischvorlagen mittelalterliche
Analogiekonzepte. Die erfahrenen Wissenschaftler führen in ihren
Impulsreferaten exemplarisch einen bestimmten disziplinär geprägten
Analogiebegriff aus Geschichte oder Gegenwart vor. Die Diskussion soll
deshalb unter diesem ersten Aspekt die Wissenschaftsgeschichte des
Analogiebegriffs im Spiegel der verschiedenen Fächer zum Thema haben.
2. Alle jeweils fachfremden Wissenschaftler, insbesondere aber diejenigen
aus nicht-historischen Disziplinen wirken als Reflektoren, indem sie die
Forschungspraxis der (anderen) mediävistischen Fächer von außen betrachten.
Dadurch werden die Doktorandinnen und Doktoranden aufgefordert, die eigene
Forschungspraxis im Kontrast mit Methoden anderer Disziplinen und Zeiten zu
reflektieren.
Diese doppelte Historisierung soll das Bewusstsein schärfen, dass die eigene
Forschungspraxis sich oft eben der Mittel bedient, die sie untersucht, also
in den historischen Zusammenhang eingebunden ist, den es zu analysieren
gilt. Das Fortschrittsparadigma und die eindeutige Teilung in moderne
Methodik einerseits und mittelalterlichen Untersuchungsgegenstand
andererseits wird damit hinterfragt und durch eine differenziertere Sicht
auf das Verhältnis zwischen (Wissenschafts-)Geschichte und Forschungspraxis
ersetzt.
Bewerbung
Doktorandinnen und Doktoranden sowie interessierte promovierte
Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen aus allen mediävistischen
Disziplinen schicken bitte bis zum 28. Februar 2006 ein einseitiges Exposé
im Rich-Text-Format per E-Mail an die Tagungsorganisatorin. Die Exposés
sollten deutlich machen, welches mittelalterliche Analogie-Konzept an
welchem Material bearbeitet werden wird und in welche der skizzierten
Sektionen sich der Beitrag am ehesten einordnen liesse. Eine Antwort über
die Berücksichtigung der Bewerber erfolgt bis zum 10. März 2006. Die
Teilnehmenden werden die 15-seitigen Tischvorlagen bis zum 30. September
2006 einzureichen haben.
Vollständiger Ausschreibungstext auf
www.germsem.uni-kiel.de/kundert/nachwuchstagung.html
Tagungsorganisation und Anlaufstelle für Fragen:
Prof. Dr. Ursula Kundert
Nachwuchsbeauftragte des Mediävistenverbandes
Deutsche Literatur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit
Germanistisches Seminar
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
24098 Kiel
nachwuchstagungyahoo.de
Homepage der Tagung
<http://www.germsem.uni-kiel.de/kundert/nachwuchstagung.html>
Quellennachweis:
CFP: Analogie (Sankelmark 23-25 Nov 06). In: ArtHist.net, 26.01.2006. Letzter Zugriff 18.12.2025. <https://arthist.net/archive/27834>.