CONF Nov 18, 2005

Landschaftskolloquium (Berlin 2-3 Dec 05)

Jutta Reinisch

Kolloquium "Landschaft und Ungegenständlichkeit"

2./3. Dezember 2005

Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Koserstraße
20, 14195 Berlin, Hörsaal A.

Konzeption: Werner Busch, Oliver Jehle

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 "Ästhetische Erfahrung im
Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin.

Warum "Landschaft"? In gewisser Hinsicht ist Landschaft die
ungegenständlichste der klassischen Gattungen. Sie scheint eine
geradezu ideale Aufgabe zu sein, um ästhetische Erfahrung zu
ermöglichen und in großer Unmittelbarkeit die Bedingungen ihrer
Erfahrbarkeit anschaulich werden zu lassen: Seit dem späten 18.
Jahrhundert haben alle Formen der Landschaft immer wieder die
Bedingungen des Ästhetischen zu ihrem Thema gemacht. Die medialen und
diskursiven Techniken, so etwa Cézannes "taches", seine
korrespondierenden und ausponderierten Farbflecken, führen das
Auftauchen von Landschaft vor und umgekehrt die Auflösung von
Landschaft in Farbpartikel; die Farbflecken können nah und fern
zugleich erscheinen und bilden doch eine gesetzmäßige Bildform. Damit
ist die historische Grenze zur tendenziellen Loslösung von jeglicher
gegenständlicher Verpflichtung markiert, wie sie etwa bei Kandinsky
und Klee, Mondrian oder Cy Twombly anschaulich wird. Dies ist die
eine Geschichte von Landschaft, doch sind weitere, die
Entwicklungslinien kreuzende und verunklärende Geschichten benennbar.
Das Kolloquium "Landschaft und Ungegenständlichkeit" will diese
Möglichkeiten struktureller Freiheit verfolgen.

PROGRAMM

02.12.05

Moderation: Sabine Slanina

14.00
Begrüßung und Vortrag
Werner Busch, Abbild, Erscheinung, Erfindung. Zur englischen
Landschaftsgraphik zwischen 1770 und 1830

14.45
Brigitte Obermayr, "Ein Loch in der Schweizer Landschaft." Aspekte
ungegenständlicher Narration. Zu Aleksandr Puskins Novelle ,Der
Schuss' (,Vystrel') (1831)

Oliver Jehle, "Geschichtszeichen." Zur Verzeitlichung der Landschaft
im Namen Rousseaus.

Moderation: Rainer Falk

16.30
Kerstin Thomas, "Un paysage est un état d'âme": Stimmung und
Atmosphäre in der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts

Claudia Blümle, Mineralischer Sturm. Steinbilder und abstrakte
Landschaftsmalerei um 1900

18.15
Oskar Bätschmann, Landschaften ohne Begrenzung

03.12.05

Moderation: Carolin Meister

10.00
Christoph Wagner, "Ein Garten für Orpheus": Zur Transformation der
Landschaft bei Paul Klee im Jahre 1920

10.45
Regine Prange, ,Pier und Ozean'. Das Abstrakt-Reale als Sujet und
Konzept des frühen Mondrian

11.45
Gregor Stemmrich, Strategien des "displacement" in der
Auseinandersetzung mit Landschaft in der amerikanischen
Nachkriegsmoderne

Moderation: Werner Busch

12.30
Richard Hoppe-Sailer, Simmel und Twombly. Ein Versuch

15.30
Michael Zimmermann, Entgrenzungsstrategien in der Kunst des 20.
Jahrhunderts, oder: warum es keine Tradition des Sublimen gibt

16.15
Monika Steinhauser, "Bilder von nichts und doch sehr ähnlich".
Landschaftliche Anmutungsformen in der Moderne

17.00
Diskussion

Freie Universität Berlin, Sonderforschungsbereich 626
Altensteinstraße 2 - 4, 14195 Berlin
Informationen: 030. 83 85 74 00, o.jehlegmx.de
www.sfb626.de

Reference:
CONF: Landschaftskolloquium (Berlin 2-3 Dec 05). In: ArtHist.net, Nov 18, 2005 (accessed Dec 31, 2025), <https://arthist.net/archive/27691>.

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