Kontext

Reliquiare im Mittelalter: Kunst, Kult, Kontext , 30.04. - 02.05.2004,
Hamburg, Warburg-Haus

Das mittelalterliche Reliquienwesen findet seit einiger Zeit in der
Forschung wieder größere Aufmerksamkeit: Nicht nur die Konjunktur der
"Körpergeschichte" und die Interessen der historischen Anthropologie,
auch die seit einiger Zeit diskutierten Fragen nach Funktion und Status
des Bildes eröffnen neue Perspektiven für das Verständnis der
Reliquienverehrung. Dem tritt ein weiterer, in den historischen
Kulturwissenschaften unter den Stichworten "Kommunikation" und
"Performanz" bekannter Schwerpunkt hinzu. Die Tagung will daher die
Kunstgeschichte und andere kulturwissenschaftlich-anthropologisch
orientierte und mit dem Reliquienwesen befasste Disziplinen
zusammenführen, um die Frage zu untersuchen, wodurch die
Gestalteigenschaften von Reliquiaren beeinflusst und bestimmt wurden.

Reliquiare im Mittelalter: Kunst, Kult, Kontext Internationale Tagung des
Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg Hamburg, Warburg-
Haus, 30. April - 2. Mai 2004

Programm (Stand März 2004)

Freitag, 30. April 2004
14:00 Begrüßung
14:30
Silke Tammen, Justus Liebig-Universität, Gießen:
Dorn und Schmerzensmann, Andachtsbild und Reliquie. Ein Prager
Dornenreliquiar aus der Mitte des 14.
Jahrhunderts.
15:30
Birgitta Falk, Domschatzkammer Essen:
Inszenierung und Gebrauch von Reliquiaren im Essener Frauenstift.

16:30 Pause
17:00
Gia Toussaint, Universität Hamburg:
Die Sichtbarkeit der Reliquie im Reliquiar – eine Folge der Plünderung
Konstantinopels?

18:00
Norbert Schnitzler, Universität Basel:
Sehen, berühren, inkorporieren. Theologische Kontroversen über die
Reliquienverehrung im Mittelalter.
19:00 Pause
19:30
Thomas Lentes, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster:
Körper oder Reliquiar? Zum Problem des Berührens und Sehens des Heiligen
im späten Mittelalter.

Samstag, 1. Mai 2004
9:30
Cynthia Hahn, Florida State University, Tallahassee / Institute for
Advanced
Study, Princeton:
Early Medieval Reliquary Collections.
10:30
Horst Bredekamp, Humboldt-Universität, Berlin:
Das Reliquiar des heiligen Isidor (1063) als Staatsform.

11:30 Pause

12:00
Lisa Victoria Ciresi, Rutgers University, New Brunswick/N.J.:
Of Offerings and Kings: The Cologne Shrine of the Three Kings and the
Aachen Karlsschrein and
Marienschrein in Coronation Ritual.

13:00 Pause
15:00
Michele Ferrari, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg:
Gold und Asche. Reliquien und Reliquiare in Thiofrid von Echternachs
"Flores Epytaphii Sanctorum".
16:00
Brigitte Buettner, Smith College, Northampton/Mass.:
From Bones to Stones - Some Reflections on Bejeweled Reliquaries.
17:00 Pause
17:30
Bruno Reudenbach, Universität Hamburg:
Bilder und Steine. Ein Reliquiar als Gedächtnisort.
18:30
Monika Wagner, Universität Hamburg:
Der Stein vom Mond. Authentizitätskonflikte im Medienzeitalter.

Sonntag, 2. Mai 2004
10:00
Barbara Drake Boehm, Metropolitan Museum of Art, New York:
The Lost Head Reliquary of St Wenceslas at Prague.
11:00
Susanne Wittekind, Universität zu Köln:
Caput et corpus. Zur Bedeutung der Sockel von Kopfreliquiaren.
12:00 Pause
12:30
Hedwig Röckelein, Georg-August-Universität, Göttingen:
Die Hüllen der Heiligen. Zur Materialität des hagiographischen Mediums.
13:30
Dorothee Böhm, Universität Hamburg
Kostbare Zufälligkeiten und wirkmächtige Substanzen. Profane Reliquien
und Schreine in der Kunst
nach 1945.

20249 Hamburg, Warburg-Haus, Heilwigstraße 116
website: www.rrz.uni-hamburg.de/reliquiare

Anmeldungen sind nur über die Webite möglich!