Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs 626
»Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«
ERFAHRUNGSFORMEN IM VERGLEICH
14.-16. November 2003
Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart - Berlin
Invalidenstraße 50-51
10557 Berlin - Tiergarten
Konzept
Mit Beginn des Jahres ist an der Freien Universität Berlin, gefördert
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, ein zweiter
geisteswissenschaftlicher Sonderforschungsbereich installiert worden.
Vertreter der verschiedenen Kunstwissenschaften, ergänzt durch die
Philosophie und Teilbereiche der Naturwissenschaft, haben sich
zusammengefunden, um über »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der
Entgrenzung der Künste« nachzudenken, vom Beginn eigentlicher Ästhetik
im 18. Jahrhundert bis heute. Die Situation der Gegenwart, in der sich
der Bereich des Ästhetischen ausweitet und der Status der Künste
unsicher geworden ist, steht dabei im Mittelpunkt. Auf die Entgrenzung
der Künste hat eine Kulturwissenschaft geantwortet, die keinen
Unterschied zwischen »high« und »low« macht und das gesamte Feld
gestalteter Kommunikation in den Blick nimmt. Was sie von ihrem Ansatz
her nicht eigentlich bedenken kann, ist die Frage des Ästhetischen
selbst. Daher gruppieren sich die Forschungen um drei Leitfragen:
1. Gibt es eine Eigenart ästhetischer Erfahrung? 2. Gibt es eine
Eigenart der Kunsterfahrung, die sich von generellen ästhetischen
Erfahrungen unterscheidet? 3. Gibt es eine besondere Erfahrung der
einzelnen Künste?
Der Anfangsphase entsprechend widmet der Sonderforschungsbereich seine
erste Jahrestagung dem Erfahrungsbegriff selbst. Es soll darum gehen,
das Konzept ästhetischer Erfahrung im Lichte anderer, konkurrierender
Erfahrungsformen näher zu bestimmen. Drei Sektionen, die jeweils von
auswärtigen Kolleginnen und Kollegen sowie von Mitgliedern des
Sonderforschungsbereichs bestritten werden, widmen sich epistemischen,
ästhetischen und religiösen Erfahrungsformen.
Weiterführende Informationen: www.sfb.626.de
Programm
14. November 2003
18:15 Uhr: Eröffnungsvortrag:
Herbert Molderings (Bochum): »Kann man Werke schaffen, die nicht Kunst
sind?« Zur Genese der Readymades Marcel Duchamps
Anschließend Empfang
15. November 2003
9:30 Uhr: Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Sektion 1: Epistemische Erfahrungsformen
9:45 Uhr: Lorraine Daston (Berlin/Harvard): Die Tatsache als
Erfahrungsform
10:30 Uhr: Helmut Pape (Bamberg): Interpretation, Identität und die Form
von Theorien. Pierces Pragmatismus als Theorie der Denkerfahrung
11: 15 Uhr: Brigitte Obermayr (Berlin): Erfahrung der Leere: Der Status
der Leerstelle in der ästhetischen Text-Erfahrung
12:00 Uhr: Bernd Blaschke (Berlin): Ästhetik und Ideologie.
Grenzverläufe zwischen ästhetischer Erfahrung und Wahrheit nach Adorno
und de Man
Sektion 2: Ästhetische Erfahrung
15:00 Uhr: Arbogast Schmitt (Marburg): Die Entgrenzung der
Kunsterfahrung durch ihre Ästhetisierung bei Baumgarten
15:45 Uhr: Martin Seel (Gießen): Über die Reichweite ästhetischer
Erfahrung
16:30 Uhr: Friedrich Geiger (Berlin): »Innigkeit« und »Tiefe« als
komplementäre Kriterien der Bewertung von Musik
17:15 Uhr: Michael Lüthy (Berlin): Ästhetischer und historischer Sinn in
Manets »Erschießung Kaiser Maximilians«
16. November 2003
Sektion 3: Religiöse Erfahrungen
10:00 Uhr: Matthias Jung (Chemnitz): Qualitative Erfahrung in Alltag,
Kunst und Religion
11:00 Uhr: Alois Hahn (Trier): Religion und Verantwortung
11:45 Uhr: Renate Schlesier (Berlin): Inspiration. Künstlerische
Kreation und religiöse Erfahrung
12:30 Uhr: Werner Busch (Berlin): Die Ästhetisierung von Religion. C. D.
Friedrich und F. Schleiermacher
Contact:
Freie Universität Berlin
FB Geschichts- und Kulturwissenschaften
Sfb 626 Dr. Michael Lüthy Geschäftsführer / Projektleiter TP A3
Altensteinstr. 2-4
14195 Berlin
Email: luethyzedat.fu-berlin.de
Homepage: http://www.sfb626.de
Quellennachweis:
CONF: Aesthetische Erfahrung (FU Berlin, 14.-16.11.03). In: ArtHist.net, 27.10.2003. Letzter Zugriff 10.02.2025. <https://arthist.net/archive/25952>.