CONF Oct 27, 2003

Kunst im Stadtraum (Dresden, 21.-23.11.03)

Kunst im Stadtraum - Hegemonie und Öffentlichkeit

Dresden, 21.-23. November 2003

Das Symposium "Kunst im Stadtraum – Hegemonie und Öffentlichkeit"
thematisiert die Zielsetzungen und gesellschaftlichen Voraussetzungen
von Kunst im öffentlichen Raum. Ziel des Symposiums ist es, Verbindungen
zwischen aktuellen Positionen der Kunst im öffentlichen Raum sowie
Freiplastiken und anderen künstlerischen Gestaltungen herzustellen, die
zu Zeiten der DDR entstanden sind. Ein wichtiges Anliegen der
zweitägigen Veranstaltung besteht darin, die Diskussion von pauschalen
Einordnungen und Wertungen der "Auftragskunst" oder der so genannten
freien Kunst wegzuführen und Perspektiven einer differenzierteren
Annäherung zu öffnen. Dabei werden folgende Fragen für Ost und West
gleichermaßen gestellt: Welche Beweggründe und Aufgabenstellungen gab es
für die Gestaltung öffentlicher Räume - vor allem in den 1960er und
1970er Jahren - und welche Motivationen leiten Projekte der Kunst im
öffentlichen Raum heute? Welchem Bedeutungswandel unterliegen
künstlerische Arbeiten im Stadtraum in der historischen Distanz und wie
lässt sich mit dem Erbe einer jüngeren Vergangenheit umgehen, ohne zu
polarisieren? Weder eine ‘Musealisierung‘ des Stadtraumes noch ein
‘Bildersturm‘, das heißt eine Räumung von Plastiken der Vergangenheit
werden den Anforderungen gerecht, die der öffentliche Raum stellt.

Nach wie vor prägen zahlreiche Freiplastiken, aber auch Wandgemälde,
Brunnenanlagen und Mosaike, die zwischen 1949 und 1989 entstanden sind,
in Dresden den öffentlichen Raum. Welche Bedeutung haben sie für die
zerstreute Wahrnehmung im Alltag und für ein kollektives Bewusstsein?
Planung von Stadt und künstlerische Gestaltung von Räumen vermitteln ein
vielschichtiges Bild von Geschichte, von Utopien und
Gesellschaftsmodellen, aber auch von Konflikten, von Ordnung und
Dissenz. Wie geht man mit den früher getroffenen Aussagen um? Auch
gegenwärtige Positionen von Kunst im öffentlichen Raum spiegeln aktuelle
gesellschaftliche Situationen wider. Die Bandbreite reicht von Kunst am
Bau, über heute noch als Stadtmöblierung kritisierte gestalterische
Setzungen bis hin zu einer interventionistischen Praxis, die auf
temporäre Artikulationen und verschiedene Nutzungen öffentlicher Räume
setzt.

Ziel des Symposiums ist es weniger, abschließende Ergebnisse zu diesem
Thema zu präsentieren, als es vielmehr neu zu betrachten und
künstlerische wie auch wissenschaftliche Ansätze einem interessierten
Publikum zugänglich zu machen.

Programm

Freitag, 21.11. 2003

20.00 Uhr "repeat is not return"
– ein Gespräch mit Olaf Nicolai und Jan Wenzel über die Hallenser
Freiplastik "Flamme der Revolution" (Siegbert Fliegel, 1967) und Formen
der Wiederholung in der zeitgenössischen Kunst
Ort: Kunsthaus Dresden, Rähnitzgasse 8, 01097 Dresden
Samstag, 22.11.2003
13.30 Uhr Anmeldung
13.45 Uhr Einführung in das Programm durch Ralph Lindner, Leiter
Kunstfonds des Freistaates Sachsen und Christiane Mennicke, Leiterin
Kunsthaus Dresden
14.00 Uhr Prof. Dr. Hans-Ernst Mittig: Was ist aus Denkmälern der DDR
heute zu lernen?
14.40 Uhr Diskussion
14.50 Uhr Dr. Claudia Büttner: Wem gehört der öffentliche Raum? Kunst
zwischen Öffentlichkeit und Planung
15.20 Uhr Hans Konrad: Verfahrensweisen zur künstlerischen Ausgestaltung
städtischer Räume und neuer Wohngebiete der Stadt Dresden in den 50er,
60er und 80er Jahren
15.40 Uhr Diskussion, anschließend Pause mit Kaffee/Erfrischungen
16.20 Uhr Dr. Oliver Marchart: Was heißt hier öffentlich? Kunst,
Konflikt und Hegemonie
17.00 Uhr Dr. Sabeth Buchmann: Das unendlich Kleine - mikropolitische
Konzeptionen des Öffentlichen
17.40 Uhr Diskussion
18.00 Uhr Rudolf Herz: Lenin On Tour
18.30 Uhr Ende
Sonntag, 23.11.2003
10.00 Uhr Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg: Vor-Bilder für ein
Gesellschaftsprojekt. Zur Kunstpolitik der DDR und zu Veränderungen seit
der "Wende"
10.40 Uhr Gespräch mit dem Dresdner Künstler Vinzenz Wanitschke: Über
die Bedingungen bildhauerischen Schaffens der DDR in den 70er und 80er
Jahren.
11.00 Uhr Diskussion, anschließend Pause mit Kaffee/Erfrischungen
11.30 Uhr Dr. Wolfgang Ullrich: Melancholieverbot und Spaßkultur. Wozu
soll Kunst im öffentlichen Raum motivieren?
12.10 Uhr Christoph Schäfer:Unerwartete Begegnungen im städtischen Raum
12.50 Uhr Abschlussdiskussion
13.30 Uhr gemeinsamer Mittagsimbiss

Veranstaltungsort: Kulturrathaus Dresden, Festsaal 1.OG, Königstr. 15,
01067 Dresden
Verkehrsverbindung: Linie 3, 6, 7, 8, 11 bis Albertplatz

Information: Kunstfonds des Freistaates Sachsen, Wasastr. 11, 01219
Dresden, T:+ 49-(0)351-471 83 16, F: + 49-(0)351-471 01 44,

infokunstfonds.smwk.sachsen.de, www.dresden-postplatz.de

Kosten: 15 EUR ermäßigt, 20 EUR [inkl. Getränke + Mittagsimbiss]

Anmeldung: bis 19. November 2003 bitte an den Kunstfonds Sachsen,
Stadtsparkasse Dresden, Konto: 345 301 249, BLZ: 850 55 142,
Verwendungszweck: Symposium + Vor-/ Zuname. Die Anmeldung ist nach
Eingang des Symposiumbeitrages gültig.

Veranstalter: Kunstfonds des Freistaates Sachsen in Kooperation mit dem
Kunsthaus Dresden im Rahmen von "DRESDENPostplatz. Soweit war ich mit
meinen Gedanken gekommen, als plötzlich der Frühling hereinbrach."
Konzeption: Ralph Lindner, Christiane Mennicke
gefördert durch die kulturstiftung des bundes

Kunstfonds des Freistaates Sachsen
Wasastr. 11
01219 Dresden
T:+ 49-(0)351-471 83 16
F: + 49-(0)351-471 01 44
Email: infokunstfonds.smwk.sachsen.de
Visit the website at http://www.dresden-postplatz.de

Reference:
CONF: Kunst im Stadtraum (Dresden, 21.-23.11.03). In: ArtHist.net, Oct 27, 2003 (accessed Feb 5, 2025), <https://arthist.net/archive/25943>.

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