ZURÜCK AUS DER ZUKUNFT
The Post-Communist Condition
Eine Podiumsdiskussion zwischen Ekaterina Degot, Boris Groys, Peter Weibel,
Martina Weinhart und Slavoj Zizek
Begrüßung: Hortensia Völckers und Max Hollein
Montag, 13.10.03, 19 Uhr
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Freier Eintritt
Teilnehmer:
Ekaterina Degot, Kuratorin und Kunstkritikerin aus Moskau
Boris Groys, Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der
Staatlichen Hochschule für Gestaltung
Martina Weinhart, Kuratorin an der Schirn Kunsthalle Frankfurt
Peter Weibel, Künstler und Medientheoretiker, Vorstand des ZKM Karlsruhe
Slavoj Zizek, Philosoph und Kulturtheoretiker aus Ljubljana
Das Ende des utopischen Zeitalters – dies haben Politiker wie Intellektuelle
vor gut zehn Jahren nach dem Zusammenbruch des Sozialismus ausgerufen und
breite Zustimmung gefunden. Die anti-kapitalistische Utopie scheint
unmöglich geworden zu sein, eine Alternative zum westlichen System
undenkbar. Die Oase der Zukunft, als welche sich die Sowjetunion verstanden
hat, ist ausgetrocknet. Was folgt daraus für die postkommunistischen
Gesellschaften? Wird die Marktwirtschaft zum einzigen Gegenstand des
utopischen Konzepts oder bergen die osteuropäischen Kulturen andere, dem
Westen unbekannte Potentiale? Bieten künstlerische Entwürfe einen Ausblick
auf eine neue Welt, die auf dem postkommunistischen Experimentierfeld der
Geschichte entstehen könnte?
Auf der Podiumsdiskussion thematisieren der Kunstwissenschaftler und
Philosoph Boris Groys, der Philosoph Slavoj Zizek, der Medientheoretiker
Peter Weibel, die Kunstkritikerin Ekaterina Degot und die Schirn-Kuratorin
Martina Weinhart die Frage: Was ist aus den ästhetisch-intellektuellen
Projekten im Postkommunismus geworden? Transformiert sich die totalitäre
Massenkultur in eine kapitalistische Massenkultur?
Die Podiumsdiskussion führt das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte
Initiativprojekt "The Post-Communist Condition" ein, das unter Leitung von
Boris Groys am Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
stattfindet. In dem von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Projekt
untersuchen osteuropäische Wissenschaftler und Künstler die aktuelle
Situation von Kunst und Kultur im postkommunistischen östlichen Europa. Das
Projekt schließt eine Publikationsreihe ein, in der zentrale kultur- und
kunsttheoretische Texte aus Osteuropa übersetzt und erstmalig einer
deutschsprachigen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Der erste Band
beinhaltet Schriften zur Kunst der Avantgarde, der zweite befasst sich mit
den biopolitischen Utopien im Russland der 1920er Jahre, und der dritte Band
veröffentlicht Beiträge über die gegenwärtige Situation der
postkommunistischen Kultur. Am Ende des Projekts werden ein großer
internationaler Kongress in Berlin und eine Ausstellung von Film- und
Videoarbeiten stattfinden.
Ab 17 Uhr öffnet die Schirn Kunsthalle außerregulär für das interessierte
Publikum die Ausstellung "Traumfabrik Kommunismus" (Eintritt Ausstellung: 7
Euro / 5 Euro ermäßigt)
Kontakt
Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
"The Post-Communist Condition"
Ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes
Dr. Nicole Ruchlak (Pressearbeit)
Tel. 0049-(0)89-74719737
ruchlakzkm.de
Dr. des. Anne von der Heiden (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des
Projektes)
Tel. 0049-(0)721-8100-1874
vonderheidenzkm.de
Julia Warmers (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Tel. 0049-(0)721-8100-1875
ZKM Karlsruhe / Zentrum für Kunst und
Medientechnologie
Lorenzstrasse 19
76135 Karlsruhe
Tel. 0049-(0)721-8100-1874
Öffentliche Verkehrsmittel
U4/U5: Haltestelle Römer
Straßenbahnlinie 11/12: Haltestelle Römer/Paulskirche
S-Bahn: bis Hauptbahnhof oder Konstablerwache, dann weiter mit U4/U5
Quellennachweis:
CONF: The Post-Communist Condition (Karlsruhe, 13 Oct 2003). In: ArtHist.net, 12.09.2003. Letzter Zugriff 27.12.2024. <https://arthist.net/archive/25856>.