gelehrte Welt um 1700 (Tagungsprogramm)
Date: 7/8/03
Tagungsprogramm: Francesco Bianchini (1662-1729) und die europäische gelehrte
Welt um 1700
vom 11. - 13. September 2003
am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg,
Eichleitnerstr. 30, 86159 Augsburg
Tagung des Faches Klassische Archäologie, unter der Leitung von Prof. Dr.
Valentin Kockel und Brigitte Soelch M.A.
Donnerstag, 11.9.2003
9.00-10.00 Uhr
Begrüßung der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer
Prof. Dr. Thomas Scheerer, Prorektor der Universität Augsburg
Prof. Dr. Theo Stammen, Geschäftsführender Direktor des Instituts für
Europäische Kulturgeschichte
Prof. Dr. Valentin Kockel
Einführung: Brigitte Sölch
10.00-11.00 Uhr
Irene Favaretto, Padova
"Ogni genere d'erudite anticaglie..." Francesco Bianchini e l'ambiente veronese
11.00-11.30: Pause
11.30-12.30 Uhr
Alain Schnapp, Paris
Universalgeschichte und Antiquarianismus bei Bianchini
12.30-14.30 Uhr: Mittagspause
14.30-15.30 Uhr
Tamara Griggs, Stanford
Bianchini's "Storia Universale" in the Context of Seventeenth-Century Universal
Histories and in Relation to Early Modern Ideas about Memory and Proof
15.30-16.30 Uhr
Werner Oechslin, Zürich
Universalgeschichte: "Memorie", "Pruove", "Metodo"
16.30-17.00 Uhr: Pause
17.00-18.00 Uhr
Erich Tremmel, Augsburg
Bianchinis "Tria genera instrumentorum"
18.00-19.00 Uhr
Henning Wrede, Berlin
Die antiquarische Vision der Antike um 1700 in Holland
Freitag, 12.9.2003
9.00-10.00 Uhr
François de Polignac, Paris
Bianchini et les "cardinaux antiquaires": archéologie, politique et diplomatie
10.00-11.00 Uhr
Meinrad von Engelberg, Darmstadt
Bianchinis "Palazzo de'Cesari" und die Antikenrekonstruktionen seiner Zeit
11.00-11.30 Uhr: Pause
11.30-12.30 Uhr
Valentin Kockel, Augsburg
Wie soll man eine Ausgrabung publizieren? Die drei Veröffentlichungen des
Columbariums der Liberti der Livia und des Augustus und ihre Wirkung
12.30-14.30 Uhr: Mittagspause
14.30-15.30 Uhr
Hildegard Wiegel, Schwabach
Francesco Bianchini und Oxford
15.30-16.30 Uhr
Susan Dixon, University of Tulsa
Bianchini's Legacy in Mid-Eighteenth-Century Rome
16.30-17.00 Uhr: Pause
17.00-18.00 Uhr
John L. Heilbron, Burford
Bianchini as astronomer
18.00-19.00 Uhr
Christopher Johns, University of Virgina
Papa Albani and Francesco Bianchini: Intellectual and Visual Culture in Early
Eighteenth-Century Rome
Samstag, 13.9.2003
9.00-10.00 Uhr
Brigitte Sölch, Augsburg
Das "Museo Ecclesiastico" von Francesco Bianchini. Beginn einer neuen
Sammlungsära im Vatikan
10.00-11.00 Uhr
Paolo Liverani, Vatikanstadt
Il Museo Ecclesiastico e la sua continuazione fino alla metà del 700
11.00-11.30 Uhr: Pause
11.30-12.30 Uhr
Petra Thomas, Hamburg
"Bilder einer Ausstellung": Das Museo Capitolino und die wissenschaftliche
Illustration
ab 12.30 Abschlußdiskussion
15.00 Stadtführung
Francesco Bianchini (1662-1729) wurde als Sohn einer angesehenen
Kaufmannsfamilie in Verona geboren. Nach umfassenden Studien (Mathematik,
Astronomie, Geschichte, Philosophie, Theologie und Künste) in Bologna und
Padua gelangte er in die wissenschaftlichen Zirkel Roms und zu einträglichen
Positionen an der römischen Kurie. Sein wichtigster und namhaftester Förderer
war Papst Clemens XI. (1700-7121).
Bianchinis universalwissenschaftliche Leistungen fanden bereits zu seinen
Lebzeiten internationale Beachtung. In seiner Funktion als Sekretär der
Kalenderreform konstruierte er den Meridian in S. Maria degli Angeli. Als
Presidente delle antichità di Roma leitete er die ersten systematischen
Ausgrabungen auf dem Palatin und war mit den Planungen eines "Museo
Ecclesiastico" im Vatikan betraut. Zahlreiche Korrespondenzen und
mehrmonatige Reisen ins Ausland brachten den Gelehrten in Kontakt mit den
führenden Wissenschaftlern seiner Zeit, so auch mit Leibniz und Newton. Die
königlichen Akademien in London und Paris ernannten ihn zu einem der
wenigen ausländischen Ehrenmitglieder.
Francesco Bianchinis Werk reicht von astronomischen Beobachtungen über eine
reich bebilderte Universalgeschichte bis zu aufwendig gestalteten
archäologischen Publikationen. Darin propagierte der Gelehrte das Sehen als
primäre Komponente sinnlicher Wahrnehmung und als Grundlage der Erkenntnis.
Seine ganze Aufmerksamkeit galt so auch dem Objekt als historischer Quelle und
dem Bild als Beleg und mnemotechnischer Stütze.
Das Kolloquium soll dem faszinierenden intellektuellen Profil des
Universalgelehrten und dem vielfältigen wissenschaftlichen Aufbruch der Zeit um
1700 gelten.
Die Tagung wird gefördert von der Gerda Henkel Stiftung.
Veranstalter:
Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg
Eichleitnerstr. 30
86159 Augsburg
Kontaktaufnahme:
Telefon: 0821/598-5840
Telefax: 0821/598-5850
E-Mail: Sekretariatiek.uni-augsburg.de
www.uni-augsburg.de/institute/iek
Teilnahmegebühren: keine, die Tagung ist öffentlich.
Anreise:
Mit der Bahn: Vom Hauptbahnhof mit Straßenbahnlinie 3 zur
Haltestelle‚Königsplatz', vom Königsplatz mit Straßenbahnlinie 1 bis zur
Haltestelle ‚Polizeipräsidium'.
Mit dem Auto: von der A8 München-Stuttgart, Ausfahrt Augsburg West, B17
Richtung
Landsberg, Ausfahrt Kongreßhalle/Alte Universität.
Mit dem Flugzeug: Vom Münchner Flughafen mit der S8 zum Hauptbahnhof München,
anschließend mit dem Zug zum Hauptbahnhof Augsburg. Mit dem Shuttlebus der
Lufthansa von München nach Augsburg (Abfahrtszeiten: 07.30
Uhr; 09.00 Uhr; 11.00 Uhr; 14.30 Uhr; 16.130 Uhr; 19.30 Uhr)
Stadtpläne und Hotellisten werden auf Wunsch zugesandt.
Verpflegung: Selbstverpflegung vor Ort möglich.
Dr. Anke Sczesny
Wiss. Koordination
Besuchen Sie unsere Homepage:
http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/
Quellennachweis:
CONF: Francesco Bianchini (Uni Augsburg 11.-13.9.03). In: ArtHist.net, 08.07.2003. Letzter Zugriff 26.12.2024. <https://arthist.net/archive/25747>.