CFP 28.11.2002

Neue Staaten - neue Bilder? Zentral- und Osteuropa seit 1918 (Leipzig,23.-25.10.03)

Arnold Bartetzky

CALL FOR PAPERS

Neue Staaten - neue Bilder?
Visuelle Kultur im Dienst staatlicher Selbstdarstellung in Zentral- und
Osteuropa seit 1918

Kolloquium des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur
Ostmitteleuropas e. V. (GWZO) in Leipzig vom 23. bis 25. Oktober 2003

Das 20. Jahrhundert erlebte infolge der zwei Weltkriege und des
Zusammenbruchs kommunistischer Regime drei Wellen von Staatsgruendungen und
Systemwechseln. Im Epochenjahr 1918 triumphierte das Nationalstaatsprinzip,
die staatliche Neuordnung nach 1945 brachte ein Vorruecken des
sozialistischen Systems nach Zentraleuropa, dessen Zerfall in den Jahren
1989/90 schliesslich zog in zahlreichen Laendern abermals staatlichen Wandel
nach sich. In den Umbruchssituationen wurden die betroffenen Staaten mit der
Aufgabe der Neubestimmung ihres Selbstverstaendnisses und einer neuen
Selbstdarstellung konfrontiert. Das Kolloquium widmet sich in vergleichender
Perspektive den Strategien der Visualisierung staatlicher Macht im
Spannungsfeld zwischen Modernisierungsanspruch und Kontinuitaetsstreben
sowie Europaeisierung und Besinnung auf nationale Traditionen. Ausgehend vom
Ansatz der Visual Culture Studies, der die traditionelle Polarisierung
zwischen Hochkunst und Massenkultur aufhebt, richtet sich das Interesse auf
ein breites Spektrum von Traegern und Medien staatlicher Repraesentation,
darunter

- Regierungs-, Parlaments-, Justiz- und Botschaftsbauten einschliesslich
ihrer Innendekoration,
- Denkmaeler,
- Bauten und temporaere Installationen auf Weltausstellungen,
- Banknoten und Muenzen,
- Briefmarken,
- Plakate,
- staatliches Zeremoniell und propagandistische Masseninszenierungen,
- Theater und Kino sowie
- Fernsehen und Internet.

Das Kolloquium findet im Rahmen des Forschungsprojekts "Visuelle und
historische Kulturen Ostmitteleuropas im Prozess staatlicher und
gesellschaftlicher Modernisierung seit 1918" am GWZO statt. Erbeten werden
Vorschlaege fuer Referate von ca. 20 Minuten Laenge. Der thematische
Schwerpunkt sollte auf Zentral- und Osteuropa liegen. Besonders erwuenscht
sind komparatistisch angelegte Studien. Es koennen jedoch auch exemplarische
Detailanalysen zu einzelnen Laendern und Bereichen visueller Kultur
vorgeschlagen werden. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Bitten senden Sie Ihren Referatsvorschlag mit einer Kurzbeschreibung des
Themas (ca. 1 Seite) bis zum 31. Januar 2003 an:

Dr. Marina Dmitrieva
E-Mail >dmitrievrz.uni-leipzig.de<
oder
Dr. Arnold Bartetzky
E-Mail >bartetzrz.uni-leipzig.de<
Postadresse:
GWZO
Luppenstraße 1B
04177 Leipzig.

Quellennachweis:
CFP: Neue Staaten - neue Bilder? Zentral- und Osteuropa seit 1918 (Leipzig,23.-25.10.03). In: ArtHist.net, 28.11.2002. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/25318>.

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