CONF 19.10.2001

Ankaufspolitik dt. Museen 1933-1945 (Wallraf-Richartz-M.Koeln, 11.-12.12.01)

Dr.

(Wallraf-Richartz-M. Koeln, 11.-12.12.01)
Date: 19 Oct 2001

Kolloquium : Museen im Zwielicht - Ankaufspolitik 1933-1945

am 11./ 12. Dezember 2001
im Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud, Koeln

Schirmherr: Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Ruemelin,
Beauftragter der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und
der Medien
Veranstalter: Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud und Fritz
Thyssen Stiftung

Seit den Grundsaetzen der Washingtoner Konferenz ueber
Vermoegenswerte aus der Zeit des Holocaust 1998 und der "Erklaerung
der Bundesregierung, der Laender und der kommunalen Spitzenverbaende
zur Auffindung und zur Rueckgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen
Kulturgutes, insbesondere aus juedischem Besitz" von 1999 ruecken
zunehmend die Ankaeufe der Museen in den Blickwinkel
wissenschaftlicher Recherchen. Die Strukturen und die Organisation
der Museen in der Zeit zwischen 1933-45, die Ankaufspolitik sowie die
Verstrickungen in "Arisierungen" sind dabei von zentralem Interesse.
Dieses spiegelt sich auch in der zunehmenden Beauftragung von
Wissenschaftlern, Kunsthistorikern und Historikern, zur Klaerung der
Provenienzen der Bestaende in deutschen Museen wider (u.a. Muenchen,
Koeln, Hamburg, Dresden und Stuttgart).

Das Kolloquium "Museen im Zwielicht - Ankaufspolitik 1933-1945" geht
aus der Einrichtung eines solchen wissenschaftlichen
Forschungsprojektes am Koelner Wallraf-Richartz-Museums - Fondation
Corboud hervor, das speziell der Geschichte dieser Institution in der
Zeit von 1933-1945 nachgeht. Obwohl zu "Kunstraub" und dem Handel mit
Raubkunst waehrend der NS-Zeit in letzter Zeit zahlreiche
Publikationen erschienen sind, mangelt es bis heute an der
Erforschung einzelner Institutionen, darunter der Museen mit ihren
Bestaenden, von Kunstsammlungen sowie von Sammlern und
Kunsthaendlern. Von diesem genannten Themenbereich des Kolloquiums
abzugrenzen ist die sogenannte "Beutekunst" der Siegermaechte des
Zweiten Weltkrieges.

Im Rahmen dieses zweitaegigen Koelner Kolloquiums soll erstmals in
Deutschland die Gelegenheit zu wissenschaftlichen Vortraegen mit der
Praesentation neuester Forschungsergebnisse und zur Diskussion mit
internationalen Fachleuten gegeben werden. Das Programm des
Kolloquiums "Museen im Zwielicht - Ankaufspolitik 1933-1945" ist in
vier verschiedene Themenbereiche unterteilt, zu denen wiederum
jeweils vier Fachreferenten vortragen werden: In einem ersten Teil
soll exemplarisch für weitere Institutionen die Situation der
Rheinischen Museen waehrend der NS-Zeit dargelegt werden. Der
folgende Themenblock widmet sich dem Handel mit Kunst- und
Kulturguetern in der Zeit von 1933-1945. Am zweiten Tag steht die
Provenienzforschung und die Suche nach NS-verfolgungsbedingt
entzogenem Kulturgut anhand von einzelnen Beispielen im Vordergrund.
Bei der Suche nach Kunstwerken koennen die Einrichtungen
’www.lostart.de' und ’The Art Loss Register' behilflich sein und
stellen ihre Moeglichkeiten fuer die Recherche vor. Die rechtlichen
Gegebenheiten bedingen schließlich den Verbleib von Kulturgut und
werden daher von auf Kunstrecht spezialisierten Juristen erlaeutert.
Die Vorträge der Referenten sind für einem Kolloquiumsband in einer
Publikationsreihe der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste,
Magdeburg, mit Unterstuetzung der Stiftung Kunst und Kultur des
Landes NRW vorgesehen.
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Quellennachweis:
CONF: Ankaufspolitik dt. Museen 1933-1945 (Wallraf-Richartz-M.Koeln, 11.-12.12.01). In: ArtHist.net, 19.10.2001. Letzter Zugriff 25.04.2024. <https://arthist.net/archive/24656>.

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