CONF 29.09.2001

Medienkunstperspektiven, Muenchen 3.10.01

lothringer13/halle

mEDIENkUNSTpERSPEKTIVEN 2001 | make-world: BORDER="0" LOCATION="YES"

Kunst und Immersion
Vortraege mit Diskussion
3. Oktober, 19 h
Eintritt: frei

Vortraege und Diskussion mit Masaki Fujihata (Tokio, Medienkuenstler),
Paul Sermon (Manchester, Medienkuenstler), Lawrence Wallen (Berlin,
Architekt und Medienkuenstler)

Konzept und Moderation: Dr. Gerhard Blechinger, Vorsitzender des
Medienforums Muenchen und Prorektor der Hochschule fuer Gestaltung und Kunst
Zuerich

Der Hang der Kunst zur totalitaeren Form im Gesamtkunstwerk und in der
kuenstlerischen Avantgarde hat auch in der Medienkunst einen Namen
gefunden: Immersion. Immersive Kunstwerke in der Medienkunst sind
computergestuetzte Installationen, die den gesamten Wahrnehmungskreis des
Betrachters ansprechen.

Naive Vorstellungen von immersiver Computerkunst waren nicht selten von
LSD-generierten Abenteuern der siebiger Jahre inspiriert. Der Computer
als Rationalismusmaschine sollte in der immersiven Totale den Blick
befreien auf den Kern der Welt. Die Rede von der Wahrheit in der Kunst
muendet stets in Verdinglichung der Kunst und in der Verabsolutierung des
Kuenstlers als gottgleiches Schoepfer-Subjekt. Das gilt fuer Andre Bretons
Kugelhagel auf das Publikum genauso wie fuer Stockhausens juengste Ekphrasis
auf den 11. September als "das groesste Kunstwerk, das es ueberhaupt gibt fuer
den gesamten Kosmos".

Wie muss Kunst Stellung beziehen zu diesem abendlaendischen Fundamentalismus?

Das Medienforum fragt Protagonisten, die sich dem Thema wiederum mit
abendlaendischen Kulturtechniken und gleichsam seitwaerts naehern. Mit
Ironie, cusanischem Experiment und dem Versuch von Bildung. Die
Dekonstruktion von Immersion als Alternative zum totalitaeren Denken.

Masaki Fujihata (Tokio, Medienkuenstler)
(http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$1563)
Geb. 1954 in Tokyo, Japan. Er studierte von 1975 bis 1981 an der Tokyo
University, Dept.of History of Art und galt bald durch seine Arbeiten
Mandala 1983 (1983), Miroku-Maitreya (1984) und verschiedene
Computeranimationen als einer der Pioniere japanischer Computerkunst.
Anfang der 90er Jahre erweiterte Fujihata sein Oeuvre mit
computerunterstuetzten Installationen und Skulpturen. Seine Ausstellung
Removable Reality (1992) setzte in der Zusammenarbeit mit dem
Architekten Kei'ichi Irie neue Akzente fuer raumbezogene Installationen.
Fujihata war Teilnehmer der Siggraph 1983 und 1984, sowie der
Ausstellung New Video Japan, The Museum of Modern Art, New York, 1986.
Seine Installation Global Interior Project I (1995) wurde zuerst in der
Ausstellung InterCommunication 1995 in Tokyo gezeigt und erhielt 1996
die Goldene Nica des Prix Ars Electronica, Linz. Seit 1990 hat Masaki
Fujihata einen Lehrauftrag an der Keio gijuku University, Tokyo, fuer
Environmental Information.

Paul Sermon (Manchester, Medienkuenstler)
(http://www.hgb-leipzig.de/~sermon/)
geb. 1966 in Oxford, England. Studierte 1985 - 88 bei Professor Roy
Ascott an der University of Wales. Preistraeger des Prix Ars Electronica
in der Kategorie "interaktive Kunst" fuer die Installation "Think about
the People now", in Linz 1991. 1993 als Artist in Residence am ZKM
Karlsruhe fuer die Produktion der Video-Konferenz "Telematic Vision".
Preistraeger des "Sparkey Award" vom Interactive Media Festival Los
Angeles 1994 fuer die Videoinstallation "Telematic Dreaming". Seit 2000
Dozent fuer Creative Technology an der University of Salford, Research
Centre for Art & Design, Manchester, England.

Lawrence Wallen (Australien, Medienkuenstler)
(http://artes.ucp.pt/olhares-outono/oo-2000/dir3/wallen.html)
Geb. 1961 in Melbourne (Australien) ist Medienkuenstler und Architekt.
Seit 1987 verbindet er in den Bereichen Video, Film, Animation und
Interaktion sowie Installation und Performance Neue Musik, elektronische
Medien und architektonischen Raum. Er arbeitete in verschiedenen Projekten
an der Sydney Opera. In Stuttgart wurde seine Cross Media Oper Iosis
aufgefuehrt. Fuer den Deutschen Pavillon der Expo 2000 in Hannover
installierte er Natur virtuell: The Garden. Seine juengste Arbeit fand in
Dresden statt, wo er zur Auffuehrung von Haydens Messias in der Kreuzkirche
eine Realtime-Videoinstallation realisierte.

Veranstalter: Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe
MedienKunstPerspektiven des [m] Medienforums Muenchen e.V. und des
Kulturreferats der LH Muenchen in Kooperation mit der lothringer13/halle.

MKP 2001 Konzept und Organisation: Dr. Christian Schoen
http://www.medienforum.org/projekt/2001/mkp.html

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Quellennachweis:
CONF: Medienkunstperspektiven, Muenchen 3.10.01. In: ArtHist.net, 29.09.2001. Letzter Zugriff 16.04.2024. <https://arthist.net/archive/24620>.

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