Was bedeutet es, wenn ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand als Kunstwerk gilt oder eine präparierte Pflanze als Bild ihrer selbst fungiert? Auf welche Weise kann Dingen der Status von Bildern oder Kunstwerken zukommen? Welche Rückwirkungen haben derartige Phänomene auf den Begriff des Bildes und die Auffassung von Kunst? Die Tagung "Bilder ihrer selbst" nimmt diese Fragen zum Anlass, um Grenzbereiche der Bildtheorie und der Kunstgeschichte zu erkunden. Auf diese Weise sollen nicht zuletzt zwei komplementäre, meist getrennt diskutierte Perspektiven im interdisziplinären Austausch miteinander verbunden werden: einerseits die Entgrenzung des Kunstbegriffs, andererseits die Analyse von Bildern jenseits der Kunst. Die Tagung wird zu diesem Zweck Forschungsbeiträge sowohl aus der Kunstgeschichte und Bildtheorie als auch aus der Wissenschaftsgeschichte, Theologie und Literaturwissenschaft vereinen.
Lorsqu’un objet utilitaire du quotidien est considéré comme une œuvre d’art, qu’une plante naturalisée fait office d’image d’elle-même, que cela signifie-t-il ? De quelle manière les choses se voient-elles attribuer le statut d’images ou d’œuvres d’art ? Et quelles sont les répercussions de tels phénomènes sur le concept d’image et la façon dont nous envisageons l’art ? Le colloque « images d’elles-mêmes » partira de ces questions pour explorer des territoires aux limites de la théorie des images et de l’histoire de l’art. Il s’agira notamment d’articuler dans un échange interdisciplinaire deux perspectives complémentaires mais qui font généralement l’objet de débats séparés : le décloisonnement du concept d’art, d’une part, et l’analyse des images au-delà de l’art, d’autre part. Dans cette optique, les interventions qui composeront ce colloque emprunteront tout autant à l’histoire de l’art et à la théorie de l’image qu’à l’histoire des sciences, à la théologie ou encore aux études littéraires.
Konzeption und Organisation: Peter Geimer, Johannes Grave und Tobias Vogt
Ort:
Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris
Hôtel Lully
45, rue des Petits Champs
F-75001 Paris
Mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung und der Freien Universität Berlin.
Programm:
Donnerstag, 12.1.2012
14h30
Begrüßung und Einleitung in das Tagungsthema
Moderation: Johannes Grave
15h00
Philippe Cordez: Bilder ihrer selbst / Bilder von selbst. Albertus Magnus und die Steine von Venedig
16h00
Florian Wöller: Figura sui ipsius. Bildlichkeit der Eucharistie im Mittelalter
17h30
Saskia Hennig von Lange: "Nicht dem Bild, sondern der Sache gelte deine Sorge". Präsenz und Repräsentation auf dem Grillinger-Altärchen von 1443
Moderation: Andreas Beyer
19h00
Hans-Jörg Rheinberger: Wissenschaftliche Objekte als 'Bilder ihrer selbst'? Eine erneute Befragung
Freitag, 13.1.2012
Moderation: Tobias Vogt
9h30
Karin Gludovatz: Un/Eigentlich. Relationen von Werk und Werkzeug in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
10h30
Monika Wagner: Adern im Stein und Adern im Bein. Vom Material zur Skulptur
12h00
Johannes Grave: Zum Phantasma der natürlichen Darstellung um 1800: Gartenkunst, Moosmosaik und Präparat
Moderation: Mathilde Arnoux
14h00
Julie Ramos: Tableau vivant : composition ou performance de l'image ?
15h00
Peter Geimer: Echte Kunst / 'faux terrain'. Realitätseffekte in der Panoramamalerei des neunzehnten Jahrhunderts
16h30 Uhr
Tobias Vogt: Ready-made clothes. Zur Bekleidung von Edgar Degas' "Petite danseuse de quatorze ans" (Vortrag vor dem Original im Musée d’Orsay, beschränkte Teilnehmerzahl)
Samstag, 14.1.2012
Moderation: Peter Geimer
10h00
Petra Lange-Berndt: Von Taxidermie und anderen Selbstverlusten
11h00
Jörn Schafaff: Die (Un)Möglichkeit einer Retrospektive
12h30
Gregor Stemmrich: BeDINGte Bilder
Quellennachweis:
CONF: Bilder ihrer selbst. Dinge an den Grenzen der Kunst (Paris, 12-14 Jan 12). In: ArtHist.net, 22.12.2011. Letzter Zugriff 19.04.2025. <https://arthist.net/archive/2448>.