Arbeitsstelle für kulturgeschichtliche Studien
der Universität der Künste Berlin
Prof. Dr. Wolfgang Ruppert
Arbeitstagung
Künstler im Nationalsozialismus
Am 25./ 26. November 2011
Der Vorzug eines institutionengeschichtlichen Forschungsansatzes besteht bekanntlich in seiner chronologischen Nachvollziehbarkeit. Dies gilt auch für die Vorgängerinstitution der UdK, die „Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst“. Sie steht im Zentrum eines Forschungsprojektes der Arbeitsstelle für kulturgeschichtliche Studien der UdK Berlin. In der Künstlerausbildung spiegeln sich in der Regel sowohl die längerfristig gültigen Auffassungen vom Künstlerhabitus als auch die Versuche zu dessen Umformulierung im Kontext wirkungsmächtiger politischer, kultureller und künstlerischer Leitbilder. [1]
Daher sind die präzise Erforschung der empirischen Abläufe in der Institution Kunsthochschule und die biografische Entwicklung ihrer Akteure, vor allem der Professoren und Hochschulleitungen, einander ergänzende Zugänge, die allgemeine Einsichten in die Verflechtungen von Gesellschaft, Kultur, Politik und in die mentalen Muster „des Zeitgeistes“ eröffnen.
Diese Arbeitstagung konzentriert sich auf die Vorgänge in den Kunsthochschulen. Eine weitere Tagung 2012 wird stärker die Kontexte im politischen und kulturellen Raum der deutschen Gesellschaft im Nationalsozialismus thematisieren.
[1] Zum Begriff Künstlerhabitus und dem damit verbunden Forschungsansatz siehe: Wolfgang Ruppert: Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der kulturellen Moderne im 19. Und frühen 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2000 (2.Aufl.), S.225-469.
Tagungsprogramm:
Freitag, 25. November 2011
ab 13.45 Begrüßungskaffee
14.00 Einführung
14.15 Wolfgang Ruppert, Berlin:
Die Akademie der bildenden Künste München und die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst. Ein Vergleich
15.15 Kai Artinger, Berlin
Künstler in der Nordischen Kunsthochschule Bremen
16.15 Kaffeepause
16.30 Nicola Doll, Berlin:
Die Rückkehr zum Kanon. Das Beispiel Werner Peiner
17.30 Christina Richl, Gundelfingen:
Hans Adolf Bühler und die Akademie der bildenden Künste Karlsruhe
18.30 Diskussion des ersten Tages
Samstag, 26. November 2011
10.00 Stefanie Johnen, Berlin:
Das Jahr 1933 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin
11.00 Gerd Brüne, Karlsruhe:
Mentor eines aufmüpfigen Schützlings: Wilhelm Gerstl und sein Schüler Fritz Cremer
12.00 Kaffeepause
12.15 Christin Müller-Wenzel u.a., Halle:
Kunst an der Burg Giebichenstein und in Halle. Ergebnisse eines Forschungsseminars
13.15 Diana Codogni, Breslau:
Wiedererrichtung einer Kunstakademie (-ateliers) in Breslau nach 1934?
14.15 Wolfgang Ruppert, Berlin:
Stichworte zu einer kultur- und politikgeschichtlichen Kontextualisierung
Schlussdiskussion
Quellennachweis:
CONF: Künstler im Nationalsozialismus (Berlin, 25-26 Nov 11). In: ArtHist.net, 16.11.2011. Letzter Zugriff 29.03.2024. <https://arthist.net/archive/2269>.