CONF 15.10.2019

Hieronymus Boschs Weltgerichts-Triptychon (Wien, 21-23 Nov 19)

Eroica-Saal im Theatermuseum, Lobkowitzplatz 2,1010 Wien, 21.–23.11.2019

Sofie Wünsch

Hieronymus Boschs Weltgerichts-Triptychon in seiner Zeit

Eine Veranstaltung der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit dem Bosch Research and Conservation Project:

Das Weltgerichts-Triptychon von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516) gehört zu den Meisterwerken der Kunstgeschichte und der niederländischen Malerei um 1500. Der dreiteilige Flügelaltar ist das zweitgrößte Werk von Bosch und das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien. Er gelangte durch das Vermächtnis des Grafen Lamberg- Sprinzenstein 1822 an die Akademie und befindet sich wie die gesamte Gemäldesammlung im Eigentum der Republik Österreich.

Im Sommer 2017 wurden von der Gemäldegalerie die fünf Kollegen des Bosch Research and Conservation Project, Luuk Hoogstede, Matthijs Ilsink, Rik Klein Gotink, Jos Koldeweij und Ron Spronk eingeladen, den Altar zu untersuchen. In den elf Tagen ihres Forschungsaufenthaltes, der von Het Noordbrabants Museum in ’s-Hertogenbosch finanziert wurde, fertigten sie neben Fotografien Infrarot- sowie Infrarotreflektographie-Aufnahmen an und unterzogen den Altar einer eingehenden kunsttechnologischen Untersuchung.

In einer zweiten Untersuchungskampagne haben dank eines finanziellen Beitrags durch das Jheronimus Bosch Art Centre ’s-Hertogenbosch Kolleg_innen der Universität Antwerpen unter der Leitung von Geert van der Snickt Macro-XRF-Scans des gesamten Altars angefertigt. Erste Forschungsergebnisse wurden im Februar 2018 im Burlington Magazine veröffentlicht. In Kürze werden sämtliche Aufnahmen der interessierten Öffentlichkeit und der Forschung online zur Verfügung gestellt. Sie bilden die Grundlage, um erstmals in einer internationalen und interdisziplinären Konferenz Boschs Weltgerichts-Triptychon in den Mittelpunkt zu stellen und zu diskutieren.

Die Vorträge werden in Deutsch bzw. Englisch gehalten, zur Tagung wird ein zweisprachiges Abstract ausgehändigt.


PROGRAMM

Donnerstag, 21. November 2019
Veranstaltungsort: Residenz des Botschafters der Niederlande, Jacquingasse 8 – 10, 1030 Wien

17.00 Uhr
Begrüßung
Aldrik Gierveld, Botschafter der Niederlande in Wien
Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien

17.30 Uhr
Festvortrag
»Ein Gott der Rache ist der Herr.« Die Höllentafeln des Iheronymus Bosch
Peter Dinzelbacher, Werfen

18.30 – 20.00 Uhr
Empfang der Niederländischen Botschaft
Gratis, aufgrund der beschränkten Platzanzahl bitten wir um verbindliche Anmeldung unter gemaeldegalerie_anmeldungakbild.ac.at.


Freitag, 22. November 2019
Tagungsort: Theatermuseum

9.00 – 9.30 Uhr Registrierung

9.30 – 10.00 Uhr
Begrüßung
Julia M. Nauhaus, Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett und Glyptothek der Akademie der bildenden Künste Wien
Charles de Mooij, Het Noordbrabants Museum, ’s-Hertogenbosch

10.00 – 13.00 Uhr
Die Untersuchungsergebnisse der Aufnahme-Kampagne im Sommer 2017 durch die Mitglieder des Bosch Research and Conservation Projects
Moderation: Julia M. Nauhaus

10.10 –10.50 Uhr
The Bosch Research and Conservation Project and the Vienna »Last Judgment«
Jos Koldeweij, Radboud Universität Nijmegen

10.50 – 11.30 Uhr
The technical examination of Bosch’s »Last Judgment triptych« in Vienna
Luuk Hoogstede, SRAL Maastricht und Ron Spronk, Queen’s University, Kingston ON und Radboud Universität Nijmegen

11.30 – 11.50 Uhr
Macro X-ray fluorescence imaging as a tool to study the »Last Judgment triptych«
Geert van der Snickt, Universität Antwerpen

11.50 – 13.00 Uhr
Fragen und Diskussion
Nils Büttner, Akademie der bildenden Künste Stuttgart

13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause

14.00 – 18.00 Uhr
Bosch und Cranach, Bosch-Kopie und -Nachfolger
Moderation: Christof Metzger, Albertina, Wien

14.00 – 14.30 Uhr
Cranach kopiert Bosch – aber wie und wo?
Elke Werner, Freie Universität Berlin

14.30 – 15.00 Uhr
Zeichnung und Unterzeichnung im »Weltgerichts-Triptychon«
Erwin Pokorny, Wien

15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause

15.30 – 16.00 Uhr
Bosch beyond content: skills in decorum and tradition
Till-Holger Borchert, Städtische Museen Brügge

16.30 – 17.00 Uhr
Hieronymus Bosch as model provider for a copyright free market? New insights in the matter
Peter van den Brink, Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen

17.00 – 18.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Nils Büttner und Christof Metzger


Samstag, 23. November 2019
Tagungsort: Theatermuseum

8.30 – 9.00 Uhr Registrierung

9.00 – 13.00 Uhr
Ikonographie und Ikonologie des Jüngsten Gerichts
Moderation: Sebastian Schütze, Universität Wien

9.00 – 9.30 Uhr
The possibility of a round trip to hell. A way of looking at Bosch‘s »Last Judgment«, »The Haywain« and »The Garden of Earthly Delights«
Matthijs Ilsink, Radboud Universität Nijmegen

9.30 – 10.00 Uhr
Bosch in black and white: the »Last Judgment« grisailles in context
Nenagh Hathaway, Yale University, New Haven

10.00 – 10.30 Uhr
Female Trouble. Hieronymus Bosch und die imaginierte Weiblichkeit im »Weltgerichts-Triptychon«
Elisabeth Priedl, Akademie der bildenden Künste Wien

10.30 – 11.00 Uhr
Wie Hieronymus Bosch die Biodiversität verlängerte
Bernd Herrmann, Georg-August-Universität Göttingen

11.00 – 11.30 Uhr
Katzbalger und Eisenhut. Waffen in Boschs Jüngstem Gericht
Stefan Krause, Kunsthistorisches Museum Wien

11.30 – 12.00 Uhr
Im Fokus – Zum Stellenwert von Textilien in den Gemälden des Hieronymus Bosch
Katja Schmitz von Ledebur, Kunsthistorisches Museum Wien

12.00 – 13.00 Uhr
Fragen und Diskussion

13.00 – 14.00 Uhr Mittagspause

14.00 – 14.30 Uhr: Intervention
Aus dem Theaterstück Hieronymus Bosch – Das Wiener Weltgericht
von Jérôme Junod

14.30 – 18.00 Uhr
Apokalypse und Visionen des Jüngsten Gerichts
Moderation: Daniela Hammer-Tugendhat, Wien

14.30 – 15.00 Uhr
A »Last Judgment« to scare the hell out of you
Gary Schwartz, Maarssen

15.00 – 15.30 Uhr
Boschs Jüngstes Gericht im Lichte von Simon Marmions illuminierter Vision des Ritters Tondal und anderer Miniaturen zu den »Vier letzten Dingen«
Dagmar Eichberger, Universität Wien/Heidelberg

15.30 – 16.00 Uhr
»Là dove ’l sol tace«. Höllenkonzeptionen bei Dante Alighieri und Hieronymus Bosch
Laura Ritter, Albertina, Wien

16.00 – 16.30 Uhr
Hieronymus Bosch und die Kraft der Phantasie
Arnold Mettnitzer, Wien

16.30 – 17.00 Uhr
Bilder von Gut und Böse
Bernhard Dolna, Trumau

17.00 – 18.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Sebastian Schütze und Daniela Hammer-Tugendhat

Quellennachweis:
CONF: Hieronymus Boschs Weltgerichts-Triptychon (Wien, 21-23 Nov 19). In: ArtHist.net, 15.10.2019. Letzter Zugriff 26.04.2024. <https://arthist.net/archive/21827>.

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