CFP 14.07.2019

It‘s an impossible subject (Bochum, 10 Oct 19)

Ruhr-Universität Bochum, 10.10.2019
Eingabeschluss : 31.08.2019

Katharina Boje

„It‘s an impossible subject“ Fotografie und Männlichkeit

Marie Jahoda Center for International Gender Studies und Kunstgeschichtliches Institut der Ruhr-Universität Bochum

Donnerstag, den 10. Oktober 2019

Die internationale Forschung zu Männlichkeiten und Männlichkeitsentwürfen diversifiziert sich in den letzten Jahren stetig und findet außerhalb der Wissenschaft steigende, teilweise kontroverse Resonanz. In einer Zeit ubiquitärer Mediennutzung und einer mittlerweile ausdifferenzierten Fotografieforschung überraschen in dieser Hinsicht die bisher marginalen Schnittstellen zwischen Men‘s bzw. Masculinity Studies und dem Forschungsgebiet der Fotografie.

Um Fotografieforschung und Ansätze der kritischen Männlichkeitsforschung intensiver miteinander zu verzahnen, veranstaltet das Marie Jahoda Center for International Gender Studies (MaJaC) an der Ruhr-Universität Bochum einen Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen. Der Workshop versteht sich als Plattform, um die aktuellen Diskussionen um Männlichkeitskonzeptionen und der Fotografie seit ihrer Entstehung zusammenzubringen und methodischen, ästhetischen und theoretischen Fragestellungen nachzugehen. Der Workshop möchte vor diesem Hintergrund eine Auseinandersetzung zwischen kritischer Männlichkeits- und Fotografieforschung anstoßen und vorantreiben.

Fotografische Darstellungen von Männern können nicht nur zur Stabilisierung von Stereotypen dienen, sie vermögen es auch, Uneindeutigkeit, Ambivalenzen und Ausdifferenzierungen von Männlichkeiten zu transportieren und zur Diskussion zu stellen. Statt von einer stabilen männlichen Geschlechtsidentität auszugehen, möchten wir die Fluidität, Prozesshaftigkeit und Relationalität von Männlichkeiten fokussieren. Ziel des Workshops ist es, einen genaueren Blick auf die durch Fotografien transportierten Entwürfe von Männlichkeiten zu werfen, die sich nicht nur auf cis, trans, queer, inter und gay beschränken. Es eröffnet sich ein Horizont, der die Medialität von Geschlechtsentwürfen nicht allein in heteronormativen Modellen beschreibt, sondern darüber hinausgeht und die Formierung von Geschlechteridentitäten als „doing gender“ bzw. „doing masculinity“ begreift. Dabei gehen wir davon aus, dass Männlichkeiten immer im Verhältnis zu Weiblichkeiten gedacht werden müssen.

Wir freuen uns über Vorschläge, die folgenden Fragen nachgehen:

- Wie werden fotografische Darstellungsmodi mit der Etablierung, Unterstützung und Sicherung männlicher Geschlechtsidentitäten und/oder deren Destabilisierung verbunden?
- Welche historischen Kontinuitäten bzw. Brüche sind für die Fotografiegeschichte und die Entwicklung von Männlichkeiten zu verzeichnen?
- Wie können Ansätze der Männlichkeitsforschung mit der Fotografieforschung verbunden werden?
- Wie können Methoden der männlichkeitskritischen Forschung Anwendung in der konkreten Untersuchung fotografischer Bilder finden?
- Welche Visionen zukünftiger Männlichkeiten werden im Medium der Fotografie entwickelt?
- Wie können intersektionale und post-koloniale Ansätze in der Fotografieforschung zu Männlichkeiten berücksichtigt und umgesetzt werden?
- Welche Bedeutung hat die fotografische Darstellung männlicher Körper in Zeiten fortschreitender Medialisierung und Modellierung?
- Welche Rolle spielen fotografische Männlichkeiten in den sozialen Medien?
- Welche Männlichkeitspolitik wird mit Fotografie in der Öffentlichkeit gemacht?
- Inwiefern kann das sich entwickelnde Berufsfeld des Fotografen/der Fotografin mit sich wandelnden Männlichkeitsentwürfen zusammengedacht werden?

Wir laden Interessent*innen aus der Kunstgeschichte, der Medienwissenschaft und der Fotografieforschung und allen weiteren Disziplinen dazu ein, Vorschläge nebst einem kurzen Abstract von maximal einer Seite und einer Kurz-Biographie von max. einer halben Seite bis zum 31. August an die Organisator*innen Prof. Dr. Änne Söll (aenne.soellruhr-uni-bochum.de) und Katharina Boje (katharina.bojegmx.net) zu schicken.

Die Entscheidung über die Annahme des Beitrags wird bis zum 15. September 2019 kommuniziert. Vor allem Nachwuchswissenschaftler_innen werden ermutigt, sich mit einem Beitrag für den Workshop zu bewerben.

Arbeitssprachen des Workshops werden Deutsch und Englisch sein.
Reise- und Hotelkosten werden übernommen.

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“It’s an impossible subject” : Photography and Masculinity

Marie Jahoda Center for International Gender Studies and the Art History Institute of the Ruhr University Bochum

Thursday, 10 October 2019

International research on masculinities and concepts of masculinity has undergone marked transformation in both scope and depth in recent years and has met with a growing, sometimes controversial response outside the academic community. In a time when the use of media has become ubiquitous and photography research more diversified, it is surprising that the interconnections between men's and masculinity studies and the field of photography research continue to receive so little attention.

This workshop, organized by the Marie Jahoda Center for International Gender Studies (MaJaC) and the Art History Institute at the Ruhr University Bochum, is designed to initiate and stimulate a dialogue between critical research on masculinity and photography. It is to serve as a forum, in which to bring together contemporary discussions on concepts of masculinity and photography and to explore related methodological, aesthetic and theoretical questions.

Photographic depictions of men can do more than merely reinforce stereotypes, they can also create ambiguity and ambivalence, differentiate masculinities and open them up for discussion. Rather than assuming a stable male gender identity, we would like to focus on the fluidity, processuality and relativity of masculinities. The aim of the workshop is to more closely examine the concepts of masculinities transmitted by photographs, which are not limited to cis, trans, queer, inter and gay. A horizon opens up that describes the mediality of gender concepts not only through heteronormative models but goes beyond them to understand the formation of gender identities as “doing gender” or “doing masculinity.” At the same time, we proceed from the assumption that masculinities must always be thought in relation to femininities.

We look forward to receiving proposals exploring the following questions:

- How are photographic modes of representation associated with the establishment, maintenance and preservation of male gender identities and/or their destabilization?
- Which historical continuities or discontinuities can be identified in the history of photography and the development of masculinities?
- How can approaches of masculinity research be combined with photography research?
- How can methods of critical masculinity research be applied to the concrete investigation of photographic images?
- What visions of future masculinities are developed in the medium of photography?
- How can intersectional and post-colonial approaches to masculinity in photography research be considered and implemented?
- What significance does the photographic representation of male bodies have in times of progressive medialization and gender transformations?
- What role do photographic masculinities play in social media?
- What politics of masculinity does photography advance in the public sphere?
- To what extent can the developing field of the professional photographer converge with changing concepts of masculinity?

We invite interested scholars working in art history, media studies, photography studies and all other disciplines to send their proposals, with a brief abstract (max. 1 page) and a short biography (max. half page), to Prof. Dr. Änne Söll (aenne.soellruhr-uni-bochum.de) and Katharina Boje (katharina.bojegmx.net) by 31 August.

Notification of acceptance will be given by 15 September 2019. We particularly encourage early-career scholars to submit a proposal.

The workshop will be conducted in German and English.
Expenses for travel and accommodation will be covered.

Quellennachweis:
CFP: It‘s an impossible subject (Bochum, 10 Oct 19). In: ArtHist.net, 14.07.2019. Letzter Zugriff 23.04.2024. <https://arthist.net/archive/21356>.

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