CONF 03.06.2019

Gelehrsamkeiten im Streit (Salzburg, 13-15 Jun 19)

Salzburg, 13.–15.06.2019

Daniel Ehrmann

Gelehrsamkeiten im Streit. Text- und Lebenspraktiken im langen 18. Jahrhundert

Tagung am interuniversitären Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst, Programmbereich ‚Kunstpolemik – Polemikkunst‘

Tagungsort: Salzburg, KunstQuartier, Bergstr. 12a, W&K-Atelier, 1. OG

Gelehrsamkeit war der gemeinsame diskursive Bezugspunkt für Künste und Wissenschaften im frühneuzeitlichen Europa. Mit der Auflösung dieses verbind­lichen Frameworks künstlerischer, literarischer und wissenschaftlicher Kommunikation im 18. Jahrhundert wird indes problematisch und aushandlungs-bedürftig, was nun als Gelehrsamkeit gelten kann. Ihre anschließende Pluralisierung und Dynamisierung am Übergang zur Moderne bildet das thematische Zentrum der Tagung. In der interdisziplinären Beschreibung von sich ausdifferenzierenden Praktiken der Formierung, des Vollzugs und der Äußerung von Gelehrsamkeit sollen jene Transformationsprozesse untersucht werden, in denen sich die Professionalisierung einzelner Disziplinen vollzieht, sich korrelie­rende gelehrte Arbeits- und Lebensweisen etablieren und entsprechende wissenschaftliche und künstlerische Habitus ausbilden.

Veranstaltet vom Kooperationsschwerpunkt W&K, dem Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts.

Konzeption: Thomas Assinger, Daniel Ehrmann

Programm:

Donnerstag, 13. Juni 2019
14:30-15:00 Begrüßung, Einführung
15:00-15:45 HEINRICH BOSSE (Freiburg): Die Sprachen in der Republik der Gelehrten
15:45-16:30 THOMAS FUCHS (Leipzig): Verlage, Bibliotheken, Zensur. Die Beschreibung von Gelehrsamkeit in Leipzig im späten 18. Jahrhundert
Kaffeepause
17:00-17:45 KATRIN LÖFFLER (Göttingen): Wider die »hefftigen Expressionen«. Gelehrte und Streitkultur im Diskurs der Gelehrten Journale
17:45-18:30 ANNE PURSCHWITZ (Halle/Saale): Im Netz des (gelehrten?) Wissens – Die Halleschen Zeitungen und Zeitschriften der Aufklärungsepoche (1688–1815)

Freitag, 14. Juni 2019
09:30-10:15 FRANZ M. EYBL (Wien): Trading zones von autorisiertem und populärem Wissen. Johann Justus Winckelmann und seine Curieuse Hauß-Apothec
10:15-11:00 ANETT LÜTTEKEN (Zürich): Johann Jacob Breitinger - Profil(e) eines Zürcher Gelehrten
Kaffeepause
11:15-12:00 THOMAS WALLNIG (Wien): Monkish fables und fides historica. Zur defizitären Männlichkeit des gelehrten Mönchs
12:00-12:45 ANDREE MICHAELIS-KÖING (Berlin): Widerstreitende Gelehrtenpraktiken? Zur Interaktion und Konfrontation von christlicher und jüdischer Gelehrsamkeit im Zeitalter der Aufklärung
14:30-15:15 JOELLE WEIS (Luxemburg): Historisch-kritische Gelehrsamkeit als Praxis. Johann Friedrich Schannat (1683–1739) und sein Netzwerk
15:15-16:00 AGNES AMMINGER (Salzburg): Der »gelehrte Musicus« Leopold Mozart und seine Gründliche Violinschule
Kaffeepause
16:15-17:00 HOLE RÖßLER (Wolfenbüttel): »Imago« und »Image«. Die Konstruktion von Gelehrsamkeit im druckgrafischen Porträt des 18. Jahrhunderts
17:30-18:30 Gelehrten-Editionen: Podiumsgespräch und Präsentation der Gesammelten Schriften Johann Georg Sulzers

Samstag, 15. Juni 2019
09:30-10:15 ELISABETH DECULTOT (Halle/Saale): Der Schriftsteller als Kopist. Exzerpieren im 18. Jahrhundert
10:15-11:00 ROMAN KUHN (Berlin): Epische Fußnoten. Gelehrsamkeit und Gelehrsamkeitssatire in Voltaires Anmerkungen zur Henriade und zur Pucelle
Kaffeepause
11:30-12:15 BERND BLASCHKE (Berlin): Gelehrte (als) Witze? Komische Schreibform und Kritik lächerlicher Denk- und Lebensformen von Gelehrten bei Kant und Jean Paul
12:15 Abschluss, Ausblick

Weitere Informationen und Programm: https://www.w-k.sbg.ac.at/de/kunstpolemik-polemikkunst/veranstaltungen.html

Quellennachweis:
CONF: Gelehrsamkeiten im Streit (Salzburg, 13-15 Jun 19). In: ArtHist.net, 03.06.2019. Letzter Zugriff 20.04.2024. <https://arthist.net/archive/20979>.

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