Seit Sommer 2017 wird der Zittauer Epitaphienschatz in der dafür restaurierten Zittauer Klosterkirche ausgestellt. Er ist damit seit langer Zeit wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Einst haben zahlreiche Epitaphien als vornehme Zeugnisse der Zittauer Bürger verschiedene Kirchen geziert und waren Teil des öffentlichen Lebens. Viele von ihnen wurden bei Bränden zerstört oder im Zuge von Umgestaltungen der Kirchen vernichtet. So geschah es in vielen deutschen Städten, denn die Kultur, die Angehörigen mit Epitaphien zu ehren und ihrer zu gedenken, war in der frühen Neuzeit weit verbreitet. Durch großes Glück blieben in Zittau ca. 80 Epitaphien für Bürger verschiedener Schichten erhalten, neben Kaufleuten, Beamten, Pfarrern, Rektoren besonders auch für Handwerker – eine Besonderheit im überregionalen Vergleich.
Die Epitaphien wurden seit 2013 in einem groß angelegten Projekt restauriert, parallel dazu wurden umfassende Forschungen zur Kunst, zur Technologie und zur Geschichte durchgeführt. Die Resultate werden in der Tagung präsentiert. Im Vergleich werden andere bedeutende Epitaphienbestände vorgestellt.
Freitag, 17.11.2017
14:00
Grußworte
Thomas Zenker
Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Zittau
14:15
Prof. Dr. Frank Druffner
Kommissarischer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder
14:30
Einführung
Dr. Peter Knüvener und Sarah Schieck (beide Städtische Museen Zittau)
15:15
Wer in welcher Kirche?
Eine Auswertung des Gesamtbestandes der Zittauer Epitaphien nach den Mitteilungen der Chronisten
Helmut Hegewald (Zittau)
16:00
Pause
16:30
Besichtigung der Epitaphien
17:30
Die Zittauer Epitaphien. Überlegungen zur Ikonographie
Dr. Matthias Donath (Zentrum für Kultur // Geschichte)
18:15
Über vierzig Restauratoren…
Zum Rettungsprojekt des Zittauer Epitaphienschatzes
Dipl.-Rest. VDR Sven Taubert (Dresden)
19:00
Kunsthistorische Beobachtungen zum Zittauer Epitaphienschatz
Dr. Peter Knüvener (Städtische Museen Zittau)
20:00
Empfang
Samstag, 18.11.
9:30
Lüster, Marmorierung, Sandelung - Erfassung und Reproduktion ausgewählter Ziertechniken an Zittauer Epitaphien
Roxanne Schindler (Dresden)
10:15
Alles nur geklaut? Die graphischen Vorlagen und ihre Umsetzung im Zittauer Epitaphienschatz und in der zeitgenössischen mitteldeutschen Malerei
Rudolf Bönisch (Lübbenau)
11:00
Pause
11:30
Die Epitaphien vor Ort: Kreuzkirche und Frauenkirche
13:30
Mittagspause
14:30
Schnitzwerk und Wandmalerei.
Die Luckauer Epitaphien – ein großartiges Ensemble und seine Konservierung
Dipl. Rest Werner Ziems (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege)
15:15
Die Epitaphien der Leipziger Universitätskirche
Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen (Universität Leipzig, Kustodie)
16:00
Pause
16:30
Epitaphien als Spiegel der Stadt- und Hofgesellschaft zwischen den Reformationen
Das Beispiel der Berliner Nikolaikirche
Mirjam Koring (Stiftung Stadtmuseum Berlin)
17:15
Mehr als ein Epitaph.
Das Beispiel des monumentalen Grabdenkmals der Fürst-Äbtissinnen Christine und Marie Elisabeth in der Stiftskirche zu Bad Gandersheim
Dipl.-Rest. VDR Patricia Brozio (Ingolstadt)
18:00
Schlussdiskussion
Ort:
Städtische Museen Zittau
Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster
Klosterstr. 3
02763 Zittau
Eintritt: 8 Euro, erm. 5 Euro.
Aktuelle Information en unter:
www.museum-zittau.de
Anmeldung bitte bis zum 13. November.
Kontakt:
Sarah Schieck
museumzittau.de
03583/554790
Quellennachweis:
CONF: Der Zittauer Epitaphienschatz im überregionalen Kontext (Zittau, 17-18 Nov 17). In: ArtHist.net, 23.10.2017. Letzter Zugriff 19.04.2024. <https://arthist.net/archive/16562>.