CFP 05.10.2017

Künstlerimmigration im Ostseeraum 1554–1721 (Leipzig, 8-9 Feb 17)

Leipzig, 08.–09.02.2018
Eingabeschluss : 31.10.2017

Agnieszka Gasior

Erfolgreiche Einwanderer. Künstlerimmigration im Ostseeraum während der Nordischen Kriege (1554–1721)

Workshop des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), Reichsstr. 4-6, D–04109 Leipzig

[English version below]

Bewegung und Mobilität sind in den Künsten seit jeher wichtige Motoren für Innovation und Entwicklung. Zusammen mit Künstlern wandern auch neue Ideen, Konzepte, Stilformen und Techniken über Grenzen hinweg und vermischen sich an ihren Ankunftsorten mit dem dort Tradierten. Eine weite Wanderung in ein fremdes Land bedeutete in der Frühen Neuzeit ein hohes Risiko, war doch das Wissen um ferne Gebiete in der Regel eingeschränkt und das Reisen beschwerlich. Dennoch ist für jene Zeit eine erstaunliche Migrationsaktivität in den künstlerischen Berufen zu verzeichnen.
Der Workshop möchte diesem Phänomen in der Ostseeregion genauer nachgehen. Denn die Ostsee war in der Frühen Neuzeit nicht nur eine Barriere, als die sie im späteren Verlauf der Geschichte wahrgenommen wurde, sondern auch eine Kontaktzone; ihre Anrainerländer standen in vielfältigen Beziehungen zueinander – Handel, Diplomatie aber auch Krieg begünstigten den Austausch untereinander und somit auch die Migration. Ziel des Workshops ist es, ein differenzierteres Bild über die Dynamik künstlerischer Transferprozesse und die tatsächlichen Arbeitsbedingungen in der Ostseeregion zu bekommen. Dabei interessieren nicht nur Metropolen wie Danzig, die hierbei besondere Anziehungskraft ausübten, und nicht nur die niederländischen Künstler und Kunsthandwerker, die die personenstärkste Einwanderungsgruppe rund um die Ostsee darstellten. Vielmehr soll der Blick auf verschiedene Gruppen und Individuen sowie die gesamte Ostseeregion gerichtet werden: auf die Königreiche Polen, Dänemark und Schweden (mit seinen Ostseeprovinzen), das Herzogtum Kurland oder auch Städte wie beispielsweise Stockholm, Riga oder Reval. Dabei können folgende Fragen als Ausgangspunkt dienen: Was motivierte die Künstler zur Migration und welche Ziele steuerten sie an? Was machte einen Ort für die Ankömmlinge attraktiv? Blieben die Künstler an ihrer neuen Wirkungsstätte, kehrten sie wieder in ihre Heimat zurück oder wanderten sie vielleicht sogar weiter? Welche künstlerische Entwicklung nahmen sie in ihrer neuen Heimat und welche Rolle spielten sie dort? Wie integrierten sie sich vor Ort?
Das Interesse gilt individuellen Karrieren, die vom Erfolg gekrönt waren oder scheiterten. Willkommen sind außerdem Beiträge mit Überblickscharakter, die ganze Gruppen von Akteuren, Städte oder Routen in den Blick nehmen. Darüber hinaus könnten auch Studien zu reisenden Literaten, die eine interessante Vergleichsgruppe darstellen, einbezogen werden.

Senden Sie bitte ihren Themenvorschlag in Form eines einseitigen Exposés und ein kurzes CV bis zum 31. Oktober 2017 an Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasiorleibniz-gwzo.de).

Organisation:
Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasiorleibniz-gwzo.de)
Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

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Successful immigrants: Artist immigrants to the Baltic Sea area in times of the Nordic Wars (1554-1721)

Place: Leibniz Institut für die Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO), Reichsstr. 4-6, D–04109 Leipzig

Movement and mobility had always been important engines for innovation and development in arts. Together with artists, also new ideas, concepts, styles and techniques traverse boundaries and mix up with traditional and constricted habits at their place of arrival.
Long hikes to foreign countries implied a high risk in Early Modern Times since knowledge about far regions was limited and traveling arduous. Nevertheless, a surprisingly high activity of migration can be observed in artistic professions. The planned workshop seeks to explore the latter phenomenon in the Baltic Sea area.
The Baltic Sea in Early Modern Times wasn’t only a barrier as which it was observed in the further course of history, but also a contact zone. Its neighbouring countries were intertwined in various forms of relations – trade, diplomacy, but also wars gave rise to more exchange and thus encouraged migration movements.
The workshop aims to shape a more differentiated picture about the dynamics of artistic transfer processes and labour conditions in the Baltic region. In this regard, the workshop will focus not only on major cities like Gdansk, which had a special appeal on artists; or Dutch artists and craftsmen, which represented the largest group of immigrants to the Baltic region. Rather, the workshop will target different groups and individuals as well as the entire Baltic Sea area: the Kingdoms of Poland, Denmark and Sweden (including its Baltic provinces), the Duchy of Courland or cities like Stockholm, Riga or Reval.
In this connection the following questions can serve as opening questions: What reasons motivated the artists to migrate and what goals did they pursue? What made a place attractive for the arrivals? Did the artists stay in their new domains, did they return home or did they continue traveling? How did the artistic development proceeded and how did they integrate in their new home places?
Any project that concerns individual artist careers, rewarded with success or failed, will be of interest for the workshop. The workshop also welcomes papers offering an overview, focusing on protagonists, cities or routes. Furthermore, proposals concerning traveling writers may be included as possible comparison group.

Please send your one-page proposal and short CV to Agnieszka Gąsior at agnieszka.gasiorleibniz-gwzo.de by October 31th 2017.

Organizer:
Agnieszka Gąsior (agnieszka.gasiorleibniz-gwzo.de)
Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Quellennachweis:
CFP: Künstlerimmigration im Ostseeraum 1554–1721 (Leipzig, 8-9 Feb 17). In: ArtHist.net, 05.10.2017. Letzter Zugriff 29.03.2024. <https://arthist.net/archive/16344>.

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