Zeichnung für den Markt?
Die Handzeichnung und ihre Reproduktion zwischen künstlerischem Ausdruck, Handelspraxis und Kennerschaft
Tagung vom 16. bis 18. Juni 2016, Göttingen
Seit einigen Jahren nimmt die Diskussion um Begriffe wie Original, Kopie, Reproduktion, Fälschung und Authentizität stetig zu. Wichtige Stationen zum aktuellen Diskurs über Kunst lagen im 18. Jahrhundert, wesentliche Entwicklungen, so der Kunstmarkt, die Vervielfältigung und Reproduktion sowie die Entstehung von Kennerschaft, Beurteilungskriterien, Bewertungs- und Beschreibungsmethoden lassen sich an den graphischen Künsten, der Zeichnung und Methoden ihrer Reproduktion beobachten. Spezialisierungstendenzen des Mediums und Entwicklung der Bewertungskriterien, Beschreibungsmethoden und Erprobung graphischer Reproduktion von Zeichnungen stehen im Zentrum der Tagung, die zwei gemeinsam mit Studierenden erarbeitete Ausstellungs- und Katalogprojekte begleitet, zu Adam von Bartsch, der Entwicklung von Kennerschaft und Zeichnungsreproduktion und zur Architekturzeichnung in der Zeit von Gilly, Weinbrenner und Schinkel.
Donnerstag, 16. Juni 2016
13.30
Begrüßung und Einführung
Anne-Katrin Sors, Kustodin der Kunstsammlung
Sektion I
Sammeln und Handeln: Methoden und Kommunikationsmedien des Kunsthandels im 18. Jahrhundert
Moderation: Christian Fieseler, Johannes Mangei
14.00
Johannes Mangei und Christian Fieseler (Göttingen)
Einführung
14.15
Arwed Arnulf (Berlin)
Auktionskatalog, Werkverzeichnis, Kommissionsliste: Zu den Kommunikationsmitteln des Kunst- und Buchhandels im 18. Jahrhundert
15.00
Jonas Beyer (Göttingen)
Heinrich Sebastian Hüsgen und die Graphik - Sammler, Forscher, Unternehmer
15.45 Pause
16.15
Martin Schuster (Dresden)
Carl Heinrich von Heineken und die Publikation der Dresdner Sammlungen
17.00
Antoinette Friedenthal (Potsdam)
Angewandte Grundlagenforschung - Edme-François Gersaint arbeitet am "Catalogue raisonné de toutes les pièces qui forment l’œuvre de Rembrandt"
Paulinerkirche
18.15
Begrüßung
Manfred Luchterhandt, Direktor des Kunstgeschichtlichen Seminars und der Kunstsammlung
18.30
Abendvortrag
Peter Schatborn (Amsterdam)
Geschichte der Rembrandt zugeschriebenen Zeichnungen
Gemeinsames Abendessen (Selbstzahler)
Freitag, 17. Juni 2016
Sektion II
Zeichnung und ihre Reproduktion im 18. Jahrhundert
Moderation: Anette Michels, Stephan Brakensiek
9.00
Anette Michels (Tübingen), Stephan Brakensiek (Trier)
Einführung
9.15
Anne-Katrin Sors (Göttingen)
Fiorillo kauft Graphik
10.00
Christian Rümelin (Genf)
Handzeichnungswiedergabe: zwischen Anspruch und theoretischen Grenzen
10.45 Pause
11.15
Claudia Schwaighofer (München)
Imitation, Kopie, Faksimile: Zur druckgraphischen Reproduktion von Zeichnungen in den Mappenwerken des 18. und 19. Jahrhunderts
12.00
Evelyn Wöldicke (Berlin)
Die Clairobscur-Technik im 18. Jahrhundert. Eine Wiederentdeckung zwischen Übersetzung und Faksimile
12.45 Mittagspause
Sektion II Fortsetzung
Moderation: Anne-Katrin Sors, Arwed Arnulf
14.15
Stefan Morét (Karlsruhe)
Giovanni Battista Piranesi in Karlsruhe: Zur Rezeption seiner Zeichnungen in den Werkstätten von Architekten seiner Epoche
15.00
Christine Hübner (Göttingen)
"vertatur" - Versuche der Reproduktion beidseitiger Handzeichnungen in den Anfangsjahren der Lithographie
16.00 Pause
16.30
Besichtigung der beiden Ausstellungen in der Kunstsammlung
An den Ausstellungen beteiligte Studierende geben als 'livespeaker' Auskunft zu den von ihnen bearbeiteten Objekten
18.15
Empfang in der Kunstsammlung
Begrüßung
Wolfram Horstmann, Direktor der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek
Präsentation anläßlich der Neuerscheinung des Kataloges "Gilly – Weinbrenner – Schinkel. Baukunst auf Papier zwischen Gotik und Klassizismus"
Samstag, 18. Juni 2016
Sektion III
Baukunst auf Papier im 18. Jahrhundert
Moderation: Christian Scholl, Marion Hilliges
9.00
Christian Scholl (Regensburg/Göttingen), Marion Hilliges (Berlin/Göttingen)
Einführung
9.15
Christian Scholl (Regensburg/Göttingen)
Die Sinnlichkeit des Materials: Friedrich Fricks Aquatinta-Serie Schloss Marienburg in Preußen nach Zeichnungen Friedrich Gillys
10.00
Christof Baier (Düsseldorf)
Vom Wert der Aquatinta für die Fassade des Bürgerhauses, dargestellt anhand von Publikationen von François Philipp Berson & Heinrich Carl Riedel
10.45 Pause
11.15
Marion Hilliges (Berlin/Göttingen)
Das Paretzer Skizzenbuch - Zeichnen und Nachzeichnen im Umkreis David und Friedrich Gillys
12.00
Christiane Salge (Berlin)
Von der Perspektivstudie zum Architekturbild: Friedrich Gilly und die Architekturzeichnung um 1800
12.45 Schlußdiskussion
13.30 Ende der Tagung
Tagungsort:
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB)
Historisches Gebäude (Alfred-Hessel-Saal)
Papendiek 14
37073 Göttingen
Die Tagung wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von:
Stiftung der Georg-August-Universität Göttingen (Nachlass Kluckhohn/Blanck)
Universitätsbund Göttingen e.V.
Freundeskreis Kunstsammlung der Universität Göttingen e.V.
Die Tagung findet statt anläßlich der beiden aktuellen Ausstellungen in der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Zu beiden Ausstellungen sind wissenschaftliche Publikationen erschienen:
Copy.Right. Adam von Bartsch.
Kunst – Kommerz – Kennerschaft
hrsg. von Stephan Brakensiek, Anette Michels und Anne-Katrin Sors
Erschienen im Michael Imhof-Verlag, Petersberg 2016.
Gilly. Weinbrenner. Schinkel – Baukunst auf Papier zwischen Gotik und Klassizismus
hrsg. von Christian Scholl und Marion Hilliges
Erschienen im Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2016.
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Kontakt:
Anne-Katrin Sors
Kunstsammlung der Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 15
37073 Göttingen
0551 – 395093
asorsgwdg.de
Quellennachweis:
CONF: Zeichnung für den Markt? (Göttingen, 16-18 Jun 16). In: ArtHist.net, 01.06.2016. Letzter Zugriff 26.12.2024. <https://arthist.net/archive/13147>.