CONF 12.02.2015

FilmZeit (Saarbrücken, 26-27 Feb 15)

Saarbrücken, 26.–27.02.2015

Stefanie Kreuzer

FilmZeit – Zeitdimensionen des Films
Konferenz/Workshop an der Universität des Saarlandes

Der Workshop ist der Abschluss einer dreiteiligen Vortragsreihe mit
ausgewählten Themen zu filmischen Zeitdimensionen. Diese waren bzw. sind
eingebunden in insgesamt drei Veranstaltungen an der Leibniz Universität
Hannover (Forschungskolloquium WiSe 2013/14) sowie der Universität des
Saarlandes (Vorlesung mit Gastvorträgen SoSe 2014 u. Workshop WiSe
2014/15).

Das Phänomen Zeit spiegelt sich im Film sowie in der Filmgeschichte in
unterschiedlichen Dimensionen wider. 'Zeit im Film' umfasst die
Darstellung verschiedener vergangener, möglicher wie unmöglicher oder
zukünftiger Zeit(en) im Film. Zeit kann als subjektive Erlebnisqualität
dargestellt oder auch als lineare und objektivierbare Größe thematisiert
werden. Verschiedene Filmgenres weisen prototypisch einen
unterschiedlichen Umgang mit Zeitdarstellungen auf – angeführt seien
etwa Historien-, Action- und Dokumentarfilme, Krimis oder Romanzen,
Science-Fiction- und Fantasyfilme, Operettenfilme oder Musikvideos.

'Filmzeit' verweist hingegen auf die Eigenzeit des Films mit ihren
kinematographischen und filmspezifischen Kodes. Der Film gilt für
gewöhnlich als narratives Medium mit einem herausragenden Potential,
zeitdeckend zu erzählen und den Eindruck einer zeitlichen Authentizität
und Wirklichkeitsechtheit zu erzeugen. Gleichzeitig funktioniert Zeit im
Film jedoch auch nach eigenen Regeln. Themenkomplexe in diesem Kontext
sind 'Echtzeit', Zeitraffer und Zeitlupe; zeitliche Simultaneität (vgl.
Parallelmontage, Split-Screen-Technik); Anachronie und Achronie;
Montage, Schnittfrequenz, Formalspannung; technische Funktionsweisen und
Möglichkeiten des filmischen Mediums (vgl. früher Film, Timeslice);
'Zeit-Bild' versus 'Bewegt-Bild' (Gilles Deleuze) oder immersives
Filmerleben (vgl. 3D-Filme, Videospiele).

Zeitdimensionen des Films – und damit auch das Wortspiel im Titel –
beziehen sich somit auf Zeit-Darstellungen im Film als auch auf
zeitliche Aspekte des Films an sich.

Nähere Informationen unter:
http://www.stefaniekreuzer.de/07_aktuelles_FilmZeit.html


PROGRAMM

Do., 26. Febr. 2015 – Kino achteinhalb
– Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken –

17:00–18:15 Uhr
J.-Prof. Dr. habil. Stefanie Kreuzer (Literatur-/Medienwiss.,
Saarbrücken):
"'Time never dies.' – Filmische Achronie, zeitliche Inversion,
Time-Slice und Subliminalbilder"

– öffentliche Filmvorführung –
18:30–20:30 Uhr
BEFORE THE RAIN (MK/F/UK 1994)


Fr., 27. Febr. 2015 – Universität des Saarlandes
– Campus C7.4, 66123 Saarbrücken, Konferenzsaal R 1.17 –

9:00–9:30 Uhr
J.-Prof. Dr. Stefanie Kreuzer (Film-/Medienwiss., Saarbrücken):
Begrüßung und Einführung

9:30–10:45 Uhr
Dr. Matthias Brütsch (Filmwiss., Zürich):
"Formen und Funktionen der Wiederholung im Spielfilm"

10:45–12:00 Uhr
Vertr.-Prof. Dr. Britta Hartmann (Film-/Medienwiss., Bonn):
"Kinder, wie die Zeit vergeht!" Film als 'Lebenszeitdauerpräparat' in
dokumentarischen Langzeitstudien und im fiktionalen Langzeitexperiment
BOYHOOD (USA 2014)

14:00–15:15 Uhr
Prof. Dr. Fabienne Liptay (Filmwiss., Zürich):
"Déjà-vu. Erinnerung des Gegenwärtigen, Gegenwärtigkeit des Erinnerten"

15:45–17:00 Uhr
Prof. Dr. Henry Keazor (Kunstgeschichte, Heidelberg):
"Vom 'Frozen Moment' zum Zeitraffer: Formen der (Film )Zeit im
Musikvideo"

17:00–17:30 Uhr
Abschlussdiskussion


Konzeption/Organisation/Kontakt:
Stefanie Kreuzer (Stefanie.Kreuzeruni-saarland.de)

Quellennachweis:
CONF: FilmZeit (Saarbrücken, 26-27 Feb 15). In: ArtHist.net, 12.02.2015. Letzter Zugriff 16.07.2025. <https://arthist.net/archive/9476>.

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