Kraft, Intensität, Energie. Zur Dynamik der Künste zwischen Renaissance und Moderne
4. bis 6.12.2014
Universität Hamburg, Edmund Siemers Allee 1, Hörsaal C (Panofsky), 20146 Hamburg
Traditionell durch eine Vielzahl von Umschreibungen erfasst (energeia/dynamis, virtus, vis, impetus, forza usw.), markieren „Kräfte“ das Zentrum wirkungsästhetischer Strategien; sie zielen auf eine für die Betrachter evidente Dynamik der Artefakte. Zugleich beziehen sich Kunst und Technik seit jeher auf die Kräfte der Natur, die sie nachzuahmen, zu bändigen und zu überbieten suchen. Uns interessieren die Transformationen des Begriffs, der Kunst, Physik, aber auch Politik und Religion lange Zeit eine gemeinsame Basis bot, bevor die Kraft allmählich aus der physikalischen Axiomatik verschwand. Gleichzeitig begann die Karriere der Kraft als kulturelle, psychische und zuletzt ästhetische Kategorie, die als Qualitätskriterium den künstlerischen Diskurs noch immer prägt.
Traditionally understood by means of numerous paraphrases, (energeia/dynamis, virtus, vis, impetus, forza etc.) ‘force’ lies at the centre of aesthetic strategies of effect whose aim it is to make the vitality of the artefact manifest to the viewer. At the same time, art and technology have always drawn reference to the forces of nature which they seek in turn to imitate, restrain and surpass. We are interested in the transformations of a notion which for centuries offered art, physics, even politics and religion a common ground. ‘Force’ gradually disappeared from the realm of the axiomatic in physics while at the same time beginning its career as a cultural, psychological and aesthetic category that continues to influence art discourse as a quality criterion.
Kraft, Intensität, Energie.
Zur Dynamik der Künste zwischen Renaissance und Moderne
4.12.2014 Donnerstag
14.00 Uhr
Frank Fehrenbach, Robert Felfe, Karin Leonhard:
Einführung
14.30 Uhr
Ruth Bielfeldt (Cambridge MA):
Menos als energeia: Zur Kraft im Artefakt bei Homer und Aristoteles
15.15 Uhr
Maurice Saß (Hamburg):
Brüllen, Kratzen, Beißen – Tierkämpfe und die Faszination animalischer Kräfte
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr
Andreas Plackinger (München):
Kunst und Gewalt. Michelangelo als Meister der Transgression
17.15 Uhr
Giovanna Targia (Rom):
„Energie der Umformung“ als „Reaktionsenergie“: Aby Warburgs Vorträge u?ber die Kultur der italienischen Frührenaissance (1909)
19.00 Uhr
Horst Bredekamp (Berlin):
Die Kraft der Bilder
5.12.2014 Freitag
9.30 Uhr
Fabio Frosini (Urbino):
Leonardos Kraft oder: Die Natur im Augenblick
10.15 Uhr
Christoph Asendorf (Frankfurt/Oder):
Bruegels „Raumrevolution“ – Bewegte Körper, gedehnte Landschaften und der Wandel der Zeit
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr
Ulrich Pfisterer (München):
Amor – Attraktion: Triebkräfte der Renaissance-Kunst
12.15 Uhr
Sybille Ebert-Schifferer (Rom):
Die Kraft mit den Augen essen. Stilleben als Vitalitätsspeicher
13.00 Uhr Mittagspause
5.12.2014 Freitag
14.30 Uhr
Thomas Leinkauf (Münster):
Kraft als Potential oder Erscheinung. Beispiele aus der frühneuzeitlichen Diskussion
15.15 Uhr
Birgit Recki (Hamburg):
Intensivierung der Wirklichkeit. Ernst Cassirers Begriff der Kunst
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr
William R. Newman (Bloomington):
The Life and Death of Metals from Paracelsus to Newton
17.15 Uhr
John Nisbet (Irvine):
Star Gaze: Sir John Herschel and Photoenergy
19.00 Uhr
Gottfried Boehm (Basel):
Kraftfeld. Versuch über eine ikonische Kategorie
Empfang
6.12.2014 Samstag
9.30 Uhr
Veronica Biermann (Leipzig):
Schwebende Schwere – lastende Leichtigkeit: Architektur und Schwerkraft
10.15 Uhr
Brigitte Sölch (Florenz):
Ethik und Ästhetik des Forums.
Visionen sozialer und politischer Kräfte in der Architektur
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr
Sabine Mainberger (Bonn):
Linie – Kraft – Feld. Zu Valéry und Musil
12.15 Uhr
David Freedberg (New York):
Image Power and Motor Potential
13.00 Uhr
Rückblick
Quellennachweis:
CONF: Kraft, Intensität, Energie (Hamburg, 4-6 Dec 2014). In: ArtHist.net, 12.11.2014. Letzter Zugriff 21.05.2024. <https://arthist.net/archive/8888>.