ZUM THEMA
Zur Schaffung von Wohnraum wurde im 19. und 20. Jahrhundert mit
gezielten Siedlungsbauprojekten Einzigartiges geleistet. Arbeiter- und
Eisenbahnersiedlungen, die Gartenstädte um 1910, Siedlungen des Neuen
Bauens der 1920er Jahre, traditionell-konservative Projekte der 1930er
bis 1950er Jahre und schließlich experimentelle und im Maßstab ungeheuer
gesteigerte Anlagen der 1960er bis 1980er Jahre sind einige Stichworte.
Teils längst als Kulturerbe akzeptiert und manchmal sogar als Welterbe
geschützt, hält der Siedlungsbau viele Entdeckungen bereit und bietet
interdisziplinäre Verknüpfungspunkte. Aus der Perspektive verschiedener
Fachgebiete wird dieses Kulturerbe gewürdigt und zugleich in seinen
Chancen für die Zukunft beleuchtet. Aspekte wie Gestaltung, Bedeutung,
Akzeptanz und Identifikation, Potentiale und Transformation spielen
dabei eine Hauptrolle.
HEIMAT ALS SCHLÜSSELBEGRIFF
Der Heimatbegriff erweist sich angesichts der Vielfalt von Aspekten als
ein Schlüssel zu einem umfassenden Verständnis. Konnte und kann man
Heimat planen und gezielt bauen? Welche Herausforderungen haben die
Siedlungen heute und wie können die einzelnen Fachgebiete dabei
zusammenwirken? Heimat ist der Nahbereich persönlicher Verantwortung und eigenen Engagements. Die Siedlungskonzepte des 19. und 20. Jahrhunderts boten und bieten beste Voraussetzungen für die Entwicklung einer lebenswerten Nachbarschaft. Es gilt, auch mit neuen Wegen zu ihrer
Stabilisierung und Weiterentwicklung beizutragen.
ZIELGRUPPEN
alle Interessierten, darunter professionell und ehrenamtlich Tätige aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Denkmalpflege, Soziologie, Quartiersmanagement, aus Stadtverwaltungen, Wohnungswirtschaft, Bau- und Wohnungsgenossenschaften sowie Heimat-, Bürger- und Siedlungsvereinen. Studierende und Auszubildende sind herzlich willkommen.
VERANSTALTER
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU); Schwäbischer Heimatbund;
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) ist der Bundesverband
der Bürger- und Heimatvereine in Deutschland. Er vereinigt über seine
Landesverbände rund eine halbe Million Mitglieder und ist somit die
größte kulturelle Bürgerbewegung dieser Art in der Bundesrepublik
Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1904 setzt er sich für die
Kulturlandschaften und die in ihnen lebenden Menschen ein. Der 1909
gegründete, heute in Stuttgart ansässige Schwäbische Heimatbund (SHB)
vertritt den BHU als Landesverband für Württemberg. Das Landesamt für
Denkmalpflege Baden-Württemberg ist zuständig für übergeordnete Aufgaben
der Denkmalpflege in Baden-Württemberg, es hat seinen Sitz in Esslingen
am Neckar.
FÖRDERER
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
ANMELDUNG
ab sofort beim Bund Heimat und Umwelt möglich. Die TeilnehmerInnenzahl ist begrenzt.
KOSTEN
Von den Teilnehmenden wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von 160,-EUR für die gesamte Veranstaltung erhoben (Studierende und Auszubildende gegen Nachweis ermäßigt 100,-EUR.).
In den Kosten enthalten sind Exkursion, Tagungsgetränke, zwei Abendessen (14.10., 15.10.2014) und zwei Mittagessen (15.10., 16.10.2014).
Alternativ besteht die Möglichkeit, an einzelnen Tagen teilzunehmen:
- Dienstag, 14.10.2014, Abendessen mit Abendvortrag: 35,-EUR, ermäßigt 25,-EUR
- Mittwoch, 15.10.2014, Vorträge, Exkursion, Mittag- und Abendessen: 75,-EUR, ermäßigt 55,-EUR
- Donnerstag, 16.10.2014, Vorträge: 35,-EUR, ermäßigt 25,-EUR
- Donnerstag, 16.10.2014, Mittagessen: 15,-EUR
Die Tagungspublikation wird den Teilnehmenden automatisch
zugeschickt.
Bitte überweisen Sie mit der Anmeldung den Betrag an den BHU:
Kreissparkasse Köln
IBAN DE94 3705 0299 0100 0078 55
BIC COKSDE33XXX
Stichwort "Siedlungen".
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bei einer Stornierung nach dem 7. Oktober 2014 müssen wir den vollen Tagungsbeitrag in Rechnung stellen.
FORTBILDUNG
Die Anrechnung der Veranstaltung als Fortbildung für Architektinnen und Architekten ist bei der
Architektenkammer Baden-Württemberg zur Prüfung eingereicht.
Aktueller Stand siehe www.akbw.de
P R O G R A M M
DIENSTAG, 14. Oktober 2014
Ort: Restaurant-Theater Friedenau
Rotenbergstraße 127 - 70190 Stuttgart
Internet: www.restaurant-theater-friedenau.de
19.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Herlind Gundelach, MdB - Bund Heimat und Umwelt
Prof. Dr. Michael Goer - Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
Abendvortrag
Eine glückliche Kindheit trotz Flachdach. Vom Zusammenhang zwischen Dachform und Heimatgefühl am Beispiel der Stuttgarter Siedlungen am Weißenhof und am Kochenhof
Inken Gaukel - Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
20.15 Uhr
gemeinsames Abendessen und geselliger Ausklang
MITTWOCH, 15. Oktober 2014
Ort: FORUM Haus der Architekten, Raum Hugo
Häring, Danneckerstraße 54 - 70182 Stuttgart
Internet: www.akbw.de/wir-ueber-uns/forum-hda.html
09.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Herlind Gundelach, MdB - Bund Heimat und Umwelt
Dr. Bernd Langner - Schwäbischer Heimatbund
09.15 Uhr
Einführung: Siedlungen als Thema der Heimatpflege
Dr. (des.) Martin Bredenbeck - Bund Heimat und Umwelt
09.30 Uhr
Sozialer Wandel westdeutscher Großsiedlungen: Ergebnisse einer laufenden Studie
Sebastian Kurtenbach - Universität zu Köln
10.00 Uhr
Heimatforschung: Siedlungsinventar Rheinland
Prof. Dr. Walter Buschmann - RWTH Aachen, Lehr- und Forschungsgebiet
Denkmalpflege
10.30 Uhr
Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit in Westeuropa: Strategien der
denkmalpflegerischen Erfassung und Erhaltung
Katja Hasche - Bauhaus-Universität Weimar
11.00-11.30 Uhr
Pause
11.30 Uhr
"Weniger, aber besser" - die Kronberger Siedlung Roter Hang mit dem
Wohn-/Atelierhaus des Braun-Designers Dieter Rams
Dr. Karin Berkemann - nachkriegsmoderne.info
12.00 Uhr
Städtebauliche Qualitäten gemeinsam sichern: das Beispiel
Wolfsburg-Detmerode
Dr. Holger Pump-Uhlmann - Architekt, Architekturhistoriker
12.30-14.00 Uhr
Mittagspause mit Imbiss
14.00-18.00 Uhr
Exkursion zum Siedlungsbau des 19. und 20. Jahrhunderts
zwei thematische Stationen:
1. Siedlungen des Stuttgarter Ostens 1890-1930 (Leitung: Dr. B. Langner,
Prof. Dr. M. Goer)
2. Trabantenstädte der 1960/70er Jahre (Leitung: Prof. Dr.-Ing.
Christina Simon-Philipp/Hochschule für Technik Stuttgart, Dr.-Ing.
Martin Hahn/Landesamt für Denkmalpflege)
19.00 Uhr
Abendprogramm im Restaurant-Theater Friedenau und gemeinsames Abendessen
"Keine Sau auf dem Balkon". Geschichte einer Neubausiedlung in den
1950er Jahren
Hans Martin Wörner - ehrenamtlicher Chronist, Preisträger FörderPreis
Region Stuttgart 2014
DONNERSTAG, 16. Oktober 2014
Ort: Kulturwerk, Ostendstraße 106 A, 70188 Stuttgart
Internet: www.kulturwerk.de
09.00 Uhr
Begrüßung und Einführung in den Tag
Dr. Bernd Langner, Dr. (des.) Martin Bredenbeck
09.15 Uhr
Heimat zwischen Realität, Traum und Anspruch
Dr. Kathrin Pöge-Alder - Landesheimatbund Sachsen-Anhalt
Heimat Neustadt
Jana Kirsch - Quartiersmanagement Halle-Neustadt
10.00 Uhr
Gemeinsam für den Ernst-Thälmann-Park
Katrin Rothe - Filmemacherin, Berlin
Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper* - TU Berlin, Denkmalpflege
Andreas Hoepfner - Anwohnerinitiative Thälmann-Park
10.45-11.15 Uhr
Pause
11.15 Uhr
"Schöner wohnen" - Genossenschaften restaurieren im großen Stil
Claudia Templin* - Architektin, Berliner Wohnbaugenossenschaft v. 1892
e.V.
11.45 Uhr
Siedlungen und Konversion am Beispiel des Französischen Viertels in
Tübingen
N.N. - Universitätsstadt Tübingen
12.15 Uhr
Den Siedlungen eine Zukunft geben
Dr. Gerd Kuhn - Universität Stuttgart, Institut Wohnen und Entwerfen
12.45 Uhr
SiedlungsREvisionen: von der Rückgewinnung des menschlichen Maßstabs
Claude Schelling - Architekt, Zürich
13.15 Uhr
Fazit und Schlussworte
anschließend Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen
* angefragt - Änderungen im Programm vorbehalten
KONTAKT
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland
Bundesverband für Kultur, Natur und Heimat e. V.
Adenauerallee 68 - 53113 Bonn
Tel.: +49 (0)228 224091
Fax: +49 (0)228 215503
E-Mail: bhu@bhu.de
Internet: www.bhu.de
Reference:
CONF: Siedlungen als Kulturerbe und Lebensraum (Stuttgart, 14-16 Oct 14). In: ArtHist.net, Sep 10, 2014 (accessed Aug 2, 2025), <https://arthist.net/archive/8302>.