CONF 06.03.2014

Von der Burg zur Festung (Schwerin, 29 May-1 Jun 14)

Schwerin, Rathaus, 29.05.–01.06.2014
Anmeldeschluss: 15.05.2014

Stefanie Lieb, Köln

Von der Burg zur Festung.
22. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen
und Schlössern e. V.

Die 22. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von
Burgen und Schlössern e.V. wird sich schwerpunktmäßig den Wandlungen
des Wehrbaus unter dem Einfluss der Feuerwaffen zwischen der Mitte des
15. und dem Beginn des 17. Jahrhunderts widmen. Der Tagungsort
Schwerin selbst besitzt eine der frühesten regelmäßig polygonalen
Renaissancefestungen nördlich der Alpen, errichtet in den 1550er
Jahren unter Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg durch italienische
Ingenieure und Bauleute und bietet sich damit als Tagungsort für das
Thema in hervorragender Weise an. Zwar wurden Pulverwaffen schon seit
der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf den Schlachtfeldern Europas
eingesetzt (so durch die Engländer bei Crécy 1346 und Poitiers 1356)
und fanden früh schon vielfältige Anwendung im Rahmen der Belagerung
und Verteidigung fester Plätze, doch setzte eine offensichtliche
Reaktion im Wehrbau auf die immer effizientere Artillerie erst seit
etwa der Mitte des 15. Jahrhunderts ein. Um sich gegen die
mauerbrechenden schweren Geschütze verteidigen zu können, mussten
Burgmauern und Stadtbefestigungen nicht nur verstärkt, sondern auch
ausreichend Platz zur Aufstellung eigener Artillerie geschaffen
werden. Wie bei den Tagungen der Wartburg-Gesellschaft üblich, wird in
einer eignen Sektion der regionale Burgen- und Schlossbau
thematisiert. Hier wird das Spektrum vom frühmittelalterlichen,
slawischen Burgwall bis zum 19. Jahrhundert reichen. Als Region wird
nicht nur das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aufgefasst, sondern
der kulturhistorisch eine Einheit bildende Ostseeraum.

PROGRAMM

Donnerstag, 29. Mai 2014

9.00 Uhr Begrüßung

9.30 Uhr Christian Ottersbach, Einführung

Sektion I: Das 15. und frühe 16. Jahrhundert
Moderation: Christian Ottersbach

10.00 Uhr Paul Srodecki, Veränderungen im europäischen Wehrbau an der
Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit im Spiegel humanistischer
Bollwerksrhetorik

10.30 Uhr Clemens Bergstedt, Donner einer neuen Zeit. Die „Faule
Grete“ macht Geschichte

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Thomas Bienert, Der Übergang zum Festungsbau im
Spätmittelalter – ausgewählte Beispiele aus Thüringen

12.00 Uhr Johannes Müller-Kissing, Die Falkenburg im 15. Jahrhundert –
Anpassung eines mittelalterlichen Dynastensitzes an neue militärische
Gegebenheiten

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Thomas Biller, Neue Untersuchungen am „Großen Bollwerk“ der
Hohkönigsburg. Zum Konzept des Neubaus ab 1479

14.40 Uhr Andreas Kupka, Die Kölner Stadtbefestigung im 15. und 16.
Jahrhundert (Kurzvortrag)

14.55 Uhr Volker Mende, Pastey vorm Sprembergischen Thore. Zur
Architektur eines außergewöhnlichen Wehrbaus in Cottbus

15.25 Uhr Diskussion

15.30 Uhr Kaffeepause

15.45 Uhr Michael Losse, Die frühen Festungen des Johanniter-
Ritterordens in dessen ägäischem Ordensstaat (15. Jahrhundert bis 1522)

16.15 Uhr Elmar Brohl, Ausspringende Kurtinen – oder: jeder zweite
Turm fehlt

16.45 Uhr Timm Radt, Die Entwicklung der Wehranlagen von Burg, Schloss
und Stadt Kirchberg an der Jagst im späten 15. und im 16. Jahrhundert

17.15 Uhr Diskussion

18.00 Uhr Mitgliederversammlung der Wartburg-Gesellschaft

Öffentlicher Abendvortrag
19.30 Uhr Sabine Bock, „Das Wohnhaus ist verfallen, und stehen nur
noch drei niedrige gebinte von der kleinen stuben, das andere ist
zusammen hinweg“. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf den
ostelbischen Herrenhausbau

Freitag, 30. Mai 2014

Sektion II: Festungsbau im 16. Jahrhundert
Moderation: Guido von Büren

9.00 Uhr Stefan Bürger, Rondell versus Bastion. Vor- und Nachteile
runder und viereckiger Bollwerke und deren Rolle in der Fortifikation
des 16. und des frühen 17. Jahrhunderts

9.30 Uhr Guido van den Eynde und Ben Olde Meierink, Die Modernisierung
von Kastellfortifikationen in der Zeit des habsburgisch-geldrischen
Konfliktes: ein Laboratorium festungsbaukundlicher Entwicklungen in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Nördlichen Niederlanden

10.00 Uhr Guido von Büren, Architectura Militaris in den Vereinigten
Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg vor und während der Ära der
Baumeisterfamilie Pasqualini

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr Ralf Gebuhr, Bauherren und Baupolitik. Zur Geschichte früher
Festungen im sächsisch-brandenburgischen Grenzraum

11.30 Uhr Ekkehard Kandler, Senftenberg – Von der Palisadenburg über
die Backsteinburg zum bastionierten Schloss

12.00 Uhr Alexander Querengässer, Herzog Moritz und die Festung Dresden

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Udo Hopf, Schloss und Festung Grimmenstein 1531–1567

14.30 Uhr G. Ulrich Großmann, Eine Baustelle im Modell: Nürnberg 1540

15.00 Uhr Markus Wenninger, Burgen- und Festungsbau am Ostrand der
Alpen im 16. Jahrhundert

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Rudolf-Niklaus Meyer, Von der maurischen Burg zur
Renaissancefestung

16.30 Uhr Klaus Freckmann, Der Ausbau von Burg/Schloss Kyrburg an der
Nahe im 16. Jahrhundert, dargelegt anhand französischer Pläne des 17.
Jahrhunderts

17.00 Uhr Jürgen Huck, Der Ausbau der Festung Wolfenbüttel in der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein abgebrochenes Unternehmen zur
Anlage einer pentagonalen Festungsstadt

17.30 Uhr Heiko Laß, Inszenierung der Macht. Raumfolgen und
Raumfunktionen im Residenzschloss der ersten Hälfte des 19. J
ahrhunderts. Beispiele aus dem Baltikum – Schwerin und Kopenhagen

18.00 Uhr Diskussion

19.00 Uhr Empfang

Samstag, 31. Mai 2014

Exkursion
8.30 Uhr Abfahrt Hauptbahnhof Schwerin
9.45 Uhr Besichtigung der Festung Dömitz
12.00 Uhr Abfahrt Dömitz
12.30 Uhr Mittagessen in Lenzen
13.30 Uhr Abfahrt Lenzen
13.45 Uhr Besichtigung Eldenburg
14.30 Uhr Abfahrt Eldenburg
16.00 Uhr Besichtigung Schloss Schwerin (bis ca.
18.30 Uhr)

Sonntag, 1.6.2014

Sektion II: Festungsbau im 16. Jahrhundert (Fortsetzung)

9.00 Uhr Eberhardt Kettlitz, Das Festungsbauprogramm von Herzog und
Kurfürst Moritz von Sachsen 1545–1553

Sektion III: Aktuelle Burgen- und Schlösserforschung
in Nordeuropa
Moderation: Stefanie Lieb

9.30 Uhr Anne Klammt, Der Wandel der slawischen Burgenlandschaft als
Ergebnis politischer und klimatischer Veränderungen?

10.00 Uhr Rainer Atzbach, Raumfunktionen auf dänischen Burgen und ihr
Bezug zum mitteleuropäischen Burgenbau

10.30 Uhr Claus Sørensen, Nyborg (Neuburg) during the reign of
Christian III of Denmark (1536–1559)

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Ulrich Klein, Festungsformen bei Sternwarten um 1600

12.00 Uhr Michael Schmidt, „Mit Tornen, Grave nun Wallen so verwahrt.
Da he möchte schlapen unbewarth.“ – Von der Burg zur Festung in
Ostfriesland

12.30 Uhr Peter Petersen, Löcknitz (Vorpommern) – Von der Burg zur
Festung

13.00 Uhr Gunnar Möller, Der Festungsbau des 16. bis 18. Jahrhunderts
in Vorpommern – ein
Überblick

13.30 Uhr Schlussdiskussion

14.00 Uhr Ende der Tagung

Kontakt:
Andreas Volkert
Wartburg-Stiftung
0049-(0)3691-250233
0049-(0)3691-250299
volkert[at]wartburg.de

Quellennachweis:
CONF: Von der Burg zur Festung (Schwerin, 29 May-1 Jun 14). In: ArtHist.net, 06.03.2014. Letzter Zugriff 21.07.2025. <https://arthist.net/archive/7142>.

^