Modul: Enthüllen und Verbergen: Methoden
des Bildes in der Vormoderne
Revealing and Concealing: Methods of the Image in Premodern Times
eikones, der Nationale Forschungsschwerpunkt Bildkritik ist 2005 vom Schweizerischen Nationalfonds und der Universität Basel begründet worden. Das interdisziplinär angelegte Forschungsprogramm startet im Oktober 2013 seine dritte 4 - Jahresphase mit acht neu definierten Forschungsbereichen.
Das Modul «Enthüllen und Verbergen: Methoden des Bildes in der Vormoderne» steht unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Schellewald, Kunsthistorisches Seminar der Universität Basel.
Interessierte Doktorierende sind eingeladen, sich mit einer Projektskizze zu bewerben.
Abstract
Die Ausgangsüberlegungen, die Begriffe des Enthüllens und Verbergens zum Thema eines Moduls zu machen, betreffen weniger den Gegensatz als eine produktive Polarität: Der Objektstatus des Bildes hat schon immer eine Praxis des Enthüllens und Verbergens insinuiert, vor allem, wenn es um Darstellungen oder auch den Denkprozess eines Bildes des Göttlichen geht. Auf der anderen Seite ist das Enthüllen und Verbergen eine Bildern immanente Dynamik. Die Begriffe lassen sich daher sowohl auf eine Praxis mit Bildern als auch der Bilder beziehen.
Das Modul verortet sich dezidiert in der Vormoderne (bis 14. Jahrhundert), um hier die verschiedenen Strategien des Enthüllens und Verbergens zu untersuchen und pagane und besonders verschiedene christliche Bildpraktiken vergleichend kritisch zu analysieren. Dem Modul eignet daher methodologisch ein anthropologischer, komparatistischer Zug, um die beschriebene Begriffs-Dyade begriffsgeschichtlich zu erkunden und in ihren historischen und individuellen Gegebenheiten zu präzisieren. Die Fokussierung auf die Vormoderne bedeutet das In-den-Blick-Nehmen von Visualisierungsstrategien jenseits eines modernen Kunst-Begriffs, leistet aber gerade dadurch einen kritischen Beitrag zu einem nuancierten Verständnis des Bild-Begriffs im Horizont seines Gebrauchs wie seiner historischen Transformationsprozesse. Das Modul denkt dabei den Phänomen-Bereich des Enthüllens und Verbergens instruktiv als ein Spezifikum des Bildes, das als solches auch massgeblich an der Herausbildung bestimmter Denkfiguren beteiligt ist.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf folgenden Themen
Enthüllen und Verbergen als ambivalente Bildpraxis, Enthüllen und Verbergen als Spezifikum vormodernen Bilddenkens, Enthüllen und Verbergen als Bild-gebende Dynamik in Ritus und Liturgie, Prekarisierung und Inszenierung von Sichtbarkeit vormoderner Bilder.
Eigene Projektvorschläge im Themenbereich dieses Moduls sind ausdrücklich erwünscht.
Vorausgesetzt werden überdurchschnittliche Leistungsausweise sowie die Bereitschaft, sich im interdisziplinären Diskurs mit bildtheoretischen Fragestellungen kritisch und produktiv auseinander zu setzen. Erwartet wird zudem die Mitarbeit an der Projektorganisation sowie enge Zusammenarbeit mit den anderen Forschungsgruppen von eikones; insbesondere dem Modul «Materialität und Semantiken der Schrift» unter der Leitung von Prof. Wolfgang Behr (Sinologie, Universität Zürich) sowie Prof. Antonio Loprieno und Dr. Andréas Stauder (beide Ägyptologie, Universität Basel).
Spezifische Voraussetzungen für dieses Projekt
– Abschluss in Kunstgeschichte und / oder einer verwandten Disziplin
(Kulturwissenschaften, Literaturwissenschaften, Religionswissenschaften)
– Master / Lizentiat / Diplom / Magister - Abschluss zu einem dezidiert in der Vormoderne verorteten Thema (bis 14. Jahrhundert)
– Exzellente Kenntnisse der für den Projektzeitraum relevanten Bild- und Kunst - Diskurse
– Master / Lizentiat / Diplom / Magister, nicht länger als 3 Jahre zurückliegend
– nicht älter als 30 Jahre (begründete Ausnahmen sind möglich)
– Zur Bewerbung sind auch KandidatInnen eingeladen, die unmittelbar vor
dem Studienabschluss stehen
Allgemein
– Bereitschaft sich in neue Wissensgebiete und Konzepte einzuarbeiten,
interdisziplinäres Engagement
– Die Stelle (100%) ist befristet bis max. 30.09.2017
– Stellenantritt: per 1. November 2013 oder nach Vereinbarung
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie uns bitte bis spätestens 7. Oktober 2013 in einer PDF-Datei zu.
Diese sollten folgende Unterlagen enthalten
– Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien
– Projektskizze (ca. 3 – 5 Seiten)
– Textprobe (z.B. Kapitel aus der Masterarbeit bzw. Dissertation; maximal 20 Seiten)
– Angabe von 2 Personen, bei welchen Empfehlungsschreiben eingeholt werden können
Adresse
heike.freibergerunibas.ch
Auskünfte
H. Dunkel, Tel. +41 61 267 18 03, helen.dunkelunibas.ch
ab 4.10.13 Dr. H. Freiberger +41 61 267 18 10 heike.freibergerunibas.ch
Hinweis Die Bewerbungsgespräche finden am 15. Oktober zwischen 9.00 und 13.00 Uhr in Basel statt. Bitte halten Sie sich dieses Datum für den Fall einer Einladung frei.
Reference:
JOB: Forschungsstelle Doktorand/in (Basel). In: ArtHist.net, Sep 13, 2013 (accessed Nov 25, 2024), <https://arthist.net/archive/5919>.