STIP Jul 6, 2013

Thomas Friedrich-Stipendium für Fotografieforschung (Berlin)

Berlin
Application deadline: Sep 20, 2013

Christian Monschke, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur

Die Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und
Architektur vergibt zum 1. Januar 2014 das

Thomas Friedrich-Stipendium für Fotografieforschung

Der Namensgeber
Das Stipendium ist nach Thomas Friedrich (1948-2011) benannt, Berliner
Kurator, Verleger, Publizist und Fotografiehistoriker. Seine
Leidenschaft für die Fotografie und sein Forscherinstinkt sind Vorbild
und Aufforderung, um bisher unerforschte Sammlungsbestände der
Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie aufzuarbeiten.

Das Stipendium wird durch die freundliche Unterstützung des
international bekannten Sammlers und Fotografie-Förderers Manfred
Heiting ermöglicht.

Ziel der Ausschreibung
Das Thomas Friedrich-Stipendium soll jungen Wissenschaftlern die
Möglichkeit geben, substantielle Forschungsarbeit zu leisten und sich
damit als Wissenschaftler zu profilieren.
Das Thema ist vorgegeben und wurde von einer Fachjury aus den Beständen
der Fotografischen Sammlung entwickelt. Jedes Stipendium wird für die
Dauer von einem Jahr vergeben. Der Stipendiat /die Stipendiatin soll
eigenständig forschen – mit Zugang zur Bibliothek und zur Fotografischen
Sammlung der Berlinischen Galerie. Die Ergebnisse werden in einer vom
Museum neu konzipierten zweisprachigen Publikationsreihe mit dem Titel
„Forschungsberichte“ herausgegeben.

Das Thema
Steffi Brandl, eine Schülerin von Trude Fleischmann, gehört zu den
wichtigen Fotografinnen, die im Berlin der zwanziger Jahre ein
Fotostudio eröffnet haben. Prominente Künstler und Persönlichkeiten
(Renée Sintenis, Max Liebermann, Otto Klemperer, Adolf Loos u.v.a.)
gingen hier ein und aus und ließen sich von ihr fotografieren. Als Jüdin
entschloss sie sich um 1935 zur Emigration in die USA. Noch immer sind
ihr Leben und ihr Werk – das vom Neuen Sehen mit beeinflusst wurde – nur
bruchstückhaft bekannt. Die Lücken zu schließen und ihr Werk im Kontext
anderer PorträtfotografInnen dieser Zeit zu untersuchen, ist das Ziel
des Stipendiums.

Die ausschreibende Institution
Die Berlinische Galerie ist eines der jüngsten Museen der Hauptstadt und
sammelt in Berlin entstandene Kunst von 1870 bis heute. 1975 gegründet,
von 1986 bis 1998 im Martin Gropius-Bau beheimatet, eröffnete das
Landesmuseum 2004 in Nachbarschaft zum Jüdischen Museum sein eigenes
Haus in einer großzügig umgebauten Industriehalle mit 4.600 qm
Ausstellungsfläche. Fotografie, Bildende Kunst, Grafik, Architektur und
Künstler-Archive bilden die Grundlage für sammlungsspezifische
Ausstellungen und aktuelle künstlerische Positionen aus Berlin.

In der Fotografischen Sammlung spiegelt sich der Beitrag Berlins für die
Entwicklung der Fotografie von Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute
wider. Schwerpunkte sind die Porträt- und Stadtfotografie, die neuen
Tendenzen fotografischen Arbeitens in der Moderne, die Neuansätze der
Autorenfotografie seit den siebziger Jahren, eine der qualitätsvollsten
Sammlungen zur Fotografiegeschichte der DDR und herausragende Arbeiten
der zeitgenössischen Fotoszene. Mit ihren rund 200.000 Werken gehört sie
zu den bedeutendsten Fotografischen Sammlungen Deutschlands.

Die Konditionen des Stipendiums
Das Stipendium beträgt 8.000 Euro für den Zeitraum 01.01. bis
31.12.2014. Für Nebenkosten, die im Rahmen der Forschungstätigkeit
anfallen (Reisekosten, Literatur etc.), steht zusätzlich ein
Sachkostenbudget von bis zu 2.500 € zur Verfügung.
Der Stipendiat/die Stipendiatin verpflichtet sich mit der Annahme des
Stipendiums, einen wissenschaftlichen Aufsatz zu verfassen, der die
Forschungsergebnisse auf ca. 30 Seiten zusammenfasst. Dieser Aufsatz ist
am Ende des Stipendiums in deutscher Sprache abzugeben und wird durch
die Berlinische Galerie publiziert. Für die Autorenschaft und die
Einräumung der Rechte am Werk erhält der Stipendiat/die Stipendiatin
zusätzlich ein Autorenhonorar von 4.500 €. Während des Stipendiums soll
der Stipendiat/die Stipendiatin sich zeitlich ganz den Forschungszielen
des Thomas Friedrichs-Stipendiums widmen.

Die Voraussetzungen
Abgeschlossenes Hochschulstudium der Kunstgeschichte (Schwerpunkt
Geschichte und Theorie der Fotografie) oder eine vergleichbare
Qualifikation. Fundierte theoretische Kenntnisse der kunsthistorischen
Forschungsmethodik und erste eigenständig durchgeführte
Forschungsvorhaben. Zeitliche Verfügbarkeit im vorgesehenen
Stipendiumsjahr 2014. Ideal wären Erfahrungen und Vorkenntnisse zum
ausgeschriebenen Forschungsthema.


Vollständige schriftliche Bewerbungsunterlagen mit Schriftenverzeichnis
und einer Textprobe im Original erbitten wir bis zum 20. September 2013
an:

Berlinische Galerie, Personalservice
Stichwort: Thomas Friedrich-Stipendium
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin

Bewerbungsunterlagen werden nur zurückgesandt, wenn ein adressierter und
ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist.

Reference:
STIP: Thomas Friedrich-Stipendium für Fotografieforschung (Berlin). In: ArtHist.net, Jul 6, 2013 (accessed May 2, 2025), <https://arthist.net/archive/5713>.

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