Abendvorträge des Kunstgeschichtlichen Seminars und der Kunstsammlung der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Hannover im Wintersemester 2025/26
Mittwoch, 10. Dezember 2025 | 18:00 Uhr | Landesmuseum Hannover
Dr. Martin Raspe (Bibliotheca Hertziana, Rom)
"Römische Körper, Haarlemer Hände: Hendrick Goltzius und die Skulptur"
Immer wieder firmiert Hendrick Goltzius mit dem Zusatz "sculpsit" oder "sculptor". In der Tat zeigen seine Kupferstiche ein besonderes Interesse für die dreidimensionale, skulpturale Wirkung des menschlichen Körpers. Ein extremes Beispiel ist der bekannte, oft als "Knolleman" bezeichnete Herkules" von 1589. Trotz extremer Widrigkeiten reist Goltzius im Januar 1591 nach Rom, um erstmals antike Statuen in Augenschein zu nehmen. Mit nach Hause bringt er nicht nur zahlreiche Antikenzeichnungen, sondern auch Portraits lebender Kollegen und sechs „Meisterstiche“, in denen er die Stile der berühmtesten Künstler der Neuzeit nachahmt.
Von besonderer Symbolkraft ist seine eigene Hand, die den Grabstichel führt und das Bild physisch hervorbringt. Sie wird zur Allegorie seines eigenen künstlerischen Schaffens und zum Gleichnis für die neue Rolle der Kunst in den freien Niederlanden.
Mittwoch, 14. Januar 2026 | 18:30 Uhr | PH12, Archäologisches Institut, Nikolausberger Weg 15, Göttingen
Prof. Dr. Burcu Dogramaci (LMU München)
„Die Kunst der Ausstellung von Migration – das Ausstellen von Kunst der Migration. Einige Überlegungen zwischen Forschung und Kuration“
Mittwoch, 21. Januar 2026 | 18:30 Uhr | PH12, Archäologisches Institut, Nikolausberger Weg 15, Göttingen
Prof. Dr. Iris Wenderholm (Universität Hamburg)
“Prodesse et delectare. Welterklärung und Weltdeutung in Kupferstichserien von Maarten de Vos bis Hendrick Goltzius”
Donnerstag, 29. Januar 2026 | 18:00 Uhr | Landesmuseum Hannover
Prof. Dr. Michael Thimann (Universität Göttingen)
"Die Macht der Sterne. Hendrick Goltzius' Planeten-Serie und die Wissenschaft vom Himmel um 1600"
Im graphischen Werk von Hendrick Goltzius nehmen die Themen der antiken Mythologie und der Allegorie einen zentralen Platz ein. Die Kupferstich-Serie der "Sieben Planeten" wird im Zentrum des Vortrags stehen. An ihr kann aufgezeigt werden, wie einfallsreich der Künstler die antike und mittelalterliche Überlieferung der Planetenbilder aufgreift und sie in moderne Denkbilder verwandelt. Die Serie ist besonders interessant, da ihre singulären Darstellungen der Planeten die theoretische Reflexion über die Kunst, die Macht der Sterne und die astrologische Wissenschaft miteinander verbinden.
Freitag, 13. Februar 2026 | 18:00 Uhr | Landesmuseum Hannover
Dr. Tico Seifert (Senior Curator Northern European Art, National Galleries of Scotland)
„Inspiriert von Michelangelo. Überlegungen zu einem Federkunststück von Hendrick Goltzius“
Die Vorträge am 10. Dezember 2025, am 21. Januar, 29. Januar und 13. Februar 2026 finden anlässlich der aktuellen Ausstellung im Landesmuseum Hannover statt, die in Kooperation mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar und der Kunstsammlung entstand: https://www.landesmuseum-hannover.de/ausstellungen/sonderausstellungen/verwandlung-der-welt/
Die Abendvorträge finden sowohl in Göttingen, als auch im Landesmuseum Hannover statt. Eine Teilnahme an den Abendvorträgen in Göttingen ist auch per Zoom möglich: https://www.uni-goettingen.de/de/615958.html
Quellennachweis:
ANN: Kunsthistorische Abendvorträge (Göttingen/Hannover, 10 Dec 25-13 Feb 26). In: ArtHist.net, 06.12.2025. Letzter Zugriff 07.12.2025. <https://arthist.net/archive/51283>.