Erinnerungen sichtbar machen: Fotografien, Archive und Migrationsgeschichte(n) in BRD und DDR
Fotografien bewahren Erinnerungen, formen Narrative, transportieren Ideologien und prägen die Wahrnehmung von Geschichte. Archive enthalten ein geordnetes Wissen, das Orientierung gibt, aber auch Macht legitimiert und stützt. Die Archive der Gegenwart sind eng mit dem zukünftigen Wissen verbunden, indem dort gesammelt wird, was in der Zukunft über die Gegenwart gewusst werden kann. Doch was geschieht, wenn bestimmte Bilder und Perspektiven im Archiv verschwinden, erst gefunden werden müssen oder dort nie Eingang finden? Wie wurden und werden Fotografien und andere Objekte genutzt, um Migration, (kulturelle) Identität und gesellschaftliche Entwicklungen zu beschreiben oder überhaupt erst sichtbar zu machen? Welche Gegenblicke sind notwendig, um Migrationsgeschichte(n) aus der Perspektive der Migration selbst zu erzählen? Diese Veranstaltung bringt Expert:innen aus unterschiedlichen kultur- und kunstwissenschaftlichen Forschungs- und Praxisfeldern zusammen, um über Bildpolitik, Archivierung und den Umgang mit marginalisierten fotografischen Beständen zu diskutieren. Im Zentrum stehen Fragen der Institutionalisierung, Standardisierung und Instrumentalisierung – mit besonderem Fokus auf die Migrationsgeschichten der BRD und DDR, und das Nachleben fotografischer Bilder und Sammlungen. Gleichzeitig werden wir über die Verantwortung von Archiven in einer demokratischen Gesellschaft sprechen sowie über Herausforderungen der Langzeitarchivierung, analoge und digitale Zugänglichkeit und neue Vermittlungsansätze diskutieren.
Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Käte Hamburger Kolleg global dis:connect und dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte.
Programm:18:30 – 20:00
Begrüßung und Einführung
Burcu Dogramaci (gd:c, München) & Franziska Lampe (ZI, München)
Panel mit Impulsvorträgen und Gespräch
Vida Bakondy (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)
Die anderen Bilder sehen. Jovan Ritopečkis Fotoarchiv der Migration
Isabel Enzenbach (De-Zentralbild / Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)
L/Ost? Private Bilder ostdeutscher Migrationserfahrungen
Manuel Gogos (Freier Kurator & Autor, Bonn)
Doppelbelichtung: Fremdbilder, Selbstbilder
Ort: Käte Hamburger Kolleg global dis:connect München, Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München
Datum & Uhrzeit: Donnerstag, 26.6.2025, 18:30 Uhr
Konzept: Burcu Dogramaci und Franziska Lampe
Teilnahme kostenlos, um Anmeldung wird gebeten bis zum 17.6.2025: https://www.globaldisconnect.org/registration/
Quellennachweis:
CONF: Fotografien, Archive und Migrationsgeschichte(n) (Munich, 26 Jun 25). In: ArtHist.net, 29.05.2025. Letzter Zugriff 03.06.2025. <https://arthist.net/archive/49355>.