Kunsthistorische Abendvorträge an der Universität Bamberg im Sommersemester 2025
Donnerstag | 15. Mai 2025 | 18 Uhr
Dr. Rolf Quednau
Giotto als epochaler Gamechanger der abendländischen Kunst. Überlegungen zur beredten Körpersprache des Christusknaben
Zu einem bislang nicht gewürdigten Motiv der Beredsamkeit des Leibes auf der Pala Stefaneschi und dessen reicher Nachfolge mit Akzent auf Methode(n) der Kunstgeschichte: Der chronologische Bogen spannt sich vom 14. bis zum frühen 16. Jahrhunderts und berührt – meist südlich der Alpen, gelegentlich aber auch nördlich davon – neben zahlreichen "Nobodies" auch viele Berühmtheiten: von Ambrogio Lorenzetti über Donatello und Giovanni Bellini bis zum Michelangelo-Lehrer Domenico Ghirlandaio, Giovanni Santi und dessen Sohn Raffael sowie Andrea del Sarto.
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Mittwoch | 21. Mai 2025 | 18 Uhr
Prof. Dr. Henrike Haug (Universität Köln)
Email - ein schöner Stein?
Email ist Glas, entstanden durch das Schmelzen von Sand und farbig geworden durch die Beigabe von Metallen und anderen Farbmitteln. Wie das ebenfalls künstlich erschaffene Glas steht Email immer auch in Bezug zu natürlichen Stoffen – zu Edelsteinen wie dem grünen Smaragd, dem roten Rubin oder dem blauen Saphir. Der Vortrag widmet sich diesem Abhängigkeitsverhältnis und zeigt, dass in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen die Nachahmung der Natur nicht allein über das Aussehen der Produkte, sondern vor allem auch in der Vergleichbarkeit der Prozesse diskutiert worden ist.
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Donnerstag | 03. Juli 2025 | 18 Uhr
Thomas Ketelsen | Michael Venator
Joseph Ignaz Appiani in Vierzehnheiligen und Schloss Seehof: Einblicke in die Werkstattpraxis eines Freskanten
Der Maler Joseph Ignaz Appiani (1706–1785) war einer der produktivsten Freskanten im süddeutschen Raum in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören die Ausmalungen in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen und in Schloss Seehof, der Sommerresidenz der Bamberger Bischöfe. Ein erst vor Kurzem im Wallraf-Richartz-Museum in Köln entdecktes Konvolut von über 150 Zeichnungen des Künstlers, in der Hauptsache Figurenstudien für seine Fresken, erlaubt es nun, die Entwurfspraxis Appianis zu analysieren und diese etwa mit den Arbeiten Tiepolos in der Würzburger Residenz ins Verhältnis zu setzen. Zudem bieten die Zeichnungen zusammen mit einer bislang unberücksichtigt gebliebenen Schriftquelle neue Einsichten in das ikonografische Gesamtprogramm von Vierzehnheiligen.
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Die Kunsthistorischen Abendvorträge werden gemeinsam von den Lehrstühlen für Kunstgeschichte, der Professur für Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der künstlerischen Techniken und den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen organisiert.
Quellennachweis:
ANN: Kunsthistorische Abendvorträge Bamberg (Bamberg, 15 May-3 Jul 25). In: ArtHist.net, 12.05.2025. Letzter Zugriff 14.05.2025. <https://arthist.net/archive/49221>.