Occupy Museum? Partizipative Museumsarbeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die Tagung ist eine Kooperation des Bundesverbands freiberuflicher Kulturwissenschaftler e. V. (BfK), der Bundesakademie für Kulturelle Bildung und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb

Partizipation, Inklusion, Interkultur, Key-Worker, Zusammenarbeit mit „source communities“, kulturelle Teilhabe bildungsferner Schichten, barrierefreier Zugang, Nachhaltigkeit, social responsibility und „New Museologie“ – neue Schlagwörter bestimmen den aktuellen Diskurs über den Sinn und die Aufgaben des Museums. Was bedeuten sie für die museale Praxis?

Die Museen erfinden sich – wieder einmal – neu. Immer offensichtlicher wird, dass die Beschränkung auf die klassischen Kompetenzen Sammeln, Ausstellen und Vermitteln nicht mehr ausreicht. Aufgabenfelder kommen hinzu oder verändern sich. Neue Formen musealer Praxis werden eingefordert und ausprobiert – auch um ein anderes oder ein jüngeres Publikum zu erreichen und für das Museum zu begeistern. Doch werden diese ‚Formate’ den Anforderungen auch gerecht? Wie erklärt sich die immer häufiger zu beobachtende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit vieler partizipativer Projekte? Wo machen sie also wirklich Sinn und wie können sie optimiert werden? Und wo sind Ihre Grenzen? Und: Was bedeutet dies für die Museumsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen? Welche fachlichen und persönlichen Fähigkeiten sind gefragt, welche Formen der Zusammenarbeit erscheinen erfolgversprechend? Werden die bestehenden museumsbezogene Ausbildungsangebote den neuen Anforderungen noch gerecht? Was bedeutet diese Entwicklung für die wachsende Zahl freiberuflicher Mitarbeiter/innen an Museen? Schließlich: Wie verhält sich das neue Bild vom Museum als Labor oder als Open Space zu den bestehenden institutionellen Strukturen und Hierarchien?

Acht Jahre nach der BfK-Tagung „Das Magische Dreieck – Die Museumsausstellung als Zusammenspiel von Kuratoren, Museumspädagogen und Gestaltern“ (2005) fragen die drei Veranstalter angesichts gesellschaftlicher Paradigmenwechsel erneut nach den aktuellen
Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf den Arbeitsplatz Museum.

Im Rahmen offener Tagungsmodule und Workshops wird den Teilnehmer/innen hierbei die Gelegenheit gegeben, Fragen der aktuellen Museumsarbeit gemeinsam mit den Referenten zu erörtern und ihre Erfahrungen in die Diskussion mit einzubringen.
Tagungsformen: Impuls- und Fachvorträge, Projektvorstellung, Open Space, Plenum, informeller Austausch.
Die Tagungsgebühr beträgt 120,- €, für BfK-Mitglieder 100,- € (inkl. Verpflegung, jeweils ohne Unterkunft).

Anmeldung:
Schriftlich, per Fax, E-Mail oder Homepage bis zum 01.04.2013 unter Angabe der Tagungskennnummer 'mm 17' an die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel,

Tagungssekretariat, Postfach 1140; 38281 Wolfenbüttel.
Tagungssekretariat: Sabine Oehlmann, Tel. 05331-808-415
E-Mail: sabine.oehlmannbundesakademie.de

Die Anmeldung von BfK-Mitgliedern wird bis zum 25. Februar 2013 bevorzugt angenommen. Je nach Verfügbarkeit werden die Tagungsteilnehmer/innen im Gästehaus der Bundesakademie untergebracht. Sollten diese Option ausgebucht sein, nennen wir Ihnen
Unterkunftsmöglichkeiten in unmittelbarer Tagungsnähe soweit zu Sonderkonditionen im Rahmen der Tagung. Die Kosten für die Unterkunft betragen zwischen 50,- € und 75,- € je Übernachtung.

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PROGRAMM

DONNERSTAG, 25.04.2013

13:00 Uhr
Ankommen, Tagungsbüro, Stehkaffee
(Gästehaus ‚Schünemannsche Mühle’)

15:00 Uhr
Begrüßung und Einführung

15:45 Uhr
IMPULSE I – Museum neu denken

- Dr. Matthias Henkel
Museen der Stadt Nürnberg / ICOM Deutschland

- Prof. Dr. Rosmarie Beier-de Haan
Deutsches Historisches Museum

- Dr. Gottfried Fliedl
Universalmuseum Joanneum, Graz

- Léontine Meijer-van Mensch
Reinwardt-Akademie, Amsterdam

18:00 Uhr
Abendessen

19:00 Uhr
FISH-BOWL – Museale Utopien und museale Praxis
Moderation: Frank den Oudsten

FREITAG, 26.04.2013

09:00 Uhr
Begrüßung und Einführung

09:30 Uhr
IMPULSE II – Museum neu erleben

- Detlef Vögeli
Stapferhaus, Lenzburg (Schweiz)

- Martin Düspohl
Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin

- Mag. Roman Schanner
KulturKontakt Austria, Wien

- Dr. Annette Hünnekens (angefragt)
Media Art Consulting, Garmisch-Partenkirchen

- Frank den Oudsten
Szenograf und Medienkünstler, Amsterdam

12:00 Uhr
Mittagessen

13:00 Uhr
WORKSHOPS (parallel, Open-Space)

I. "Zwischen allen Fronten? Das Museum von morgen"
- Dr. Matthias Henkel
- Detlef Vögeli

II. "Wer spricht, wenn alle reden? Parameter partizipativer Ausstellungspraxis"
- Prof. Dr. Rosmarie Beier-de Haan
- Martin Düspohl

III. „Wer, wenn nicht wir? Museumspädagogik im Findungsprozess"
- Dr. Gottfried Fliedl
- Mag. Roman Schanner

IV. "Wo endet der Rundgang? Die Erweiterung des Museums in den
digitalen Raum"
- Léontine Meijer-van Mensch
- Dr. Annette Hünnekens (angefragt)

16:30 Uhr
OCCUPY MARKET – (Selbst)Präsentation innovativer partizipativer Projekte und Ansätze
Moderation: Frank den Oudsten

18:30 Uhr
Abendessen

SAMSTAG, 27.04.2013

09:00 Uhr
Begrüßung

09:15 Uhr
Auswertung der Workshops

10:30 Uhr
PODIUM – Partizipation: Stresstest für das Arbeitsfeld Museum?

Teilnehmende: Dr. Andreas Grünewald Steiger, Bundesakademie für Kulturelle Bildung (Programmbereich Museum), Dr. Sabine Dengel, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Dr. Jochen Ramming, Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler e. V., Nora Lackner, Arbeitskreis Volontariat im Deutschen Museumsbund, Vertreterin des Bundesverbands Museumspädagogik e. V. (angefragt); Referierende und Mitwirkende dieser Tagung

12:00 Uhr
Mittagessen

13:30 Uhr
Mitgliederversammlung des BfK e. V.