Ein Beitrag zur Neujustierung der Kennerschaft.

Kennerschaft vermag sich heute nicht mehr allein auf die Stilkritik und auf das vergleichende Sehen, das dieser zugrunde liegt, berufen. Fragen der Materialität sind daher in den letzten beiden Jahrzehnten immer stärker in den Vordergrund getreten. Ausgehend von dem zeichnerischen Werk Rembrandts versucht der N.i.Ke.-Workshop mit den Museen der Klassik Stiftung Weimar (KSW) die Grenzen der klassischen Stilkritik genauer zu bestimmen und mögliche Alternativen für eine Neujustierung der Kennerschaft aufzuzeigen.

VORTRÄGE

Donnerstag, 20.03.2025

13.00 Uhr Anmeldung und Registrierung
14.00 Uhr Annette Ludwig und Oliver Hahn: Einführung
14.15 Uhr Thomas Ketelsen und Oliver Hahn: Die Weimarer Rembrandt-Zeichnungen. Ein kritisches Resümee

Session I: Die Theorie der Kennerschaft – eine Standortbestimmung (Chair: Oliver Hahn)
14.45 Uhr Christine Tauber (Keynote): „Wahrlich, ich sage Euch, das ist ein echter Rembrandt.“ Vom Nutzen und Nachtheil der Kennerschaft für die Kunst.
15.45 Uhr Johannes Rößler: Kunstkennerschaft zwischen Intuition und Denkkollektiv. Praktiken der Zuschreibung als wissenschaftshistorische Aufgabe
16.30 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr Yannis Hadjinicolaou: Ein kennerschaftliches Problem? Das Handeling der Rembrandtisten
17.45 Uhr Joris Corin Heyder: Rembrandt vergleichen. Implikationen kennerschaftlicher Urteile
18.30 Uhr Birgit Ulrike Münch: Der „Psychohistoriker“ Aby Warburg, Rembrandt und die schwierigen Fragen nach den Methoden

Freitag, 21.03.2025

Session II: Die Praxis der Kennerschaft – Stilkritik und Materialanalyse (Chair: Thomas Ketelsen)
09.00 Uhr Holm Bevers: Umriß und Innenzeichnung – Anmerkungen zur Stilkritik der Rembrandtzeichnungen
09.45 Uhr Heiko Damm: Kennerschaft als Methode: Neue Funde zu Joachim von Sandrart
10.30 Uhr Uwe Golle und Carsten Wintermann: Materialanalyse als Methode. Untersuchungen an Zeichnungen von Rembrandt und seinem Kreis
11.15 Uhr Kaffeepause

Session III: „Kenner und Enthusiast“ – die Kennerschaft Goethes (Chair: Annette Ludwig)
11.45 Uhr Thomas Ketelsen: Goethes „zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird.“ Eine (methodische) Alternative zur Stilkritik?
12.30 Uhr Christoph Orth: Rembrandt der Denker und Goethes Wahrnehmung der Niederländer
13.15 Uhr Annette Ludwig und Oliver Hahn: Abschluss und Ausblick

Vortragende:
Dr. Holm Bevers (ehemals Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin)
Dr. Heiko Damm (GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig)
Uwe Golle (KSW, Museen, Abteilung Restaurierung, Konservierung und Kunsttechnologie)
PD Dr. Yannis Hadjinicolaou (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Kunsthistorisches Institut)
Dr. Joris Corin Heyder (ehemals Kunsthistorisches Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, jetzt Hamburg)
Dr. Thomas Ketelsen (ehemals KSW, Museen)
Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Kunsthistorisches Institut)
Dr. Christoph Orth (KSW, Museen, Abteilung Goethe-Nationalmuseum, Dichterhäuser)
PD Dr. Johannes Rößler (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften)
Prof. Dr. Christine Tauber (Forschung & Redaktion Kunstchronik, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)
Carsten Wintermann (KSW, Museen, Abteilung Restaurierung, Konservierung und Kunsttechnologie)

Organisatoren:
Dr. Annette Ludwig (Direktorin der Museen der KSW)
Annette.Ludwigklassik-stiftung.de

Prof. Dr. Oliver Hahn
Leiter Fachbereich 4.5 Kunst- und Kulturgutanalyse
Oliver.Hahnbam.de
Universität Hamburg, CSMC

Anmeldung:
Die Veranstaltung findet im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums, Frauenplan 1, 99423 Weimar, statt und ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bitten wir um verbindliche Anmeldung bis zum 07.03.2025 unter: museen-veranstaltungenklassikstiftung.de.

Zur Veranstaltung erscheint Band 6 der N.i.Ke.-Schriftenreihe „Der Bestand der Rembrandt-Zeichnungen in der Klassik Stiftung Weimar. Kritischer Katalog und materialtechnologischer Befund“ und steht kostenfrei zur Verfügung. Das seit 2006 von der BAM kuratierte N.i.Ke.-Netzwerk fördert den Austausch zwischen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften sowie Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!