Kunsttexte 04/2025, Sektion „Ökologie(n) in der Kunst“.
Natur im Wandel.
Fotos von schmelzenden Gletschern oder gerodetem Regenwald sind zu Ikonen des Klimawandels geworden. An ihnen lässt sich beobachten, wie Eingriffe in die Natur zu unumkehrbaren Veränderungen und zum Verlust von Lebensräumen für Mensch und Tier führen. Gesellschaftliche Diskurse um Krise, Zerstörung und den Raubbau an der Natur markieren den Umgang mit der Umwelt jedoch nicht erst seit der Moderne und der Ausrufung des Zeitalters des Anthropozäns. Schon zu Beginn der Frühen Neuzeit und insbesondere im Umfeld der romantischen Klimatheorie finden sie ihren Ausdruck in Darstellungen von Waldrodungen, Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Beständiger Wandel und Umweltveränderungen zeichnen aber auch Prozesse in der Natur per se aus, so etwa den Wechsel der Jahreszeiten, die Gezeiten, Zyklen von Wachstum und Zerfall oder mikrobiologische (Zersetzungs-)Prozesse. Auch diese ,natürlichen‘ Veränderungen werden von Künstler:innen thematisiert und für eine Auseinandersetzung mit Naturvorstellungen genutzt. Menschengemachte wie der Natur inhärente Wandlungsprozesse finden also beide ihren Widerhall in der Kunst und der Kunstgeschichte. Anders als Werke, die sich auf konkret inhaltlicher Ebene mit ökologischem Wandel auseinandersetzen, unterwerfen manche Künstler:innen ihre Werke und Materialien auch gezielt einem Transformationsprozess (etwa durch Sonneneinstrahlung, Wetter, Regen etc.). Wieder andere beschäftigen sich mit der Aneignung von Objekten und Gegenständen aus der Natur und deren Um- und Neudeutung im Kunstkontext.
Die für Dezember 2025 geplante Ausgabe der kunsttexte, die zugleich den Auftakt zur neuen Sektion „Ökologie(n) in der Kunst“ bildet, widmet sich kritischen Analysen ökologischer Transformationsprozesse in den Künsten. Gewünscht sind Artikel, die (historische) Veränderungen in Darstellungen der Natur im Kontext aktueller und/oder historischer Umwelt- und Theoriedebatten analysieren. Ebenfalls von Interesse sind Vorschläge, die die künstlerische Auseinandersetzung mit ,natürlichen‘ Materialien als Ausgangspunkt nehmen, um (ökologischen) Wandel kritisch zu befragen oder zu vermitteln. Willkommen sind außerdem Buchbesprechungen oder Rezensionen von Ausstellungen, die sich mit diesen Themenfeldern befassen.
Abstracts (ca. 1.000 Zeichen) sowie einen Kurz-CV senden Sie bitte bis 20. Januar 2025 an Silke Förschler und Astrid Silvia Schönhagen, E-Mail: oekologienkunsttexte.de. Die fertigen Texte dürfen eine Länge von bis zu 22.000 Zeichen (inklusive Lehrzeichen und Fußnoten) haben und müssen bis zum 01. Juli eingereicht werden. Geplantes Erscheinungsdatum dieser Ausgabe der kunsttexte ist Dezember 2025.
Quellennachweis:
CFP: Kunsttexte 04/2025: Natur im Wandel. In: ArtHist.net, 10.12.2024. Letzter Zugriff 22.12.2024. <https://arthist.net/archive/43505>.