ANN Nov 22, 2024

Kunsthistorische Abendvorträge (Bamberg, 28 Nov 24-23 Jan 25)

Otto-Friedrich-Universität Bamberg - IADK / Kunstgeschichte, Nov 28, 2024–Jan 23, 2025

Andreas Huth

Kunsthistorische Abendvorträge an der Universität Bamberg im Wintersemester 2024/2025.

Donnerstag | 28. November 2024 | 18 Uhr
Hochzeitshaus, Am Kranen 12, Hörsaal 02.01

Dr. Kathrin Rottmann und Dr. Friederike Sigler (Ruhr-Universität Bochum)
Kunst und Neue Rechte: Ästhetische Multiplikationsprozesse

Zur Durchsetzung neurechter Politik tragen auch Kunst und künstlerische Praktiken bei und zwar auf verschiedenen Ebenen, sei es durch (neu)rechte Künstler:innen, Kunstwerke, Institutionen, Kurator:innen, Multiplikator:innen, Netzwerke, Infrastrukturen und die Kulturpolitik von Parteien, aber auch durch etwas, das vorerst als „ästhetische Multiplikationsprozesse“ zu bezeichnen ist. Der Vortrag fragt, inwiefern rechte Kunst in der Kunstgeschichte überhaupt Forschungsgegenstand war und (wieder) werden kann und nimmt exemplarisch zwei solcher Multiplikationsprozesse in den Blick.

Donnerstag | 19. Dezember 2024 | 18 Uhr
Hochzeitshaus, Am Kranen 12, Hörsaal 02.01

Prof. Dr. Andreas Hartmann-Virnich (Aix-Marseille Université, Aix-en-Provence)
Notre-Dame in Paris: Einblicke in die bauarchäologischen Forschungen nach dem Brand von 2019

Die Pariser Kathedrale Notre-Dame wurde bei dem verheerenden Brand in der Nacht zum 16. April 2019 stark in Mitleidenschaft gezogen; das Dach und große Teile des bauzeitlichen Gewölbes wurden zerstört. Im Zuge der mittelweile weitgehend abgeschlossenen Rekonstruktion waren aufschlussreiche bauarchäologische Untersuchungen möglich. Über deren Resultate berichtet in Bamberg der Mittelalter-Archäologe Andreas Hartmann-Virnich.

Donnerstag | 09. Januar 2025 | 18 Uhr
Hochzeitshaus, Am Kranen 12, Hörsaal 02.01

Dominik Brabant (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)
Genremalerei als gemalte Soziologie?

Die Sozialgeschichte der Kunst hat die Entfaltung der Genremalerei lange Zeit als Resultat übergreifender Entwicklungen der Gesellschaft (Demokratisierung, Säkularisierung, Ausdifferenzierung) verstanden. Doch ließe sich diese Perspektive auch umkehren? Genremaler wie Pieter Bruegel d.Ä., Adriaen Brouwer oder Gerard ter Borch haben in ihren Gemälden nicht nur gesellschaftliche Situationen dargestellt, sondern sie haben zugleich nach Bildformen gesucht, durch die sie ihrem Publikum soziale Figurationen vor Augen führen konnten. Der Vortrag geht der Frage nach, ob die Gattung der Genremalerei als eine bildkünstlerische Vorgeschichte soziologischer Denkstile begriffen werden könnte – und welche Konsequenzen dies für die Gattungsgeschichte hätte.

Donnerstag | 23. Januar 2025 | 18 Uhr
Hochzeitshaus, Am Kranen 12, Hörsaal 02.01

Dott.ssa Caterina Furlan (Dresden)
»Apud inclytam Germaniae Basilaeam«. Die Titelblätter Hans Holbein d. J. als Identitätsbilder eines erwachenden Nationalbewusstseins im Humanismus

Während des ersten Jahrzehnts (1515–1526), das Hans Holbein d. J. in Basel verbrachte, wurde seine künstlerische Begabung auch von den gebildeten Verlegern der Stadt schnell anerkannt. In dieser Zeit zeichnete sich die Buchproduktion im »berühmten germanischen Basel« durch die hohe Qualität ihrer Produkte – auch auf grafisch-ästhetischer Ebene – aus. Besonders charakteristisch für die in Basel zu Beginn des 16. Jahrhunderts produzierten Bücher sind die aufwendig illustrierten Titelblätter, die die Leser:innen in die Grundlagen des christlich-humanistischen Denkens einführen. Der Anspruch und die Positionierung dieses Denkens in einem ›deutschen‹ Rahmen spielen in Basel eine beträchtliche Rolle: Auch die Basler Humanisten blieben nicht unberührt von den nationalen Gefühlen, die seit der Generation von Konrad Celtis die intellektuellen Kreise des Heiligen Römischen Reiches durchdrungen hatten. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Beitrag einer stilistisch-ikonografischen Analyse ausgewählter Titelblätter Holbeins, über die die in Basel zirkulierenden humanistisch-patriotischen Strömungen in den Fokus genommen werden sollen.

Die Abendvorträge werden gemeinsam von den Lehrstühlen für Kunstgeschichte, der Professur für Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der künstlerischen Techniken und den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen organisiert.

Reference:
ANN: Kunsthistorische Abendvorträge (Bamberg, 28 Nov 24-23 Jan 25). In: ArtHist.net, Nov 22, 2024 (accessed Nov 23, 2024), <https://arthist.net/archive/43240>.

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