ANN 26.09.2024

Forschungs­daten in der Kunst­geschichte: 10 Thesen – Münchner Memorandum 2024

Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München/Universitätsbibliothek Heidelberg/Deutscher Verband für Kunstgeschichte

Georg Schelbert, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Zentralinstitut für Kunstgeschichte

In einer immer stärker digitalisierten Wissenschaftswelt stellt der planvolle Umgang mit Forschungsdaten eine Herausforderung dar, der sich auch das Fach Kunstgeschichte stellen muss. Der Deutsche Verband für Kunstgeschichte, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte haben daher am 5. und 6. Juli unter dem Titel „Sind das Forschungsdaten oder kann das weg? Forschungsdaten und Digitalstrategien in der Kunstgeschichte“ in München eine Tagung zu diesem Thema veranstaltet.

Vertreter:innen verschiedener Arbeitsbereiche der Kunstgeschichte - Forschende und Lehrenden im early career-Bereich, ebenso wie Inhaber:innen von Professuren, Vertreter:innen aus Archiven, Museen verschiedener Sparten und der Denkmalpflege – trugen Beispiele aus der jeweiligen Praxis vor. Die Fallbeispiele und anschließende Diskussionen bildeten die Grundlage für ein gemeinsames Arbeitspapier "Forschungsdaten in der Kunstgeschichte: 10 Thesen. Münchner Memorandum".

Das Memorandum formuliert aus Sicht des Faches in Deutschland aktuelle Anforderungen, Positionen und Impulse zur weiteren Entwicklung digitaler kunsthistorischer Forschungsdaten und ihrer Infrastruktur. Ziel ist es, dass die in unterschiedlichen Bereichen produzierten und vorliegenden Forschungsdaten – wenn sinnvoll – strukturiert und nachhaltig veröffentlicht werden, damit sie jederzeit zusammengeführt und ausgewertet werden können. Publizierte Daten machen den Forschungsprozess nachvollziehbar und sind zugleich Grundlage für weitere Forschungen. Ihre Bereitstellung in einem abgestimmten System eröffnet – auch aus interdisziplinärer Perspektive – neue Forschungsfragen für die Disziplin Kunstgeschichte, ermöglicht neue Wissensproduktion und erhebt Forschungsdaten zu einem zentralen Bestandteil des kulturbewahrenden Systems.

Das Memorandum ist als als grundlegende Orientierung und Diskussionsbasis innerhalb der Fachgemeinschaft und als Stellungnahme gegenüber Entscheidungstragenden in Politik und Forschungsförderung konzipiert. Fachkolleginnen und Fachkollegen, die sich diesem Anliegen anschließen möchten, haben die Möglichkeit, das Memorandum über die Seite des Deutschen Verbands für Kunstgeschichte e.V. zu unterzeichnen: https://kunstgeschichte.org/10-thesen-zu-forschungsdaten-in-der-kunstgeschichte/

Quellennachweis:
ANN: Forschungs­daten in der Kunst­geschichte: 10 Thesen – Münchner Memorandum 2024. In: ArtHist.net, 26.09.2024. Letzter Zugriff 03.12.2024. <https://arthist.net/archive/42704>.

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