CONF Jul 26, 2024

Provenienzen? Muss das sein? (Bonn, 20-21 Sep 24)

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, Sep 20–21, 2024

Ingrid Pérez de Laborda, Magda Bittner-Simmet Stiftung

Provenienzen? Muss das sein? Der Werdegang von Kunstwerken in der Werkverzeichnis-Praxis und seine Konsequenzen.

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 7. Tagung.

Die Auskunft zur Herkunft eines Kunstwerkes ist unverzichtbarer Bestandteil eines Œuvrekatalogs. Schienen früher ausgewählte Angaben hinreichend zu sein, so gelten heute insbesondere in Folge der Washingtoner Prinzipien und des Kulturgutschutzgesetzes deutlich höhere Standards. Welche Anforderungen werden an Werkverzeichnisautor:innen bei der Recherche und für den Werkeintrag gestellt? Welche Verantwortung tragen sie? Und wie ist der Kunsthandel davon betroffen?

Eine nobilitierende Provenienz vermag den Marktwert zu steigern, während häufige Eigentümer:innenwechsel oder Lücken in der Provenienzkette diesen mindern können. Die Provenienz sagt auch viel über die „Marktfrische“ eines Objekts aus. Steht ein Raubkunst-Verdacht im Raum, kann die Arbeit unverkäuflich werden. Zunehmend steigt unter den Akteuren des Handels die Einsicht um die Relevanz der Provenienzforschung und sind Schritte auf die Wissenschaft unternommen worden. Wir wollen aus diesem Anlass ein von Agnes Thum in der Kunstchronik ausgesprochenes Plädoyer für eine verstärkte Kooperation zwischen Forschung und Handel aufgreifen, um vorhandene Barrieren weiter abzubauen und ein Best-Practice-Vorgehen zu entwickeln. Es geht dabei nicht nur um die Aufklärung verfolgungsbedingten Kulturgutentzugs, sondern ebenso um das Nachvollziehen jüngerer Verkaufsvorgänge, etwa zum Identifizieren von Exemplaren bei Vervielfältigungskunst oder der Abwehr unautorisierter Kopien. Nicht minder würden die Kunstmarktforschung und der Kunstmarkt als einer der größten Nutzer von Werkverzeichnissen davon profitieren. Welche rechtlichen Hindernisse stehen klaren Auskünften von Kunsthändler:innen im Wege und welche möglichen Lösungen können entwickelt werden, um diese zu überwinden?

Eingeladen sind namhafte Vertreter des Kunsthandels, vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) sowie des Arbeitskreises Provenienzforschung und Rechtsexperten. Geplant sind Vorträge und Podiumsdiskussionen flankiert von der Mitgliederversammlung.

PROGRAMM.

Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn, Hörsaal IX im 1. OG.

1. Tag: Freitag, 20. September.

ab 09:00 Uhr: Empfang und Anmeldung.

Vormittag | 1. Block Moderation: Ingrid Pérez de Laborda.

09:30 Uhr: Begrüßung.
Ingrid Pérez de Laborda, Arbeitskreis Werkverzeichnis.
Christoph Zuschlag, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

09:45 Uhr: Grußwort.
Meike Hopp, Arbeitskreis Provenienzforschung e.V.

09:55 Uhr: Die Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht (FPK) an der Universität Bonn: Projekte und Perspektiven.
Christoph Zuschlag, Bonn.

10:25 Uhr: Im Spannungsfeld von Echtheit und Manipulation – Eine kritische Analyse von Provenienzmerkmalen am Beispiel der "Sammlung Gervais”.
Anna Gürteler, Bonn

10:55 – 11:30 Uhr: Kaffeepause

Vormittag | 2. Block Moderation: Renate Goldmann.

11:30 Uhr: Werkverzeichnis und Provenienzforschung. Aspekte ihres wechselseitigen Verhältnisses.
Ingrid Pérez de Laborda, München.

12:00 Uhr: Werkverzeichnisse und Provenienzforschung. Aus der Praxis an der Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen.
Miriam Cockx, Bonn.

12:30 Uhr: Bericht aus der Praxis: Das Werkverzeichnis als Tool bei der Provenienzrecherche am Beispiel der Kunstsammlung Rudolf Mosse.
Claudia Marwede-Dengg, Berlin.

13:00 – 14:30 Uhr: Mittagspause.

Nachmittag | 1. Block Moderation: Christiane Heiser.

14:30 Uhr: Quellen für Werkverzeichnisse und Provenienzforschung im ZADIK: Archive von Galerien, Auktionshäusern und anderen Akteur:innen im Kunstmarkt.
Nadine Oberste-Hetbleck, Köln.

15:00 Uhr: Das Werkverzeichnis im Handel: Chancen, Desiderate, Perspektiven.
Agnes Thum, München.

15:30 – 16:00 Uhr: Kaffeepause.

Nachmittag | 2. Block Anmoderation: Christiane Heiser.

16:00 – 18:00 Uhr: Podiumsdiskussion: Werkverzeichnis, Provenienzforschung und Handel im Spannungsfeld – Best-Practices für die Praxis?

Moderation: Stefan Koldehoff, Deutschlandfunk Köln.

Podiumsgäste:
- Andrea Baresel-Brand, Magdeburg
- Markus Eisenbeis, Köln
- Charis Hahne, Bonn
- Meike Hopp, Berlin
- Kristian Jarmuschek, Berlin
- Annette Seeler, Berlin

19:00 Uhr: Get-Together [auf Selbstzahlbasis].
Bahnhöfchen, Rheinaustraße 116, 53225 Bonn

2. Tag: Samstag, 21. September.

ab 09:00 Uhr: Empfang und Anmeldung.

Vormittag | 1. Block Moderation: Annette Seeler.

09:30 Uhr: Podiumsdiskussion: Unverkäuflich!? Selbstbildnis mit grünlichem Hintergrund (1912) von Max Beckmann.
Impulsvortrag und Moderation: Anja Tiedemann, Hamburg.

Podiumsgäste:
- Angelika Arnoldi-Livie, München
- Andrea Baresel-Brand, Magdeburg
- Mayen Beckmann, Köln

11:00 Uhr: Resümee zur Tagung durch das Organisationsteam.

11:30 – 12:00 Uhr: Kaffeepause.

Vormittag | 2. Block Moderation: Christiane Heiser

12:00 Uhr: Mitgliederversammlung:
Berichte aus den Arbeitsgruppen:

1. AG Datenverwaltung und digitale Werkverzeichnisse.
- Unter-AG Datenbank zu den Anbietern digitaler Werkverzeichnis-Systeme.
- Unter-AG Digitale Werkverzeichnisse - Leitfaden zur Auswahl passender Software-Systeme.

2. AG Wikipedia.

3. AG Rechtsform.
- Diskussion und mögliche Vereinsgründung.
- Tagung 2025: Veranstaltungsort und Tagungsthema.
- Sonstiges.

13:30 – 15:00 Uhr: Mittagspause und Anfahrt.

Nachmittag Führungen in Bonn

15:00 – 17:00 Uhr:

Kunstmuseum Bonn, Helmut-Kohl-Allee 2, durch die Sammlungsleitung Barbara J. Scheuermann [max. 25 Personen].

Rheinisches Archiv für Künstlernachlässe, Oppelner Straße 130, durch die Sammlungsleitung Daniel Schütz [max. 20 Personen].

[Anmeldung zur jeweiligen Führung erfolgt zu Tagungsbeginn.]

ca. 17 Uhr: Tagungsende

Eine Kooperation des Arbeitskreises Werkverzeichnis mit der Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht (FPK) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung.

Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie am organisierten Get-Together auf Selbstzahlbasis am Freitag-Abend teilnehmen möchten.

Anmeldung und Programm unter: https://arbeitskreis-werkverzeichnis.de/veranstaltungen.

Kontakt: tagungbonn2024arbeitskreis-werkverzeichnis.de.

Reference:
CONF: Provenienzen? Muss das sein? (Bonn, 20-21 Sep 24). In: ArtHist.net, Jul 26, 2024 (accessed Apr 27, 2025), <https://arthist.net/archive/42420>.

^