Mit der hybriden Vortragsreihe "Werkstatt Architekturforschung" (vormals "Werkstatt Architekturgeschichte") möchte das Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der TU Wien vor allem Nachwuchswissenschaftler:innen ein Forum für den interdisziplinären Austausch über architektur-, kunst- und designgeschichtliche sowie denkmalpflegerische Forschungen und praktische Ansätze bieten.
25.04.2024, 17:30–19:00 Uhr
Vortragende: Hannah Strothmann (UdK Berlin)
Von der Starkekiste zum Bootshaus – Der Friedrichshagener Damen-Ruder-Club und die Aneignung der Berliner Gewässer um 1900
Rudern als raumbildende, emanzipatorische Praxis? Der Vortrag thematisiert, wie sich Flüsse und Gewässer im Zuge der Industrialisierung als neue öffentliche Räume konstituierten, in/auf denen gesellschaftliche Konflikte und Rollenzuschreibungen neu ausgehandelt wurden, und wie sich die ersten rudernden Frauen in Berlin mit ihren architektonischen Interventionen Partizipationsmöglichkeiten am Rudersport schufen.
16.05.2024, 17:30–19:00 Uhr
Vortragende: Niloufar Tajeri (DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“)
Spekulatives Erbe am Hermannplatz
Das Karstadt-Gebäude am Hermannplatz ist seit 2019 Austragungsort für einen stadtpolitischen Konflikt. Es sollte ein denkmalgeschütztes Warenhaus-Gebäude abgerissen und durch einen neuen Gebäudekomplex ersetzt werden. Noch bevor der Planungsprozess konkret wurde, betrieb der Immobilienkonzern Signa viel Aufwand, um ihr Großprojekt, eine Fassaden-Rekonstruktion des historischen Karstadt-Baus aus dem Jahr 1929, räumlich, visuell und diskursiv als Erbe zu konstruieren. Doch handelte es sich um die Konstruktion von Erbe oder eher um spekulatives Erbe? Und was, wenn wir angesichts des postmigrantischen Raumes am Hermannplatz einmal fragen: „Wessen Erbe“? Im Vortrag werden die Kommunikations- und Bildstrategien des Immobilienkonzerns vor dem Hintergrund der territorialen Stigmatisierung des Hermannplatzes bzw. Nord-Neuköllns diskutiert und die Instrumentalisierung von Erbe in der neoliberalen Stadtentwicklung kritisch hinterfragt.
06.06.2024, 17:30–19:00 Uhr
Vortragende: Benjamin Wild (TU Wien)
Democratising photogrammetry – from the woods to the walls
Rapid advancements in methodologies, sensor technologies, and computational capabilities have created new avenues for photogrammetric applications. Firstly, the criteria for determining suitable subjects for photogrammetric surveying have been relaxed, thereby expanding the scope of subjects considered worthy for documentation. Secondly, the accessibility of photogrammetric data acquisition has expanded beyond professionals, facilitated by the mobile phone revolution, enabling non-professionals to participate in photogrammetric data collection.This talk will explore how photogrammetry can be used to investigate and understand an inherently democratic phenomenon, namely graffiti. Additionally, we will investigate the extent to which citizens can be engaged in the process of knowledge creation, not only as consumers but also as producers of photogrammetric data by using their smartphones. For this the use case of citizen-driven forest collection is considered.
Die Vorträge finden an der TU Wien, Karlsplatz 13, im Seminarraum AC0246 & online via Zoom statt.
Zoom-Link: tuwien.zoom.us/j/96072024922
Quellennachweis:
ANN: Werkstatt Architekturforschung (Wien/online, 15 Apr-6 Jun 24). In: ArtHist.net, 09.04.2024. Letzter Zugriff 26.12.2024. <https://arthist.net/archive/41604>.