KUNST UND ARCHITEKTUR DER DDR.
Medien der Subversion.
6. Cottbuser Workshop.
BTU Cottbus-Senftenberg, Institut für Bau- und Kunstgeschichte, Fachgebiet Kunstgeschichte, Prof. Dr. Sylvia Claus
7. März 2024, 14.30 – 18.00 Uhr
IKMZ – BTU Cottbus-Senftenberg, Platz der Deutschen Einheit 2, 03044 Cottbus, 7. OG /
Online via Webex
Subversion kann vieles sein. In der politisch-institutionellen Sphäre meint sie umstürzlerische Aktivitäten, in künstlerischer Hinsicht zielt sie darauf, geltende ästhetische Normen und Hegemonien in Frage zu stellen oder zu verweigern. Da das System der DDR das Leben seiner Bürger:innen umfassend reglementierte und folglich politisierte, ist eine Abgrenzung beider Bereiche hier kaum möglich. Denn auch den Künsten wurde eine legitimierende und staatstragende Funktion zugewiesen. Daher konnten bereits Kunstwerke, die diese Funktion nicht deutlich genug erfüllten und damit den Staat vermeintlich schwächten, ex negativo als subversiv betrachtet werden. Künstler:innen, die den gewünschten Formenkanon oder die geforderten Themen nicht bedienten, wurden verunglimpft, Ausstellungen mit unliebsamer Kunst geschlossen, Werke verschwanden. Besonders in den 1970er und 1980er Jahren bildeten sich gegenkulturelle Netzwerke heraus, die in ihren künstlerischen Strategien bewusst die Subversion suchten. Auf diesen Netzwerken und ihren Akteur:innen liegt der Fokus der bereits umfassenden Forschungen zum nonkonformen Kunstschaffen in der DDR.
Die drei Vorträge von Susanne Altmann, Marie Egger und Ulrike Gerhardt präsentieren aktuelle Forschungsarbeiten und gewinnen diesem Feld neue Gegenstände, Zugänge und Bezugsrahmen hinzu. Sie widmen sich Fragen von Repräsentation, Selbstbestimmung und politisch-gesellschaftlicher Teilhabe und veranschaulichen die mediale Vielfalt und Intermedialität subversiver künstlerischer Praktiken.
Für die Teilnahme am Workshop laden wir Sie herzlich nach Cottbus ein! Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich online per Webex einzuwählen. Hierfür rufen Sie folgenden Zugangslink auf: https://b-tu.webex.com/meet/6.CottbuserWorkshop
Falls Sie vor Ort teilnehmen möchten, bitten wir um eine kurze formlose Anmeldung an sophie.thorakb-tu.de bis zum 4. Februar 2024.
PROGRAMM
14.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Sylvia Claus, BTU Cottbus-Senftenberg
14.45 Uhr
Einführung
Sophie Thorak, M.A., BTU Cottbus-Senftenberg
15.00 Uhr
Chytilová, Muratowa und Fräulein Schmetterling. Die subversive Ikonografie des sozialistischen Bauens
Dr. Susanne Altmann, Dresden
Pause
16.10 Uhr
Spurlos verschwunden? Die letzte Mail Art-Aktion aus der DDR von Ruth Wolf-Rehfeldt (1990)
Marie Egger, M.A., Universität Potsdam
17.00 Uhr
Akustische Scherben aus dem Untergrund der DDR: Die Aktivierung der lyrischen „SCHADEN“-Kassette (1986) in Anna Zetts Film „Freiheit III“ (2019)
Ulrike Gerhardt, M.A., Berlin
Quellennachweis:
CONF: Medien der Subversion (online/Cottbus, 7 Mar 24). In: ArtHist.net, 17.02.2024. Letzter Zugriff 05.02.2025. <https://arthist.net/archive/41244>.