Call for Papers anlässlich der Tagung „Lernen am Objekt. Kunstgewerbeschulen und ihre Lehrmittelsammlungen“, Schloss Köpenick, Dépendance des Kunstgewerbemuseums – Staatliche Museen zu Berlin, 14.-15.6.2023.

Eine Veranstaltung des Forschungsnetzwerks „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“, Kunstgewerbemuseum / Design Campus, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kunstgewerbemuseum

Das Forschungsnetzwerk „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“ ist als Design Campus Lab am Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden angesiedelt und widmet sich der Kunstgewerbeschulgeschichte des langen 19. Jahrhunderts. Die diesjährige Netzwerktagung wird sich mit Lehrmittelsammlungen befassen, die an Kunstgewerbeschulen zur technischen und künstlerischen Ausbildung der Schüler:innen, aber auch des interessierten Publikums angelegt wurden.

Während der Tagung soll die außerordentliche Vielfalt der Lehrmittel wie kunstgewerbliche Objekte, Vorlagenblätter, Schüler:innenarbeiten, Gipsabgüsse, Publikationen, Lichtbilder, Materialproben, Muster, Präparate und Modelle in den Blick genommen werden. Ziel ist ein besseres Verständnis der Genese, Parallelen und Unterschiede sowie der Verwendung von ortsspezifischen Sammlungen in verschiedenen Phasen der Kunstgewerbeschulgeschichte. Für die Sammlungsbildung sind der Erwerb von Lehrmitteln im außerschulischen Lehrmittelhandel, Tausch und Schenkungen sowie die Eigenproduktion in schuleigenen Werkstätten relevante Aspekte. Dem gegenüber stehen temporäre Lehrmittel wie lebende Pflanzen und Tiere oder das menschliche Modell.

Das Forschungsnetzwerk lädt interessierte Wissenschaftler:innen dazu ein, bis zum 31. März Abstracts für einen zwanzigminütigen Vortrag einzureichen. Von großem Interesse sind Ordnungs- und Organisationsstrukturen der Lehrmittelsammlungen, z.B. in separaten Abteilungen, Kunstgewerbeschulbibliotheken, institutionell angebundenen Kunstgewerbemuseen oder von Fachlehrern betreuten Spezialsammlungen. Zudem stellt sich die Frage nach der Aushandlung eines Kanons für die Lehrmittelsammlungen, die nicht nur technische und stilistische Meisterleistungen von Kunst und Kunstgewerbe sowie lokale Besonderheiten zeigen wollten, sondern auch alle weiteren Facetten der gestalteten und zu gestaltenden Welt abzubilden versuchten. Praxeologisch ist die Abhängigkeit von wechselnden Lehrkonzepten zu betrachten, die sich im Hinblick auf Kopie, Vorbild und Inspirationsquelle bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts stark wandelten. Des Weiteren wird ein Vergleich mit Studien- und Referenzsammlungen z.B. an Zeichenschulen, Kunstakademien sowie Universitäten angestrebt.

Die Vorträge werden am 15. Juni in Präsenz im Schloss Köpenick in Berlin gehalten. Den Auftakt zum Vortragsprogramm bilden am 14. Juni Exkursionsangebote zu den ehemaligen Beständen der Lehrmittelsammlung der „Unterrichtsanstalt des Kgl. Kunstgewerbe-Museums Berlin“.

Die Tagung findet in Kooperation mit dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin statt, das für den 16. Juni im Rahmen seiner Sonderausstellung „Elektrisierend! Galvanoplastische Nachbildungen von Goldschmiedewerken“ eine Fachtagung vorbereitet. Die Technik der Galvanoplastik, mit der Objektreproduktionen in Metall hergestellt werden können, wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert u.a. zur Produktion von Lehrmitteln für Kunstgewerbeschulen genutzt. Rund 100 Galvanoplastiken aus der Gründungszeit des Museums werden in der Ausstellung erstmals wieder gezeigt.

Bitte senden Sie Ihr Abstract für einen zwanzigminütigen Vortrag bis zum 31. März 2023 an:
Anna-Sophie Laug: laugkunstgewerbe-schulen.de und Kerstin Stöver: kerstin.stoeverskd.museum

Website des Forschungsnetzwerks „Pioniere der Designausbildung. Neue Perspektiven auf die deutschen Kunstgewerbeschulen vor dem Bauhaus“: https://designcampus.org/lab/pioneers-of-design-education/