CONF Oct 20, 2022

Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher (Bern, 24-25 Nov 22)

Bern, Nov 24–25, 2022
Registration deadline: Nov 23, 2022

Richard Nemec-Tobler - Kathrin Chlench-Priber

Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher im eidgenössischen Kultur- und Kunstraum bis zur Reformationszeit – Quellen, Objekte, Daten.
Workshop an der Universität Bern, 24./25. November 2022, UniS A 101.

PROGRAMM

Donnerstag, 24. November 2022

15:00–15:15 Begrüßung
15:15–15:45 Einleitung PD Dr. PhDr. Richard Nemec-Tobler (Bern), Prof. Dr. Kathrin Chlench-Priber (Bern/Bonn)

Moderation: Prof. Christian Hesse
15:45–16:45 PD Dr. Conradin von Planta (Chur): Kartäusische Rechnungsbücher und ihre Verwendung zur Redaktion liturgischer, historiographischer, rechtlicher und administrativer Handschriften

Moderation Prof. Dr. Regula Schmid
17:15–18:00 Stadtarchivar Dr. Roland Gerber (Bern): Berner Schuld- und Rechnungsbücher aus dem Stadtarchiv Bern
18: 15–19:30 Prof. Dr. Arnd Reitemeier (Göttingen): Wirtschaftsführung und Rechnungslegung, Rechnungsbuch und Archivierung – der Blick auf das Reich


Freitag, 25. November 2022

Sektion I: Quellen. Moderation / Response: Dr. Thomas Glauser (Zug)
9:00–9:45 Timo Bülters M.A. (Bonn): vthgegeuen vnde wedderumme vppgenomen... Zwei spätmittelalterliche Rechnungsbücher aus dem Kloster Wienhausen
9:45–10:45 Prof. Dr. Stefan Bürger / Prof Dr. Matthias Schulz (Würzburg): Das Rechnungsbuch als Werkzeug – Probleme des Quellengebrauchs am Beispiel des „Parliers“

Sektion II: Daten. Moderation / Response: Prof. Dr. Michael Stolz
11:15–12:00 Prof. Dr. Gerald Schwedler (Kiel) und Prof. Dr. Tobias Hodel (Bern): Bild -> Text -> Tabelle: Automatische Erschliessung historischer Rechnungsbücher
12:00–13:30 Mittagessen

Sektion III: Objekte. Moderation / Response: Dr. Thomas Brunner (Altdorf)
13:30–14:15 Rafael Wörndle: Die Augsburger Beschatzungsbücher des 16. und 17. Jahrhunderts
14:15–15:00 Stadtarchivar Dr. Oliver Landolt (Schaffhausen): dur únser statt nutzes oder noutdurft willen. Kommunales Bauwesen im Spiegel der Stadtrechnungen der Stadt Schaffhausen im Spätmittelalter
15:00–15:20 Tagungsabschluss PD Dr. Richard Nemec / Prof. Dr. Kathrin Chlench-Priber

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Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher sind Forschungsgegenstand unterschiedlicher Fachbereiche, ohne dass diese unbedingt voneinander Kenntnis haben, durchaus aber voneinander profitieren könnten. Die beiden Workshop-Veranstaltenden, PD Dr. Richard Nemec und Prof. Dr. Kathrin Chlench-Priber, vertreten die Fächer Kunst- und Architekturgeschichte sowie Ältere Deutsche Literatur und Editionsphilologie und waren bereits mit Forschungen zur Baugeschichte des Berner Münsters sowie in diesem Zusammenhang mit dem 1448 angelegten Berner Schuldbuchs Thürings von Ringoltingen befasst. Ausgehend von diesem Beispiel vertreten sie die These, dass sich Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher als «Werkzeuge» beschreiben lassen, durch die (Bau-)Objekte entstehen bzw. realisiert werden.
Das Ziel des Workshops ist es, die bisherige, im gemeinsamen Forschungsfeld gesammelte Erfahrung zu nutzen, um die am Beispiel des Berner Münsterbaus gewonnenen Ergebnisse zu kontextualisieren und für ein breiteres Forschungsfeld zu öffnen. Die Öffnung erfolgt sowohl hinsichtlich der untersuchten Medien (Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher) als auch hinsichtlich des betrachteten Raumes (Ausweitung auf die Eidgenossenschaft). Dabei sollen die Untersuchungsgegenstände mit denen anderer, bereits genauer erforschter Räume, wie z. B. des Hanseraumes, verglichen werden.
Ausgehend von der Werkzeug-Metapher werden in den drei Sektionen «Quellen», «Objekte», «Daten» unterschiedliche Perspektiven auf diese «Werkzeuge» entwickelt.

Im Zentrum der Sektion «Quellen» steht die Frage, wie Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher als Werkzeuge funktionieren. Unter linguistischen, literaturwissenschaftlichen und historischen Aspekten werden ihre Organisationsform, die Kommunikationssituation, Sprachhandlunsgmuster sowie die Funktion von Ich-Nennungen, -Berichten und -Narrationen untersucht. In diesem Rahmen soll auch die Frage untersucht werden, wie weit der Prozess der Institutionalisierung der Instrumente vorangeschritten ist bzw. inwiefern die Texte erst durch ihre Verfertiger zu wirksamen Instrumenten werden.

In der Sektion «Daten» wird die Frage behandelt, wie Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher als Werkzeuge repräsentiert und editorisch für wissenschaftliche Fragestellungen sinnvollerweise erschlossen werden sollten, um die unterschiedlichen Forschungsinteressen bedienen zu können.

Die Sektion «Objekte» behandelt die Frage, welche Kunst- und Kulturobjekte Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher als Werkzeuge generieren. Vorgestellt werden Studien aus den Feldern der Geschichte, Kunst-, Architektur- und Sozialgeschichte, die sich speziell mit eidgenössischen Fallstudien auseinandersetzen und diese ggf. zu denen anderer Räume in Beziehung setzen.

Kontakt: kchlenchpriberuni-bonn.de; richard.nemecunibe.ch

Reference:
CONF: Bau-, Schuld- und Rechnungsbücher (Bern, 24-25 Nov 22). In: ArtHist.net, Oct 20, 2022 (accessed Mar 14, 2025), <https://arthist.net/archive/37731>.

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