JOB 13.09.2022

Nachwuchsgruppenleiter:in "Social Imaginations", Universität Jena

Universität Jena, 15.01.2023–31.12.2025
Bewerbungsschluss: 30.09.2022

Dr. Claudia Schroth

An der Philosophischen Fakultät der FSU Jena ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine 100%-Stelle als Nachwuchsgruppenleiter:in (nach TV-L 15, 40 Wochenstunden, zunächst bis 31.12.2025) zu besetzen. Eine Verlängerung um drei Jahre erfolgt nach positiver Zwischenevaluation im 3. Jahr.

Unter dem Arbeitstitel „Social Imaginations in Times of Contested Realities“ bündelt die Universität Jena bisherige Forschungsschwerpunkte und baut sie zu einem Bereich aus, der ein zentrales Problem gegenwärtiger Gesellschaften mit aktuellen sozialwissenschaftlichen Ansätzen und kulturhistorischer Tiefenschärfe in den Blick nehmen soll. Die Annahme, dass soziale Imaginationen einen konstitutiven Anteil an der geteilten, aber auch umstrittenen Wirklichkeit haben – oder wenigstens an dem, was man für Wirklichkeit hält –, ist in der geisteswissenschaftlichen Forschung ein seit mehreren Jahrzehnten etablierter Konsens. Dagegen fehlt ein Instrumentarium, um die Herausbildung von sozialen Imaginationen und ihre widersprüchliche Pluralisierung zu fassen. Das an der Philosophischen Fakultät angesiedelte Forschungsprojekt bietet mehrere Anknüpfungsmöglichkeiten:

- Erstens soll zunächst die weit verzweigte Debatte auf theoretischer Ebene mithilfe von integrativen Begriffen gebündelt werden, so dass die Debatte zusammengeführt, in ihren methodologischen und terminologischen Positionen überblickt sowie empirisch nutzbar gemacht werden kann.
- Zweitens soll die Bedeutung von Imaginationen für soziale Gruppen historisch sowie gegenwartsbezogen breit interdisziplinär erforscht werden, wobei insbesondere historisch-kulturwissenschaftliche mit soziologisch empirischen Forschungsansätzen koordiniert werden.
- Drittens sollen etablierte Theorieansätze eine zeitgemäße Fokussierung erhalten, u. a. durch die Berücksichtigung zurückliegender „turns“ – etwa des „linguistic“, „iconic“, „spatial“, „material“, "emotional" oder "practical" turn – sowie durch die Einbeziehung jüngster Entwicklungen, die die konsensuelle Unterscheidung von Fiktionen und Fakten erschweren (Soziale Medien, Verschwörungsmythen sowie politische, religiöse Ideologien).

Um unsere Forschungen in diesem Feld weiter zu intensivieren, möchten wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Nachwuchsgruppe etablieren, die an die skizzierten Fragestellungen anknüpft.

Ihre Aufgaben:
• Eigenständige Forschung zur Verknüpfung verschiedener Arbeitsfelder. Zu denken ist etwa an eine intensive Zusammenführung von geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschungen oder an eine enge Verzahnung von theoretischen und empirischen oder historischen Vorgehensweisen.
• Sie leiten und betreuen eigenverantwortlich zwei Doktoranden:innen.
• Sie konzipieren und organisieren Fachtagungen und bereiten Publikationen vor.

Ihr Profil:
• Sehr gute Promotion in den Sozial-, Kultur- oder Geisteswissenschaften. Der Abschluss der Promotion sollte nicht länger als sechs Jahre zurückliegen (der Zeitraum verlängert sich bei Elternzeiten und anderen Betreuungsverpflichtungen, durch die die wissenschaftliche Tätigkeit unterbrochen wurde).
• Bereitschaft zu anspruchsvollen und innovativen interdisziplinären Arbeitsformen auf Basis einschlägiger Fachexpertise.
• Bereitschaft und Interesse an interdisziplinären Zusammenarbeiten und eigener wissenschaftlicher Qualifizierung.

Unser Angebot:
• Vergütung nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) entsprechend den persönlichen Voraussetzungen nach Entgeltgruppe 15 inklusive einer tariflichen Jahressonderzahlung sowie betriebliche Nebenleistungen wie z. B. Job-Ticket und betriebliche Altersvorsorge (VBL)
• Abwechslungsreiches und eigenverantwortliches Arbeiten mit großem Gestaltungsspielraum in einem dynamischen, interdisziplinären und internationalen Forschungsumfeld
• Mitarbeit an vielfältiger empirischer und theoretischer Forschung mit einem stark interdisziplinären Charakter
• Ein familienfreundliches Arbeitsumfeld mit vielfältigen Angeboten für Familien: Hochschul-Familienbüro (JUniFamilie) und flexible Kinderbetreuung (JUniKinder)

Die Universität Jena strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben.

Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.

Wenn Sie sich mit Ihren Forschungsschwerpunkten eine fachspezifische und gleichermaßen fachübergreifende Anknüpfung an die skizzierten Themenfelder sehr gut vorstellen können, dann richten Sie bitte eine kurze Skizze Ihres Vorhabens (Umfang von ca. 3-5 Seiten) sowie aussagekräftige Unterlagen zu Ihrer Person (tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse in Kopien, Publikationsverzeichnis sowie eine prägnante Schriftenprobe in Form eines Aufsatzes/Buchkapitels) unter Angabe der Registrier-Nummer 336/2022 bis zum 30.09.2022 in einer pdf-Datei an:

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Philosophische Fakultät, Herrn Prof. Dr. Stefan Matuschek, 07743 Jena
E-Mail: imaginationuni-jena.de

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Herr Prof. Dr. Stefan Matuschek unter stefan.matuschekuni- jena.de zur Verfügung. Die im Rahmen der Ausschreibung mit der Reg.-Nr. 292/2022 bereits eingegangenen Bewerbungen werden mitberücksichtigt. Eine erneute Bewerbung ist nicht notwendig.

Quellennachweis:
JOB: Nachwuchsgruppenleiter:in "Social Imaginations", Universität Jena. In: ArtHist.net, 13.09.2022. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/37343>.

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