Kunstgeschichte kommunizieren.
Eine Standortbestimmung anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der kritischen berichte
Gegründet wurden die kritischen berichte, um mit einem neuen „Organ“ der wissenschaftlichen Kommunikation der „Fachzensur“ zu entgehen und die „Stagnation des Faches Kunstgeschichte durch die Bestimmung seiner Funktion in der Gesellschaft zu überwinden“ (Vorwort, kb-Heft 1, 1973, S. 5). Das 50-jährige Jubiläum der Zeitschrift nehmen wir zum Anlass, um über gegenwärtige und zukünftige Verhältnisse des kunst-, bild- und architekturwissenschaftlichen Arbeitens und Kommunizierens zu diskutieren. Dabei sollen Kunstwissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen zu folgenden Fragen miteinander ins Gespräch kommen: Über welche Kanäle kann die Kunstwissenschaft künftig Resonanzräume in die Gesellschaft eröffnen? Welche Wege der Kooperation zwischen Fachwissenschaft, citizen scientists und Lai:innen kann die Kunstwissenschaft einschlagen?
Was sind zeitgemäße Formate kunstwissenschaftlichen Kommunizierens aus Sicht der Museen, des Ausstellungs- und Publikationswesens oder der Universität? Wir möchten auch weitere Formen kunsthistorisch-öffentlichen Sprechens und Handelns in den Blick nehmen: Welche Objekte werden in den Kanon musealer Präsentation aufgenommen und wie werden sie kontextualisiert? Welche Themen werden in den Feuilletons verhandelt, welche Inhalte und Methoden bleiben unsichtbar? In welche Planungs- und Raumdiskurse mischt sich eine kunsthistorische Architekturwissenschaft ein? Wie positionieren sich die kritischen Kunstwissenschaften zur Demontage problematischer Denkmäler durch Aktivist:innen und wie zu deren Erhalt und Nutzung? Und wie zur Zerstörung ganzer Kulturlandschaften?
Der Workshop findet online am 7. und 8. Juli 2022 in Verbindung mit einem informellen Zusammentreffen am Abend des 7. Juli in Berlin statt. Ziel ist es, das Jubiläum zur Selbstbefragung zu nutzen und die Zukunft des kunstgeschichtlichen Publizierens und ganz konkret der kritischen berichte auszuloten.
Der Zoom-Link zur Online-Teilnahme findet sich hier: http://www.ulmer-verein.de
Programm
Donnerstag, 7. Juli 2022
13.00 Begrüßung
13.15 50 Jahre kritische berichte
Horst Bredekamp (Berlin)
Moderation: Julian Blunk (kb Redaktion)
13.30–14.15 Politiken von Open Access
Beate Fricke (Bern), Maria Effinger (Heidelberg)
Moderation: Yvonne Schweizer (UV Vorstand)
Pause
14.30–15.15 Historiografien und Akteur:innen im Museum
Bora Akşen (Bremen), Mirjam Zadoff (München)
Moderation: Henrike Haug (UV Vorstand)
Pause
15.30–16.15 Architektur/Debatte
Anh-Linh Ngo (Berlin), Burcu Dogramaci (München)
Moderation: Regine Hess (kb Redaktion)
Pause
16.30–17.15 Arbeitsbedingungen in den Kunstwissenschaften
Eva Troelenberg (Düsseldorf), Anita Hosseini (London) und Steffen Jäger (Wien)
Moderation: Kathrin Rottmann & Henry Kaap (beide kb Redaktion)
17.30 Get-together in Berlin
Freitag, 8. Juli 2022
10.15 Begrüßung
10.30–11.15 Geschlechterfragen adressieren
Änne Söll (Bochum), Hanna Steinert (Berlin)
Moderation: Andreas Huth (UV Vorstand)
Pause
11.30–12.15 Kritische Kunstgeschichte kommunizieren
Tom Holert (Berlin), Isabelle Lindermann (Hamburg/München)
Moderation: Franziska Lampe (UV Vorstand) & Julian Blunk (kb Redaktion)
Mehr Informationen auf:
www.ulmer-verein.de
Twitter: @UlmerVerein
Academia:
https://independent.academia.edu
/UlmerVereinVerbandfürKunstund
KulturwissenschafteneV
Übrigens: Eine Mitgliedschaft im Ulmer Verein kostet je nach Einkommenssituation nur
35/20/10 Euro im Jahr und unterstützt die vielfältigen Aktivitäten des Verbandes
Quellennachweis:
CONF: Kunstgeschichte kommunizieren (online, 7-8 Jul 22). In: ArtHist.net, 23.06.2022. Letzter Zugriff 24.12.2024. <https://arthist.net/archive/36999>.