Taking Sides. Gestaltung und Kunst zwischen Autonomie und Einmischung
Internationales Symposium
Organisation: Prof. Johanna Diehl / Dr. Judith-Frederike Popp
Die Gegenwart ist geprägt von tiefgreifenden Veränderungsprozessen, deren Geschwindigkeit immer weiter zuzunehmen scheint. Die Prozesse bewegen sich in einem Spannungsfeld, das von den existenziellen Bedrohungen des Anthropozäns ebenso geprägt wird wie von einer global sich entfaltenden Perspektivenpluralität.
Auf diese Weise geraten gewohnte Selbstverständnisse in Bewegung, was sich wesentlich auch auf Kunst und Design auswirkt. Als Formen ästhetischer Bedeutungsgenese und öffentliche Praktiken nehmen sie technologische Errungenschaften in Anspruch, reagieren auf Krisen, thematisieren und realisieren Machtverhältnisse und rücken marginalisierte Perspektiven ins öffentliche Bewusstsein.
Das Symposium „Taking Sides. Gestaltung und Kunst zwischen Autonomie und Einmischung“ nimmt dieses Potenzial als Ausgangspunkt, um zu diskutieren, inwieweit Kunst und Design angesichts aktueller Herausforderungen in ihrem Schaffen Stellung beziehen können oder vielleicht sogar sollten und was das für ihr Verhältnis zueinander bedeutet. Diese Fragen werden anhand aktueller gesellschaftspolitischer Themen, in Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen und gestalterischen Materialien und Perspektiven sowie im Zwiegespräch von ästhetischer Theorie und Praxis verhandelt.
Das Symposium gliedert sich in vier Vortragspanel und zwei Podiumsgespräche, in denen Positionen aus Wissenschaft, Gestaltung, Kunst und Fotografie zur Sprache kommen. Zu Gast sind (in alphabetischer Reihenfolge): Christian Bauer, Edmund Clark, Gesa Foken, Annika Grabold, Sophia Greiff, Felix Kosok, Marina Naprushkina, Francis Oghuma, Selma Selman, Ruth Sonderegger, Nomeda und Gediminas Urbonas sowie Hannah Witte.
Das Symposium findet unter den aktuell gültigen COVID-19 Bestimmungen vor Ort und auf Zoom als Hybrid-Veranstaltung statt.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Weitere Informationen sowie Anmeldung bis zum 06.05.2022 unter: https://fg.fhws.de/taking-sides
Programm
20.05.2022
14–15 Uhr: Einführung
Begrüßung: Prof. Johanna Diehl & Dr. Judith-Frederike Popp
Eröffnungsvortrag:
Prof. Dr. Gerhard Schweppenhäuser (Würzburg):
Einverständnis – Wohlbefinden – Unterscheidungsvermögen. Die Künste im politischen “Bildraum”
15–17 Uhr: Panel I
Strukturen und Produktionsbedingungen
Moderation: Prof. Claudia Frey (Ulm/Würzburg)
Dr. Gesa Foken (Leipzig): Wissen aus unzergliederter Arbeit. Zum produktionsspezifischen Kritikvermögen von Gestaltung und Kunst
Hannah Witte (Leipzig): Typohacks: Gendersensible Typografie
Annika Grabold (Hamburg/Frankfurt am Main): Ich seh’ kein Außen – Kritik an der Genie-Ideologie im neoliberalen Ideal der Selbstverwirklichung
Diskussion:
Impuls durch Studierende der Fakultät Gestaltung Würzburg
Start: Nathalie Hübel
17:30–19 Uhr: Podiumsdiskussion I
Kunst / Design / Fotografie: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Moderation: Prof. Erich Schöls (Stuttgart/Würzburg)
Teilnehmende: Alle Gäste
(Eröffnungsstatement: Dr. Judith-Frederike Popp, Frankfurt am Main/Würzburg)
19 Uhr: Essen und Beisammensein
Eröffnung der Begleitausstellung (Studierende der Fakultät Gestaltung Würzburg)
Eröffnung der Ausstellung von Werken von Selma Selman
21.05.2022
9–11 Uhr: Panel II
Die politische Dimension des Designs
Moderation: Isabella Kölz, M.A. (Würzburg)
Prof. Dr. Felix Kosok (Offenbach/Berlin): Ein unerhörtes Spektakel – Politiken des Style im Design
Prof. Dr. Christian Bauer (Saarbrücken): Was leistet politisches Design?
Nomeda + Gediminas Urbonas (Cambridge, MA/Vilnius): Amphibian pedagogy meets Wet Ontologies of the Swamp
Diskussion: Impuls durch Studierende der Fakultät Gestaltung Würzburg
Start: Madita Flohe
11:30–13:30: Panel III
Potentiale des Fotografischen
Moderation: Marcus Kaiser (Berlin/Würzburg)
Sophia Greiff (Essen/Hannover): Das recherchebasierte Fotobuch im Spannungsfeld von Fotojournalismus und künstlerischer Praxis
Edmund Clark (London): Photographing the Unseen. Counter-image strategies and the Global War on Terror
Francis Oghuma (Cologne): Photography as a means of bringing about visibility
Diskussion: Impuls durch Studierende der Fakultät Gestaltung Würzburg
Start: Magalie Herter-Courbon
13:30–15 Uhr: Mittagspause
15–17 Uhr: Panel IV
Aktivismus in der Kunst
Moderation: Prof. Johanna Diehl (Berlin/Würzburg)
Selma Selman (Bihac, BIH/New York, USA): You have no idea
Prof. Dr. Ruth Sonderegger (Wien): Wie hilfreich sind die Begriffe „Kunst“ und „Autonomie“, wenn es um Einmischungen in das Sinnliche geht?
Prof. Marina Naprushkina (Berlin): I can’t take it
Diskussion: Impuls durch Studierende der Fakultät Gestaltung Würzburg
Start: Luisa Hochrein
17:30–19 Uhr: Podiumsdiskussion II
Wirksam werden / Stellung beziehen: Einmischung versus Autonomie vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen
Moderation: Dr. Beatrice Barrois (Kassel/Würzburg)
Teilnehmende: Alle Gäste
(Eröffnungsstatement: Prof. Johanna Diehl (Berlin/Würzburg)
19 Uhr: Abendessen
Verabschiedung
In Kooperation mit:
Fakultät Gestaltung Würzburg
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
Deutsche Gesellschaft für Ästhetik e.V.
Dinamo
Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen
Reference:
CONF: Taking Sides (Würzburg, 20-21 May 22). In: ArtHist.net, Mar 31, 2022 (accessed Jul 16, 2025), <https://arthist.net/archive/36280>.