CONF 27.05.2021

Zeichnungsammlungen in Wien und Mitteleuropa (online, 10-11 Jun 21)

online / Albertina - Universität Wien, Vienna Center for the History of Collecting, 10.–11.06.2021

Stephanie Sailer

Zeichnungssammlungen in Wien und Mitteleuropa:
Akteure - Praktiken - Rahmendiskurse

Internationale Tagung, Wien, 10.-11. Juni 2021
Albertina - Universität Wien
Vienna Center for the History of Collecting

Der Schwerpunkt der von Albert von Sachsen-Teschen und seiner Gattin Marie Christine im Jahr 1776 begründeten Kollektion lag bei Meisterzeichnungen vom ausgehenden Mittelalter bis in die damalige Moderne. Sie bildet den Grundstock der Albertina, einer der weltweit bedeutendsten Graphischen Sammlungen überhaupt. Über die Jahrhunderte
sind in Wien und Mitteleuropa zahlreiche weitere Zeichnungssammlungen von ganz unterschiedlichem Zuschnitt entstanden. Adlige, Bankiers und Kaufleute, Künstler, Musiker und Literaten, Kunsthändler und Kunsthistoriker haben ihre Sammelleidenschaft der Zeichnung gewidmet. Dabei standen die Sammler, ihre Agenten und Berater stets in engem Austausch mit anderen Zentren des internationalen Kunstmarktes wie Rom, Venedig, Paris, London, Amsterdam, Leipzig oder Berlin. In Wien waren auch wichtige Sammlungen angesiedelt, die zu Beginn für einen anderen Bestimmungsort gedacht waren oder später durch Erbe und Verkauf dorthin gelangt sind. Auch für diese Form des Kunsttransfers bietet die Albertina das beste Beispiel, die in Preßburg (Bratislava) gegründet, in Brüssel weiter ausgebaut und schließlich über Dresden in den Jahren 1795 bis 1801 sukzessive nach Wien überführt wurde.

Die Tagung möchte die Entstehung von Zeichnungssammlungen in Wien und Mitteleuropa systematisch beleuchten und dabei nach den Akteuren, ihren internationalen Verflechtungen und ihren Motivationen fragen, nach besonderen Sammlungsschwerpunkten, Erwerbungsstrategien und Geschmack, nach Aufbewahrung und Ordnungssystemen, nach medialer Verbreitung etwa im Reproduktionsstich oder durch Katalogwerke, nach Strukturen des Kunsthandels und dem Zusammenspiel von Sammeln, Kennerschaft und Zeichnungswissenschaft.

Das Tagungsprogramm ist über die Website des Vienna Center for the History of Collecting aufrufbar: https://vchc.univie.ac.at/#/de/events

Die Tagung findet als ZOOM-Meeting statt. Sie können sich direkt über den folgenden Link einwählen: https://univienna.zoom.us/j/96825246424?pwd=TTdwRU5Hek5qR01YMkx2TzJJTnc0UT09
Meeting ID: 968 2524 6424
Kenncode : 178116

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auskünfte und Kontakt über Stephanie Sailer: stephanie.sailerunivie.ac.at

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PROGRAMM

Donnerstag,10. Juni 2021
9:00 Christof Metzger (Wien, Albertina), Sebastian Schütze (Universität Wien):
Begrüßung und Einführung

9:30 Antoinette Friedenthal (Potsdam):
Zeichnungen in der Eugeniana: Eine kleine Typologie und ein paar (große) Namen

10:15 Piotr Borusowski (Warschau, Nationalmuseum):
Albrecht von Sebisch (1685-1748) and His Wrocław Collection of Drawings

11:15 Catherine Philipps (St. Petersburg, European University):
Prince Dmitry Mikhaylovich Golitsyn: A Russian Diplomat in Vienna 1762–93

12:00 Emilia Kloda (Breslau, Muzeum Książąt Lubomirskich):
The Old Masters Drawings Collection in the Lubomirski Princes Museum: Origins, History and Reception

14:00 Stephanie Buck und Christoph Orth (Dresden, Staatliche Sammlungen):
Zeichnungen in Dresden ca. 1500-1700. Genese, Kontext und Funktion einer höfischen Sammlung

14:45 Jenny Brückner (TU-Dresden):
„Denn ich sammle gern solche Künstler Zeichnungen.“ Bürgerliche und adelige Grafiksammlungen in Dresden des 18. Jahrhunderts

16:00 Sven Pabstmann (Halle):
Handzeichnungen in der Sammlung Gottfried Winckler: Geschichte, Profil und Rezeption einer Leipziger Privatsammlung um 1800

16:45 Andreas Stolzenburg (Hamburger Kunsthalle):
Zur frühen Entstehung der Zeichnungssammlung des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle

Freitag 11. Juni 2021
9:00 Christof Metzger (Wien, Albertina):
Zur Unzeit? Eine Sammlung altdeutscher Zeichnungen im Barock

9:45 Stephanie Sailer (Universität Wien):
Einblicke in das Cabinet Joseph Grünling - das Sammeln von und Handeln mit Dürer-Zeichnungen in Wien

11:00 Michael Roth (Berlin, Kupferstichkabinett):
Dürer und Berlin. Zur Vor- und Frühgeschichte der Berliner Dürersammlung I

11:20 Silvia Massa (Berlin, Kupferstichkabinett):
Dürer und Berlin. Zur Vor- und Frühgeschichte der Berliner Dürersammlung II

12:00 Thomas Ketelsen (Stiftung Weimarer Klassik):
Goethe als Sammler von niederländischen Zeichnungen: Sein Interesse als Dichter, Kenner und Liebhaber der Kunst

14:00 Monika Knofler (Wien, Akademie der bildenden Künste): Rekonstruktion von Künstlernetzwerken anhand der Sammlung Jäger

14:45 Andrea Mayr (Universität Wien):
„Eine schnelle praktische Übersicht der Kunstgeschichte (...)“ - Zur Sammlung von Joseph Daniel Böhm (1794 1865)

15:30 Zdenek Kazlepka (Brünn, Moravska Galerie):
Die Sammlung der alten Meisterzeichnungen in der Mährischen Galerie in Brno

16:30 Achim Riether (Staatliche Graphische Sammlung München):
„…wovon der größte Theil gänzlicher Quark…“. Felix Halm, Münchens erster Kunsthändler, sammelt bayrische Zeichnungen

17:15 Sebastian Schütze (Universität Wien):
Die Zeichnungssammlung von Oswald von Kutschera-Woborsky

18:00 Abschlussworte

Quellennachweis:
CONF: Zeichnungsammlungen in Wien und Mitteleuropa (online, 10-11 Jun 21). In: ArtHist.net, 27.05.2021. Letzter Zugriff 28.03.2024. <https://arthist.net/archive/34207>.

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