Himmlische Botschaften in bürgerlichen Welten – Barocke Deckenmalerei in Bürgerhäusern
Frieden und Wohlstand – die untrennbare gegenseitige Bedingtheit von politischer Stabilität und wirtschaftlicher Prosperität bestimmten seit jeher die bürgerliche Lebenswelt in den Städten nach dem Dreißigjährigen Krieg. Ihre vielschichtige Visualisierung erfuhren sie in den Deckenmalereien des 18. Jahrhunderts. Als relativ schnell herstellbares und damit kostengünstiges Bildmedium eignete sich die Deckenmalerei nicht zuletzt aufgrund der großen Bildfläche ausgezeichnet zur Darstellung komplexer Inhalte.
Von besonderem Interesse ist die Eigenverortung der bürgerlichen und niederadeligen Auftraggeber zwischen Adaption und Distinktion, zwischen der Wahl eigenständiger und standesbewusster, auf bürgerliche Tugenden wie Fleiß (Industria) oder Vor-Sehung (Providenzia) fußenden Konzepten einerseits und der Orientierung an den Programmen fürstlicher Residenzen andererseits.
Die Vorträge loten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der bürgerlichen Deckenmalereien in verschiedenen europäischen Ländern aus.
PROGRAMM
Donnerstag, 06. Mai 2021
13.00 Uhr
Begrüßung
Christiane Fäcke
Einführung in das Thema
Andrea Gottdang / Angelika Dreyer (Augsburg)
13.45 Uhr
Barocke Deckenmalerei in Bürgerhäusern aus dem 18. Jahrhundert im
Etschtal: Trient, Mezzocorona, Rovereto und Ala
Pietro Delpero (Basel)
Pause
15.00 Uhr
Haushaben. Häuser als Ressourcen in der frühneuzeitlichen Stadt
Julia Schmidt-Funke (Leipzig)
15.45 Uhr
Iconic City. Eine Augsburger Semiotik zum Verhältnis von Stadt und Bild
Stefan Lindl (Augsburg)
Freitag, 07. Mai 2021
9.00 Uhr
A changing sky. Political statements in the ceiling painting (1672) by Gerard de Lairesse for the Amsterdam burgomaster Andries de Graeff
Magriet van Eikema Hommes (Delft/Amsterdam)
9.45 Uhr
The painted room of Huis de Dieu in Alkmaar. A particular demonstration of wealth and power by a Dutch patrician?
Richard Harmani (Amsterdam)
Pause
11.00 Uhr
Glaube, Geld und Galanterie in der Decken- und Wandmalerei norddeutscher Hansestädte zwischen 1650 und 1750
Heiko Lass (München)
11.45 Uhr
Venedig 1646: das neue Selbstverständnis des Bürgertums
Martina Frank (Venedig)
Mittagspause
14.00 Uhr
Wiener Bürger an der Decke: Barocke Deckenmalerei als Dokument von Anpassung oder Autonomie?
Herbert Karner (Wien)
14.45 Uhr
Vincit omnia industria?
Anmerkungen zur bürgerlichen Selbstdarstellung in der frühneuzeitlichen Wand- und Deckenmalerei Österreichs
Werner Telesko (Wien)
Wissenschaftliche Leitung:
Angelika Dreyer und Andrea Gottdang, Universität Augsburg
Die Tagung ist öffentlich und kostenfrei.
Sie findet virtuell per Zoom statt.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um
eine Anmeldung bis zum 03. Mai per Email an
HimmlischeBotschaftenphilhist.uni-augsburg.de
Quellennachweis:
CONF: Barocke Deckenmalerei in Bürgerhäusern (online, 6-7 May 21). In: ArtHist.net, 20.04.2021. Letzter Zugriff 21.11.2024. <https://arthist.net/archive/33914>.