CFP 03.02.2010

Die Texte von Kurt Schwitters (Hannover, 4-6 Mar 11)

Dr.

Call for Papers

Transgression und Intermedialität - Die Texte von Kurt Schwitters

Tagung am 4.-6. März 2011 im Sprengel Museum Hannover

Eine gemeinsame Veranstaltung der Freien Universität in Berlin, der Leibniz
Universität Hannover und des Sprengel Museum Hannover in Kooperation mit der
Kurt und Ernst Schwitters Stiftung, Hannover.

Kurt Schwitters (Hannover 1887-1948 Kendal) wird in der Öffentlichkeit und
Forschung vorwiegend als bildender Künstler wahrgenommen. Seine
Merz-Kunstwerke sind in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsent,
der von Karin Orchard und Isabel Schulz bearbeitete Catalogue raisonné des
bildkünstlerischen Werks liegt seit 2006 vor. Mit seinem
grenzüberschreitenden künstlerischen Konzept vom Merz-Gesamtweltbild ist
Schwitters bis heute einer der einflussreichsten Künstlerfiguren der
Avantgarde. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass die
Literaturwissenschaft - nach einem kurzzeitigen Aufflammen des Interesses im
Kontext von Neo-Dada und Fluxus Ende der 1960er Jahre - seinen nicht weniger
bedeutenden und umfangreichen Texten keine allzu große Beachtung geschenkt
hat. Der Blick ist zudem sehr begrenzt, da er fast ausschließlich auf die
dadaistischen Arbeiten der 1920er Jahre gerichtet ist, die nur einen kleinen
Ausschnitt aus Schwitters' Werk als Autor präsentieren.
Seit 1981 liegt das literarische Werk, wenn auch unvollständig, in einer
Edition von Friedhelm Lach vor. Initiiert durch die Kurt und Ernst
Schwitters Stiftung, Hannover, die zurzeit den schriftlichen Nachlass des
Künstlers im Sprengel Museum Hannover erschließt, ist eine kritische und
vollständige Edition aller Texte (inkl. der Korrespondenz) in Planung. Nicht
zuletzt die erweiterte Quellenlage legt eine erneute wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit Schwitters' Texten nahe und ermöglicht veränderte
Blickrichtungen auf sein Werk. Wesentliche Faktoren wie die Typografie der
von ihm herausgegebenen Publikationen, die Interaktion mit dem Publikum als
Vortragskünstler und Sammler seiner Kritiken, die Grenzüberschreitung
zwischen Text und Bild oder Poesie und Musik, der Zusammenhang zwischen dem
bildkünstlerischen und literarischen Werk, die Stellung des Produzenten zum
Werk sowie seine Arbeitsorganisation treffen auf wesentliche Aspekte der
gegenwärtigen Theorie- und Methodendiskussion. Um die genauere Betrachtung
dieser Aspekte soll es in der gemeinsamen Diskussion zwischen
Vertreter/innen der Literatur-, Editions-, Kultur- und Kunstwissenschaft
gehen. Schwerpunkte werden sein:
1) Die Texte von Kurt Schwitters - Fallbeispiele (Untersuchung der Texte
und ihrer Entstehung hinsichtlich Gattung, Genese, Werkbegriff usw.)
2) Intermediale Grenzgänge - Bild / Schrift / Laut
3) Schwitters edieren - Desiderate, Wünsche, Probleme
Um Titelvorschläge und eine kurze Darstellung des Themas (maximal 1 Seite)
wird gebeten bis zum 5. April 2010.

Kontakt:
Prof. Dr. Walter Delabar, Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie
und Geisteswissenschaften., Institut für deutsche und niederländische
Philologie, Habelschwerdter Allee 45, D-14195 Berlin,
walter.delabart-online.de

Prof. Dr. Ursula Kocher, Freie Universität Berlin, Fachbereich Philosophie
und Geisteswissenschaften, Institut für deutsche und niederländische
Philologie, Habelschwerdter Allee 45, D-14195 Berlin,
kocherzedat.fu-berlin.de

Dr. Isabel Schulz, Sprengel Museum Hannover, Kurt Schwitters Archiv,
Kurt-Schwitters-Platz, D-30169 Hannover, Isabel.SchulzHannover-Stadt.de

Prof. Dr. Birgit Nübel, Deutsches Seminar, Leibniz Universität Hannover,
Königswörther Platz, D-1 30167 Hannover,
birgit.nuebelgermanistik.uni-hannover.de

Quellennachweis:
CFP: Die Texte von Kurt Schwitters (Hannover, 4-6 Mar 11). In: ArtHist.net, 03.02.2010. Letzter Zugriff 06.07.2025. <https://arthist.net/archive/32322>.

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