Architektur_Kultur_Ruhr. Bausteine für ein modernes Ruhrgebiet.
25. - 27.02.2010, Dortmund

Eine Tagung des Arbeitskreises Architektur45+_Ruhr

Wie in kaum einer anderen Region Deutschlands zogen das Planen und
Bauen im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit einen Modernisierungsschub
und eine Beschleunigung städtischer Entwicklung nach sich. Die
beachtenswerte Wiederaufbauleistung nach 1945 sowie die Architektur
und der Städtebau aus der Konsolidierungsphase als Wachstumsregion
bis in die 1970er Jahre haben das Bild und die Struktur des
Ruhrgebiets entscheidend geprägt. Mit neuen Bauaufgaben vor allem
in den Bereichen von Bildung, Kultur und Sport wurden neue
Schwerpunkte in der Industrieregion gesetzt.

In der aktuellen Selbstbeschreibung und Außendarstellung des
Ruhrgebiets spielt diese Nachkriegsentwicklung jedoch kaum eine
Rolle. Auch wurde bislang kein Versuch unternommen, sie über eng
gezogene architektur- und städtebaugeschichtliche Fragestellungen
hinaus als das zu deuten, was sie vor allem war: Ein Beitrag zum
kulturellen und politischen Aufbruch der Region und zur Gewinnung
eines regionalen Selbstbildes und Selbstverständnisses.

Vorrangiges Ziel des Symposiums ist es, bisherige und weiterführende
Forschungsansätze zur Interdependenz von architektonischem
Wiederaufbau und kultureller Identitätsbildung im Ruhrgebiet von 1945
bis in die 1970er Jahre zu bündeln und einen interdisziplinären
Diskurs anzustoßen. Dabei geht es zum einen um die ganze Bandbreite
architektonischer und städtebaulicher Fragestellungen: von der
kritischen Betrachtung vergangener Planungsfehler bis zur Würdigung
qualitätvoller Ergebnisse. Zum anderen wird nach dem
Kulturverständnis, nach dem ideengeschichtlichen Umfeld, nach den
Gesellschaftsvorstellungen sowie nach historischen Kontinuitäten und
Diskontinuitäten gefragt.

Donnerstag, 25.02.2010

10.00 Uhr Grußworte
- Achim Dahlheimer, Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes
Nordrhein-Westfalen
- Wolfgang Sonne, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur,
Technische Universität Dortmund

10.15 Uhr Panel 1: Einführungen
- Renate Kastorff-Viehmann: Kontinuitäten und Diskontinuitäten
- Thorsten Scheer: Bedingungen der Moderne. Architektonische und
städtebauliche Herausforderungen nach 1945 im Ruhrgebiet
- Stefan Goch: Akteursnetzwerke und lokale Entscheidungsträger

11.45 Uhr Kaffeepause

12.15 Uhr Panel 2: Kultur und Gesellschaft
- Daniela Fleiß: 'Wir sind ganz anders.' Bilder im Ruhrgebiet -
Bilder vom Ruhrgebiet in den 1960er Jahren
- Gudrun Escher: Museen moderner Kunst als öffentliche
Planungsaufgabe von Industriestädten im Ruhrgebiet.
Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg und Museum Quadrat Bottrop

13.30 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Fortsetzung Panel 2
- Gisela Framke: Leonie Reygers: Kunst als Leben -
Ausstellungskultur in Dortmund
- Stefanie Gernert: 'Theatre Du Vide.' Das Gelsenkirchener
Stadttheater und die Künstleravantgarde in NRW

15.45 Uhr Kaffeepause

16.15 Uhr Panel 3: Architekten und Bauaufgaben
- Olaf Gisbertz: 'Idee und Aufgabe' nach 1945. Zur Architektur
von Friedrich Wilhelm Kraemer an Rhein u. Ruhr
- Alexandra Apfelbaum: Der Architekt Bruno Lambart. Schulbau in
Nordrhein-Westfalen nach 1945
- Sonja Schöttler: Amerika-Häuser
- Benedikt Boucsein: Alltagsarchitektur im Ruhrgebiet der
Wiederaufbauzeit. 'Graue Architektur' und ihre Protagonisten

18.30 Uhr Imbiss

19.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
- Stefan Polónyi: Konstruktionskultur

Freitag, 26.02.2010

10.00 Uhr Panel 4: Städtebau und Stadtkonzepte
- Bettina Heine-Hippler: Die Dortmunder Gespräche als Mittel
einer neuen Planungskultur
- Yasemin Utku: Stadträumliche Akzente - Innenstadtentwicklung
in Bottrop. Beispiel Gleiwitzer Platz
- Lutz Heidemann: Die Qualitäten von Stadt- und Straßenräumen der
1950er Jahre in Gelsenkirchen

11.45 Uhr Kaffeepause

12.15 Uhr Fortsetzung Panel 4
- Stephan Strauß: Megastructures an der Ruhr. Die Raumstadt von
Eckhard Schulze-Fielitz und die urbanistische Debatte der frühen
1960er Jahre
- Matthias Konegen: Großsiedlungen der 1960er Jahre im Ruhrgebiet -
Entstehungsbedingungen, räumliche Erscheinung und Denkmalwerte
- Sigrid Auberg: Architektur und Städtebau in Essen in den 1960er
Jahren

14.00 Uhr Mittagspause

15.00 Uhr Panel 5: Bewertung und Erhaltung
- Martin Bredenbeck: Zur Zukunft von Sakralbauten an Rhein und
Ruhr. Untersuchungen zum gegenwärtigen Umgang mit zur Diskussion
stehenden Bauten
- Peter Kroos: Der Umgang mit Bauten der Nachkriegszeit in Dortmund
- Sonja Hnilica, Markus Jager: Auf den zweiten Blick. Zur
Ausstellung im Dortmunder U

16.30 Uhr Kaffeepause

17.00 Uhr Podiumsdiskussion: Ein neues Bild der Nachkriegsarchitektur
im Ruhrgebiet?

Moderation: Wolfgang Sonne
- Karl-Heinz Cox, THS Consulting, Vorsitzender des Beirats
- Hans H. Hanke, Westfälisches Amt für Denkmalpflege
- Ursula Kleefisch-Jobst, M:AI NRW
- Carsten Ruhl, Ruhr-Universität Bochum

18.30 Uhr Imbiss

19.00 Uhr Abendveranstaltung
Paul Hofmann: Das Ruhrgebiet im Film

Samstag, 27.02.2010

10.00 Uhr Exkursion (Abschluss ca.14.00 Uhr)
Stefan Rethfeld mit fachlicher Unterstützung vor Ort:
Bauten in Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Bochum

Anmeldung:

Um Anmeldung wird gebeten bis 14.02.2010
unter gta.bauwesentu-dortmund.de

Tagungsbeitrag: 15 EURO (inkl. Imbiss), Exkursion: 15 EURO
(Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Teilnahmebestätigung erfolgt
nach Eingang der Anmeldung.)

Veranstaltungsort:
Rudolf-Chaudoire-Pavillon, Campus Süd, TU Dortmund
Baroper Straße 297, 44227 Dortmund

Veranstalter:
Arbeitskreis Architektur45+_Ruhr, Mitglieder sind u.a.:
Prof. Renate Kastorff-Viehmann, FH Dortmund, Lehrgebiet Bau- und
Städtebaugeschichte, Jun.-Prof. Carsten Ruhl, Ruhr-Universität
Bochum, Kunsthistorisches Institut, Prof. Wolfgang Sonne, TU
Dortmund, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur

Koordination:
TU Dortmund, LS Geschichte und Theorie der Architektur (GTA)
August-Schmidt-Straße 6, 44221 Dortmund
Tel.: 0049-231-755 4198, Fax: 0049-231-755 4196
gta.bauwesentu-dortmund.de, bauwesen.tu-dortmund.de/gta