kerstin.schankweileruni-koeln.de
Date: 25 August 2009
Subject: CFP: Dissolving the Boundaries of Art History
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Die Entgrenzung der Kunstgeschichte
Eine Revision von George Kublers Schrift The Shape of Time
Internationale Tagung, veranstaltet vom Kunsthistorischen Institut der
Universität zu Köln und dem Bereich Wissenschaft der Kunsthochschule für
Medien Köln, in Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein und dem Centrum
für Postcolonial und Gender Studies (CePoG) an der Universität Trier
Datum: 7.-9. Mai 2010
Ort: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6, D-50667 Köln
Deadline für Vorschläge: 2. Oktober 2009
Im Jahr 1962 veröffentlichte der amerikanische Kunsthistoriker George
Kubler (1912-1996) den theoretischen Essay The Shape of Time. Remarks on
the History of Things. Darin entwickelte er ein strukturalistisches Modell
einer Historiographie von Kunst, das die kulturellen, zeitlichen und
objekt-bezogenen Einschränkungen und Hierarchisierungen der bisherigen
Kunstgeschichte in Frage stellte und zu überwinden versprach. Aus
wissenschaftshistorischer Perspektive handelt es sich bei dem Essay um
eine innovative methodisch-theoretische Schrift der Kunstgeschichte,
welche den eurozentristischen Blick zu überwinden versucht und einen
explizit transkulturellen Ansatz verfolgt. Die methodischen Fragen, mit
denen sich Kubler konfrontiert sah, besitzen auch heute noch ihre
Gültigkeit und erhalten zudem eine neue Aktualität durch die gegenwärtig
stattfindenden Erweiterungen der Kunstgeschichte um
kulturwissenschaftliche, medienwissenschaftliche und postkoloniale
Fragestellungen. In dieser Situation erscheint es lohnenswert, Kublers
Theoriemodell einer Revision zu unterziehen, um den methodischen Debatten,
insbesondere in der Kunstgeschichte aber auch in benachbarten Disziplinen,
neue Anstöße zu geben.
In The Shape of Time wird deutlich, dass Kubler in seiner Forschung eine
explizit interdisziplinäre Herangehensweise verfolgt, indem er neben
genuin kunsthistorischen Methoden, wie der Formanalyse, auch Ansätze aus
Geschichtswissenschaft, Informationstheorie und Kulturanthropologie
adaptiert. Sein Theoriemodell beruht dabei auf drei wesentlichen
Voraussetzungen. Erstens erweitert Kubler das Spektrum der
kunsthistorischen Untersuchungsgegenstände und geht von der
Kunstgeschichte als einer Geschichte der Dinge aus, also aller
menschlichen Hervorbringungen im Sinne von Artefakten. Zweitens versteht
er diese Kunstgeschichte zugleich als eine Geschichte von Problemlösungen,
in der jeder Gegenstand die formale Lösung eines künstlerisch-technischen
Problems darstellt, für das es bereits andere Lösungen gegeben hat und
weitere geben wird. Diese Ketten von Lösungen, die Kubler Sequenzen nennt,
verlaufen diskontinuierlich, d.h. mit Unterbrechungen, und jenseits von
zeitlichen und räumlichen Grenzen. Für die Analyse von Kunstwerken ist im
Modell der Sequenz nicht so sehr das chronologische Alter der Dinge
relevant, sondern ihr systematisches Alter, das heißt ihre frühe oder
späte Position innerhalb einer Sequenz. Mit diesem Ansatz führt Kubler
neben der chronologischen Zeit eine zweite, diachrone Zeitebene ein.
Drittens verkehrt er unter Verwendung informationstheoretischer
Begrifflichkeiten das Verhältnis von Geschichte und Ding: Historische
Epochen sind demnach keine natürlichen Entitäten, Geschichtlichkeit ergibt
sich vielmehr erst aus den übermittelten Signalen (Dingen) einer
vergangenen Zeit. Die historische Kenntnis beruht immer auf
Übermittlungen, bei denen Sender, Signal und Empfänger jeweils variable
Elemente sind. Dies rückt die Medialität der Historisierung in den
Vordergrund - alles ist vermittelt und deshalb Ergebnis eines
Übersetzungs- und Interpretationsprozesses.
Ansatzpunkt für Kublers Vorgehensweise ist stets der konkrete Gegenstand
und damit eine werkimmanente, formalästhetische Analyse. Davon ausgehend
werden jedoch in einem zweiten Schritt Vernetzungen zu anderen Objekten
und damit vielfältige (sozio-kulturelle) Kontextualisierungen geschaffen.
Mit der Aufhebung der Dichotomie von ästhetischen und kontextualistischen
Herangehensweisen sowie der Erweiterung des Gegenstandsbereiches führt
Kubler mehrere Hauptrichtungen der kunsthistorischen Forschung zusammen:
eine formanalytische Vorgehensweise in der Nachfolge Heinrich Wölfflins
und ähnlicher Vertreter, einen hermeneutischen, auf die Rekonstruktion von
Bedeutung angelegten Ansatz nach Erwin Panofsky und einen
kulturwissenschaftlichen Ansatz in der Tradition von Jacob Burckhardt, Aby
Warburg und Julius von Schlosser. Kubler wertet alle kulturellen Objekte
als ästhetische Artefakte auf und betont die Eigenständigkeit der Kunst
und ihrer Geschichte, die nicht mit einer Kulturgeschichte in eins fällt.
Dies zeigt, dass Kublers Anliegen im Kern ein kunsthistorisches ist, was
ihn von anthropologischen und kulturwissenschaftlichen Sichtweisen
unterscheidet bzw. diese geschickt für ein kunsthistorisches Anliegen
miteinander zu verbinden weiß.
Kublers Ansatz bietet auch jenseits einer neuen Konzeption von
Zeitlichkeit, die bisher fast ausschließlich isoliert von den weiteren
Implikationen seines Konzeptes rezipiert wurde, innovatives Potential für
die Kunstgeschichte. Die Tagung verfolgt das Ziel, diesem Potential
nachzugehen und Kublers Theoriemodell in einem interdisziplinären Rahmen
kritisch zu überprüfen, methodisch weiter zu entwickeln sowie exemplarisch
anzuwenden. Sie unterteilt sich in drei thematische Bereiche, die
inhaltlich auf das engste miteinander verknüpft sind und in ihren
Interdependenzen und Strukturanalogien fokussiert werden sollen:
1. Sektion: Zeitlichkeit und Geschichtsmodelle
Anstelle der linearen Geschichtsvorstellung, die dem kunsthistorischen
Stilbegriff zugrunde liegt, führt Kubler mit dem Modell der Sequenz eine
neue diachrone Form der Zeitlichkeit ein. Insbesondere künstlerische
Auseinandersetzungen mit Kublers Schrift in den sechziger Jahren haben
einen wichtigen Beitrag zum Diskurs um Zeitlichkeit und Historizität
geleistet, den es hier zu berücksichtigen gilt. Diese
Perspektivverschiebung hat angesichts technologischer und
gesellschaftlicher Veränderungen im Zuge der Globalisierung noch an
Relevanz gewonnen, denn die Erfahrung einer Gleichzeitigkeit von
Ungleichzeitigkeiten hat sich durch die Digitalisierung der Medien und das
World Wide Web noch verstärkt. Es stellt sich also zum einen die Frage,
wie sich die Medienkunst (als >Zeitkunst< par excellence) und die
Medienkunstgeschichte heute zum Problem der Zeitlichkeit positionieren.
Zum anderen werden in dieser Sektion die Zeitvorstellungen in der
Kunstgeschichte reflektiert.
2. Sektion: Material Culture Studies und Postcolonial Studies
Kublers Abkehr vom Künstlersubjekt und seine Fokussierung auf die Objekte
in ihrer Form und Materialität korrespondiert mit der in den Material
Culture Studies verbreiteten Auffassung einer Aufwertung der Gegenstände
als >Akteure<, die aktuell in der kulturwissenschaftlichen Forschung
großen Anklang findet. Eine theoretische Aufarbeitung dieser
Konzeptualisierung der Objekte unter dem Dingbegriff bei Kubler steht vor
allem im deutschsprachigen Raum noch aus. Diese Auseinandersetzung, die
die Tagung leisten wird, befördert zugleich eine stärkere Berücksichtigung
und Anwendung der Material Culture Studies im Fach Kunstgeschichte.
Aus der Perspektive der Postcolonial Studies, vor deren Hintergrund
Kublers Ansatz mit der Tagung erstmals verortet werden soll, ist
insbesondere seine frühe Beschäftigung mit außereuropäischer Kunst von
Bedeutung. In diesem Kontext erscheint Kublers Essay als ein Versuch, über
die basale Kategorie der >Form< eine Art universale Methodik für die
Analyse von kulturellen Produktionen zu generieren. Hier gilt es seinen
Ansatz im Hinblick auf die massenmedialisierten Bildkulturen der
>globalisierten Welt< weiter zu entwickeln und auch die
Medienkunstgeschichte verstärkt mit postkolonialen Perspektiven in einen
Dialog zu bringen. Kublers Universalismus in der Methode muss dabei einer
kritischen Prüfung unterzogen werden. Diese Sektion soll vor allem zur
Revision von Kublers Theorie in der aktuellen Auseinandersetzung mit einer
möglichen >transkulturellen Kunstgeschichtsschreibung< beitragen.
3. Sektion: Konkrete Anwendungen
Kublers Modell der Sequenz als einer neuen Form systematischer
Zeitlichkeit, kann nicht nur eine Berücksichtigung außereuropäischer
Kunstgeschichten bewirken, sondern bietet auch die Möglichkeit, die
>eigenen<, europäischen Kunstgeschichten zu revidieren. Ausgehend von
der
Problem-Lösungs-Geschichte lassen sich statt einer linearen Entwicklung
neue Bedeutungsketten bilden. Bisher marginalisierte Bereiche der
Kunstgeschichte erhalten damit einen anderen Stellenwert und werden neuen
Forschungsansätzen zugänglich. Die Beschäftigung mit künstlerischen
Phänomenen, die nicht bestimmten Stilkonventionen entsprechen - oftmals
als Produkte genialer Individuen außerhalb von Zeit und Raum betrachtet
oder als minderwertige, nicht dem Stilideal entsprechende Randphänomene
aus der Kunstgeschichte verdrängt -, könnte mit Kublers Sequenzmodell eine
neue methodische Fundierung erfahren. Das Modell der Sequenz bietet einen
neuen komparatistischen Ansatz: da die Sequenzen >springen< und sich an
unterschiedlichen Orten und Zeiten fortsetzen können, machen sie Phänomene
über alle Disziplinen-, Medien- und Kulturgrenzen hinweg vergleichbar. Das
Sequenzmodell ermöglicht folglich eine ahierarchische Verknüpfung
europäischer und außereuropäischer Kunstproduktionen.
In der kritischen Beschäftigung mit der Forschungsarbeit Kublers, in
welcher sich sein innovativer theoretischer Ansatz und die bisweilen doch
konventionell bleibende Anwendung in seinen Schriften nicht unbedingt
nahtlos ineinander fügen, stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten und
Grenzen der Methoden Kublers und ihrem Transfer in die konkrete Praxis der
Kunstgeschichte. In dieser Sektion soll sein Theoriemodell deshalb für die
Anwendung überprüft, aktualisiert und erweitert werden.
Vortragsvorschläge sind aus allen Fachbereichen willkommen und können auch
außerhalb der beschriebenen Sektionen liegen. Die Veröffentlichung der
Tagungsbeiträge in Form einer Publikation ist geplant.
Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Erbeten sind ein Abstract von maximal einer Seite Länge, welches das
Vortragsvorhaben skizziert, sowie ein kurzer Lebenslauf mit Stichworten zu
den Forschungsinteressen an: kubler_tagungweb.de (oder an die
Postadresse: Universität zu Köln, Kunsthistorisches Institut, z. Hd.
Kerstin Schankweiler, Albertus-Magnus-Platz, D-50923 Köln)
Konzept und Organisation:
Dr. des. Kerstin Schankweiler (Universität zu Köln)
Stefanie Stallschus, M.A. (Kunsthochschule für Medien Köln)
Sarah Maupeu, M.A. (Stipendiatin der a.r.t.e.s.-Forschungsschule Köln)
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Dissolving the Boundaries of Art History:
A Revision of George Kubler's The Shape of Time
International Conference hosted by the Kunsthistorisches Institut at the
University of Cologne and the Academy of Media Arts Cologne, in
cooperation with the Kölnischer Kunstverein and the Centre for
Postcolonial und Gender Studies (CePoG) at the University of Trier
Date: May 7-9, 2010
Location: Kölnischer Kunstverein, Hahnenstraße 6, 50667 Cologne, Germany
Deadline for proposals: October 2, 2009
In 1962, the American art historian George Kubler (1912-1996) published
his theoretical essay The Shape of Time: Remarks on the History of Things.
In his book Kubler developed a structuralist model for a historiography of
art in which he challenged and promised to overcome the cultural,
chronological, and object-related restrictions and hierarchizations having
prevailed in art history so far. From an epistemological perspective, the
essay is an innovative methodological-theoretical document of art history
attempting to overcome the Eurocentric view and following an explicitly
transcultural approach. Not only have the methodological questions that
Kubler once faced remained valid today-they have even become topical, with
art history expanding to embrace issues of cultural sciences, media
sciences, and postcolonial studies. Given these circumstances, it seems
worthwhile to review Kubler's theoretical model in order to lend
methodological debates new impetus, especially in art history but also in
related disciplines.
The Shape of Time makes it clear that Kubler's research follows an
explicitly interdisciplinary strategy by adapting not only genuine
art-historical methods like shape analysis but also approaches from the
humanities (historical studies), information theory, and cultural
anthropology. His theoretical model is based on three major assumptions:
firstly, Kubler broadens the spectrum of art-historical objects of study
and interprets art history as a history of things, meaning the whole range
of man-made things in the sense of artifacts.
Secondly, he simultaneously considers this history of art as a history of
problem solving in which every object represents the formal solution of an
artistic-technical problem that has already seen other solutions and will
see more in the future. These chains of solutions, called sequences by
Kubler, are discontinuous, that is, are disrupted and have no temporal or
spatial boundaries. Relevant for the analysis of artwork is, in the model
of sequences, not so much the chronological age of things but rather their
systematic age, meaning their position (early or late) within a sequence.
By this view, Kubler introduces a second, diachronic temporal level in
addition to chronological time. Thirdly, he reverses the ratio of history
and object using information-theoretical concepts: here historic eras are
no longer natural entities-instead, historicity first arises from the
signals (things) transmitted from a past time. Historical knowledge always
depends on transmissions, with the sender, signal, and receiver being
variable elements. Special emphasis is therefore placed on the mediality
of historicization-all things have been transmitted and are hence the
result of a translation and interpretation process.
Kubler's approach always starts from a concrete object and thus reflects
work-immanent, formally aesthetic analysis. Then, in a second step,
cross-linkages are created with other objects, therefore engendering
multifaceted (sociocultural) contextualizations.
By suspending the dichotomy between aesthetic and contextual strategies
and by expanding the realm of discourse, Kubler unites various
trajectories in art history research: a shape-analysis approach
subsequently pursued by Heinrich Wölfflin and similar scholars, a
hermeneutic approach based on the reconstruction of meaning according to
Erwin Panofsky, and a cultural-studies approach in the tradition of Jacob
Burckhardt, Aby Warburg, and Julius von Schlosser. Kubler elevates all
objects of culture to aesthetic artifacts, underlining the fact that art
and its history is independent and not to be subsumed under the history of
culture. This shows that Kubler's basic concern is art history,
differentiating him from anthropological and cultural-studies
perspectives, two fields he cleverly associates to serve art history.
Kubler's approach offers innovative potential to art history beyond a new
conception of temporality that has been received so far almost completely
irrespective of the broader implications presented by his concept. It is
the aim of the conference to pursue this potential. Moreover, Kubler's
theoretical model will be critically challenged on an interdisciplinary
basis, further refined methodologically, and applied by example. The
conference will be divided into three thematic sections, very closely
interlinked, with focus being placed on their correlations and structural
analogies.
Section 1: Temporality and Models of History
Instead of adopting the linear concept of history on which the
art-historical concept of style is based, Kubler introduces a new
diachronic form of temporality by applying the sequence model. We have to
consider that an important contribution to discourse on temporality and
historicization was especially made by artistic discussions on Kubler's
writings in the 1960s. This perspectival shift has become even more
significant in light of technological and social changes due to
globalization, for temporal equality or inequality are experienced more
intensely as a result of the increasingly digitalized media and the World
Wide Web. This section will both examine the way media art (as >time art<
par excellence) and media art history deal with the issue of temporality
today and reflect about concepts of time in art history.
Section 2: Material Culture Studies and Postcolonial Studies
Kubler's renunciation of the artist as subject and his focus on the shape
and materiality of objects corresponds with the view prevailing in
material culture studies by which objects are elevated to the role of
>agents<, a conception that currently enjoys popularity among scholars
of
cultural studies. A theoretical conceptualization of objects according to
Kubler's concept of things remains unexplored, especially in
German-speaking countries. In addition to covering these topics, the
conference will forward a stronger level of consideration for and
application of material culture studies in the field of art history.
Of particular interest from a postcolonial studies perspective-with
Kubler's approach being, for the first time at this conference, localized
from this angle-is his early exploration of non-European art. In this
context, Kubler's essay appear to be an attempt at generating a kind of
universal methodology for analyzing cultural productions by the basal
category of >shape<. This makes it necessary to further develop Kubler's
approach with a view to the mass-media image cultures of the >globalized
world< and to enable an intensified dialogue between media art history and
postcolonial perspectives. Consequently, Kubler's >universal< method must
be subjected to critical examination. This section primarily aims to
contribute to a revision of Kubler's theory in view of the current
discussion of a possible >transcultural historiography of art<.
Section 3: Specific Applications
Kubler's sequence model, representing a new form of systematic
temporality, not only helps to bring about a consideration of non-European
art histories but moreover offers an opportunity for revising our >own<
European art histories. Beginning with the problem-solving concept, new
threads of meaning emerge in lieu of linear development. Fields in art
history that have been marginal so far will thus attain a different status
and become accessible for new approaches in research. Applying Kubler's
sequence model could create a new methodological foundation in the
discussion of those artistic phenomena that do not comply with distinct
requirements of style-often regarded as works produced by ingenious
individuals without tying into time and space, or as marginal phenomena
expelled from art history that are of inferior quality and do not appeal
to the respective sense of style. The sequence model allows for a new
comparative approach: as the sequences >leap< and may be continued at
different places and times, the phenomena can be compared across all
disciplines and without regard to media-related and cultural limits.
Accordingly, the sequence model allows for a non-hierarchical linking of
European and non-European art productions.
After a critical examination of Kubler's research work, which reveals that
his innovative theoretical approach and its somewhat conventional
implementation in his writings do not seamlessly mesh, the question arises
as to which possibilities and limits are presented by Kubler's methods and
how they can be transferred into the concrete practice of art history.
Therefore, this section aims to reassess, actualize, and extend the
application of Kubler's theoretical model.
Proposals for papers from all fields are welcome, even those covering
sections deviating from the above. Publication of the conference papers is
planned. The conference languages are German and English.
Please submit an abstract of no more than one page outlining your talk
plus a short CV detailing your research interests in abbreviated form to:
kubler_tagungweb.de (or send it by post to: Universität zu Köln,
Kunsthistorisches Institut, z. Hd. Kerstin Schankweiler,
Albertus-Magnus-Platz, D-50923 Köln).
Conception and Organization:
Dr. des. Kerstin Schankweiler (University of Cologne)
Stefanie Stallschus, M.A. (Academy of Media Arts Cologne)
Sarah Maupeu, M.A. (recipient of a scholarship from the a.r.t.e.s.
Research School Cologne)
Reference:
CFP: Die Entgrenzung der Kunstgeschichte (Koeln, 7-9 May 10). In: ArtHist.net, Aug 29, 2009 (accessed Oct 15, 2025), <https://arthist.net/archive/31751>.