Mai 2009
Kunstgeschichte nach 1968
Internationale Tagung des Instituts für Kunstgeschichte der Universität
Karlsruhe (TH) am 15. und 16. Mai 2009
Im Zuge der Studentenbewegung und der Politisierung der Hochschulen in den
späten sechziger Jahren hat sich die Kunstwissenschaft grundlegend
verändert. Der wissenschaftliche Nachwuchs forderte weitreichende
institutionelle und inhaltliche Reformen ein, eine Demokratisierung der
Bildungsinstitutionen, die Reform der kunstwissenschaftlichen Ausbildung,
ein neues, "kritisches" Wissenschaftsverständnis und eine stärkere
Verankerung der Wissenschaft in der Gesellschaft. Es wurden neue Themen
gesetzt, gesellschaftsbezogene Fragestellungen entwickelt und kooperative
wissenschaftliche Umgangsformen erprobt. Auf der Tagung sollen die
Auswirkungen der 68er-Bewegung auf die Kunstgeschichte, insbesondere an den
Universitäten und Kunsthochschulen, thematisiert, problematisiert und
diskutiert werden.
Freitag, 15. Mai 2009
14.00 Norbert Schneider (Karlsruhe)
Begrüßung/Einführung
14.30 Irene Below (Bielefeld)
Eingreifende Kunstgeschichte -
Berlin 1967 und die Folgen
15.15 Hans-Ernst Mittig (Berlin)
Neues beim 11. Deutschen Kunsthistorikertag 1968
16.00 Kaffeepause
16.15 Norbert Schneider (Karlsruhe)
Hinter den Kulissen. Die Akte "Warnke"
17.00 Martin Papenbrock (Karlsruhe)
Berufsverbote. Der Radikalenerlass von 1972 und die Folgen für die
Kunstgeschichte
17.45 Kaffeepause
18.00 Hans Dickel (Erlangen)
Der Marsch in die Institutionen. Die 68er und das Wohlstandswunder
18.45 Christof Baier (Berlin)
Kunstgeschichte und Hochschulreform. Die Neuausrichtung der Kunstgeschichte
an der Humboldt-Universität zu Berlin und die III. Hochschulreform in der
DDR (1968)
Samstag, 16. Mai 2009
09.30 Iris Grötecke (Bochum)
Arbeiten zum Mittelalter zwischen Kunstgeografie und Kulturgeschichte.
Deutungsansätze 1960 bis 1980
10.15 Hildegard Frübis (Berlin)
Von der Feministischen Kunstgeschichte zur Genderforschung. Versuch einer
Standortbestimmung
11.00 Kaffeepause
11.15 Andrew Hemingway (London)
E.H. Gombrich in 1968: Methodological
Individualism as a Cold War Posture
12.00 Michael R. Orwicz (Boston)
Class and Political Agency: Marxist Art History and the New Left in the US
12.45 Mittagspause
14.30 Detlef Hoffmann (München)
Der neue Weg des Historischen Museums Frankfurt. Die Museumsreform an ihrem
berühmtesten Beispiel dargestellt
15.15 Bernhard Wiebel (Zürich)
Kritische Kunstwissenschaft um 1975 - Salz für den Kapitalismus, Pfeffer
für die antikapitalistische Politik. Wissenschaftsgeschichtlicher Rückblick
auf eine verbotene und doch realisierte Ausstellung über G. Segantini - ein
Lehrstück außerhalb der Universitäten
Tagungsort
Institut für Kunstgeschichte
Universität Karlsruhe (TH)
Architekturgebäude, Hörsaal Egon Eiermann
Englerstraße 7
76131 Karlsruhe
Kontakt
PD Dr. Martin Papenbrock
Institut für Kunstgeschichte
Universität Karlsruhe (TH)
Englerstraße 7
76131 Karlsruhe
Tel. 0721 608 3089
Quellennachweis:
CONF: Kunstgeschichte nach 1968 (Karlsruhe, 15-16 May 09). In: ArtHist.net, 19.03.2009. Letzter Zugriff 01.07.2025. <https://arthist.net/archive/31377>.